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Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt

Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt

Titel: Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt
Autoren: Irene Zimmermann , Hans-Günther Zimmermann
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alle Zimmer inspizieren, wenn wir abreisen«, versicherte Herr Dannitzki der Herbergsmutter. »So eine Schlamperei kommt bei mir nicht vor.«

    Ich muss Jannis einfach vergessen, dachte ich und stapfte hinter der Klasse her durch den morastigen Waldboden.
    »Danni behauptet, nur noch fünf Minuten. So wie der sich allerdings immer verrechnet, dauert es bestimmt noch eine Stunde«, lästerte Anke.
    Aber ausnahmsweise sollte unser Mathelehrer diesmal recht behalten. Nach genau fünf Minuten bogen wir vom Waldweg ab, krochen durch dichtes Unterholz – Anke in Sandalen! – und standen auf einer kleinen Lichtung. Herr Dannitzki machte ein feierliches Gesicht. Er hatte sich neben den großen Stein in der Mitte gestellt und berührte ihn vorsichtig mit der Hand.
    »Wir sind hier in einer Zauberhöhle«, sagte er mit gedämpfter Stimme. Ein paar von uns kicherten. Seit wann glaubte unser Mathelehrer an Magie? »Die Sage erzählt, dass es sich bei diesem Stein um einen Wunschstein handelt. Vor vielen, vielen Jahren wollte ein junger Mann aus dem Dorf ein Mädchen heiraten, aber er hatte kein Geld. Eines Nachts setzte er sich traurig auf diesen Stein und beschloss auszuwandern. Da kam eine gute Fee und …«
    »Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute«, hörte ich jemanden hinter mir halblaut sagen. »Ich wusste gar nicht, wie romantisch unser Danni ist.«
    »Die Jugend von heute«, sagte unser Mathelehrer resigniert zu Natascha. »Man muss ja nicht daran glauben, aber ich finde, diese Lichtung hier hat etwas Magisches.«
    »Stimmt«, flüsterte Stefanie mir zu. »Sieh mal, der graue Himmel und die Felder. Wenn ich allein hier wäre, fände ich es ziemlich unheimlich.«
    »Und was muss man genau tun, damit sich die Wünsche erfüllen?«, erkundigte sich Natascha. Sie wirkte ganz ernsthaft, so, als glaubte sie daran.
    »Den Stein berühren. Sonst nichts. Aber man darf keine bösen Gedanken in sich tragen, sonst wirkt er nicht. Oder besser gesagt glücklicherweise, denn so kann man nur Gutes wünschen«, erklärte Danni. Er nahm Nataschas Hand und legte sie auf den Stein. »Wollen Sie sich nichts wünschen?«
    Einen Moment lang sah es so aus, als wollte sie die Hand schnell wieder zurückziehen. Aber dann sagte sie: »Doch, ich will mir etwas wünschen.«
    Ich hatte den Eindruck, dass sie dabei in meine Richtung schaute. Am liebsten hätte ich mir gewünscht, dass Nataschas Wunsch nicht in Erfüllung ginge, aber das funktionierte ja nicht. Deshalb tat ich so, als bewundere ich die Aussicht.
    Anke stellte sich neben mich und feixte. »Ich hab die Hand auf den Stein gelegt und mir gewünscht, dass ich in Mathe mündlich eine Vier kriege. Danni stand direkt neben mir. Er muss das gehört haben. Jetzt hoffe ich, dass der Zauber auch wirkt. Eigentlich muss er mir ’ne Vier geben, meinst du nicht auch? Sonst gibt er ja zu, dass es sich nur um einen ganz normalen Stein handelt.«
    Ich nickte und versicherte ihr, dass das ganz schön clever von ihr gewesen sei.
    Anke ärgerte sich ein bisschen, dass sie nicht von einer Drei oder eventuell sogar einer Zwei geredet hatte.
    Sie wollte schon wieder die Hand auf den Stein legen, da rief Danni: »Vorsicht. Das funktioniert nur einmal. Ein zweiter Wunsch hebt den ersten automatisch wieder auf.« Er grinste. »Anke, ich kann dich nur warnen. Wie leicht könnte da eine noch schlechtere Note draus werden.« Er blickte zum Himmel. »Nach meiner Berechnung müsste in einer Viertelstunde der nächste Regenguss kommen. Wenn wir ein bisschen Tempo machen, werden wir nicht allzu nass. Also auf, meine Damen.«
    Unauffällig streckte ich die Hand nach dem Stein aus. Ich wünschte mir ganz fest, dass ich irgendwann Jannis wiedersehen würde. Der Gedanke an ihn war so stark, dass es fast wehtat.
    »Carlotta, komm endlich«, hörte ich Stefanie rufen. Ich strich nochmals über den Stein, sagte dreimal leise Jannis, Jannis, Jannis und kroch hinter den anderen durchs Unterholz.
    Natürlich war mir klar, dass es sich um einen faulen Zauber handelte. Niemals würde ein Stein einen Wunsch erfüllen können. Außerdem durfte man beim Wünschen keine bösen Gedanken haben, aber genau die hatte ich gehabt. Nataschas Wunsch sollte nicht in Erfüllung gehen. Sie soll Papa nicht bekommen, hatte ich gedacht und damit war der Jannis-Wunsch auch gestorben. Na ja, dachte ich, ich habe es wenigstens versucht.

    »Denkt dran: Morgen früh müsst ihr alles gepackt haben«, rief Natascha nach dem
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