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Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt

Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt

Titel: Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt
Autoren: Irene Zimmermann , Hans-Günther Zimmermann
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Abendessen. »Unser Zug fährt um 7.19 Uhr ab und …« Sie blickte zu Danni. »Wann sollten wir am Bahnhof sein? Zehn nach sieben?«
    Danni setzte ein grimmiges Lächeln auf. »Mit dieser chaotischen Klasse? Punkt sieben Uhr und keine Sekunde später!«
    »Aber warum denn so früh?«, schimpfte Anke neben mir. »Wir stehen dann nur am Bahnhof rum. Wahrscheinlich hat der Zug sowieso Verspätung.«
    Alle motzten, sogar Tina und Agnes murmelten irgendwas vor sich hin. Natascha hatte sich zu Danni gebeugt und redete leise auf ihn ein.
    »Ausnahmsweise, meine Damen, will ich von meiner eisernen Regel einmal abweichen. Das habt ihr nur Frau Lewin zu verdanken. Sie meint, es wäre wirklich zu hart für euch, so lange am Bahnsteig zu stehen. Also gut, 7.10 Uhr, aber das ist das letzte Wort. Und wenn wir wegen irgendeinem Holzkopf den Zug verpassen sollten, dann …«
    Der Rest ging in allgemeinem Gemurmel unter.
    »7.10 Uhr find ich immer noch ganz schön früh«, hörte ich Stefanie neben mir sagen. »Carlotta, was ist denn los mit dir? Du guckst so komisch.«
    »Nö, was soll sein?«, entgegnete ich. Natascha hatte behauptet, dass der Zug um 7.19 Uhr fahren würde. Das konnte nicht stimmen, da war ich mir ganz sicher. Wahrscheinlich war Natascha gerade dabei, das größte Eigentor ihres Lebens zu schießen.
    Vorsichtshalber ging ich nach dem Abendessen an die Rezeption und überzeugte mich mit einem Blick. Natürlich, ich hatte recht. Der Zug um 7.19 Uhr fuhr nur an Sonn- und Feiertagen. Unser Zug dagegen würde um 7.05 Uhr fahren und wir würden nicht einmal mehr die Schlusslichter sehen.
    Ich hätte jubeln können. Wegen Natascha würden wir unseren Zug versäumen. Danni würde ausrasten. Natascha konnte einpacken. Zu blöd, wenn man den Fahrplan nicht richtig lesen kann!
    Ich musste ganz schnell Anke davon erzählen. Auf der Treppe begegnete mir Natascha. Die paar Tage Schullandheim hatten sie ganz schön geschafft; sie sah müde und gestresst aus. Vielleicht war sie auch einfach nicht richtig geschminkt. Morgen früh um 7.19 Uhr würde sie noch älter aussehen.
    Eigentlich wollte ich mich darüber freuen, aber es klappte nicht. Ich bin ganz schön gemein, dachte ich. Es ist unfair, Natascha so auflaufen zu lassen. Eigentlich hat sie mir ja gar nichts getan, mal abgesehen davon, dass sie Papas Neue ist.
    »Übrigens, mit der Abfahrtszeit stimmt was nicht«, hörte ich mich sagen. »An deiner Stelle würde ich mir noch mal den Fahrplan an der Rezeption anschauen.«
    Sie wollte etwas sagen, aber ich drehte mich um und rannte die Treppe hoch. Was jetzt passierte, war nicht mehr mein Ding. Sollte Natascha selber sehen, wie sie die Suppe auslöffelte.
    »Wollte Natascha wieder was von dir?«, fragte Anke, die oben an der Treppe stand. »Sie kann einem wirklich auf die Nerven gehen.«
    »Sie wollte nur die Uhrzeit wissen«, sagte ich. »Komm, lass uns schauen, was die anderen machen.«
    Kurze Zeit später trommelte Danni uns nochmals zusammen. Er habe mit Frau Lewin entschieden, dass ein etwas früherer Zug doch günstiger sei. Dann würden wir früher zu Hause ankommen, erklärte er. Damit hatte er sicher recht, denn der 7.19-Uhr-Zug würde ja erst am nächsten Sonntag fahren.
    Ein paar von uns protestierten, es sei doch völlig egal, ob wir etwas früher oder später daheim seien, aber Danni blieb unerbittlich. »Um zehn vor sieben am Bahnhof, das ist mein letztes Wort.«
    Natascha stand ziemlich blass neben ihm. Beim Hinausgehen sagte sie leise zu mir: »Danke für den Tipp. Ohne dich wär’s schiefgegangen. Ich möchte dir noch …«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich hab keine Zeit.« Sie sollte sich bloß nicht einbilden, dass jetzt alles ganz anders sein würde.

    Kurz vor elf Uhr abends waren wir mit Packen fertig. Stefanie kroch unter die Betten und kam mit Staubflusen bedeckt wieder hervor, um uns zu melden: »Außer einigen Wollmäusen ist hier nichts mehr zu finden.«
    »Komm, wir legen Danni ein bisschen rein«, schlug Anke vor. Sie holte ein Blatt Papier, schrieb mit rotem Filzstift drauf: »Ich finde sie ungeheuer interresant. Sie sind mein Traummann.« Sie knüllte es zusammen und warf es unter Stefanies Bett.
    »Spinnst du?«, schrie Stefanie. »Du hast mindestens drei Rechtschreibfehler drin. Außerdem, wenn Danni das findet und rauskriegt, dass es mein Bett ist, dann …«
    »Dann denkt der tatsächlich, dass du ihn interessant findest und er dein Traummann ist«, lachte Anke. »Ist doch ’ne lustige
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