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Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty

Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty

Titel: Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty
Autoren: Irene Zimmermann
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…«
    Weiter kommt Jannis nicht, denn in diesem Augenblick wird heftig ans Küchenfenster geklopft und wir zucken beide erschrocken zusammen.
    »Hallöchen? Jemand zu Hause?«, flötet Lorraine und presst ihr Gesicht gegen die Scheibe.
    »So ein Mist!«, schimpfe ich und ziehe eine Grimasse. »Das hat uns gerade noch gefehlt!«
    Jannis beißt sich auf die Unterlippe. »Was ist, wenn sie mitkriegt, dass du das Brautkleid anhast? Garantiert erzählt sie das sofort deinem Vater und …«
    Ich lege ihm den Finger auf den Mund. »Pst«, mache ich. »Kein Grund zur Panik. Wir tun einfach so, als wären wir nicht da.«
    Reglos stehen wir mitten in der Küche und ich hoffe bloß, dass Lorraine ihre Brille vergessen hat und uns deshalb nicht sieht.
    Tatsächlich verschwindet unsere Nachbarin nach einer gefühlten Ewigkeit und ich falle Jannis gerade erleichtert um den Hals, da quietscht es verdächtig aus dem Wohnzimmer: Das kann nur die Terrassentür sein.
    »So was Blödes«, flüstert Jannis und wirft mir einen genervten Blick zu. »Du hast die Tür nicht richtig zugemacht. Ich hab’s dir doch extra gesagt!«
    Ich nicke. In Ordnung, war mein Fehler, aber das ist noch lange kein Grund, mir gleich Vorwürfe zu machen. Die Terrassentür ordentlich zu schließen war nicht drin, denn für den riesigen Brautstrauß, den ich im Garten gepflückt habe, brauchte ich beide Hände. Dabei hätte ich mir die ganze aufwendige Aktion sparen können: Jannis scheint gegen irgendwelche Blumen allergisch zu sein, zumindest hat er siebenmal hintereinander geniest und ich durfte den Strauß schnellstens wieder nach draußen befördern.
    Jannis will was sagen, aber ich schüttle entschieden den Kopf, während es aus dem Wohnzimmer tönt: »Huhu! Charlottchen! Ich weiß, dass du da bist. Ich hab dich gesehen und deinen hübschen Freund ebenfalls!«
    Jannis’ Gesichtsausdruck sagt alles.
    »Du bleibst hier!«, zische ich. Er soll bloß nicht auf den Gedanken kommen, einfach abzuhauen. »Es ist schließlich auch deine Hochzeit.« Dann rufe ich laut: »Hallo, Lorraine! Nett, dass du uns besuchst!«
    Mit einem raschen Griff habe ich Nataschas rot-weiß karierte Lieblingsdecke von der Eckbank gerissen und werfe sie mir so über, dass vom Kleid höchstens ein kleiner weißer Rand zu sehen ist. Ich schaffe es gerade noch rechtzeitig, bevor Lorraine ihren Kopf neugierig durch die Küchentür steckt.
    »Ach du liebes bisschen!«, ruft sie und starrt uns an. »Was ist denn bei euch los?«
    Ich lächle milde. »Wir proben für das Krippenspiel. Wie du siehst, bin ich die Maria und Jannis darf dieses Jahr den Josef spielen.«
    »Wenn ich mich nicht irre, haben wir Hochsommer«, meint Lorraine irritiert. »Ist das nicht die falsche Jahreszeit?«
    Jannis räuspert sich. »Das wird aber eine künstlerisch sehr anspruchsvolle Aufführung. Deshalb fangen wir mit den Proben bereits jetzt an. Kommen Sie auch zu unserer Weihnachtsfeier?«
    Ich gebe Jannis in Gedanken einen Kuss. Na endlich, wenn er will, schafft er es ja, locker zu sein.
    »Bei Weihnachtsfeiern schlafe ich immer ein«, erklärt Lorraine. »Aber vielleicht werde ich mir die Aufführung anschauen, wenn ihr zwei schon mitspielt. Ihr könnt mir bei Gelegenheit ja mal eine Einladung zukommen lassen. Apropos Einladung«, fügt sie hinzu. »Carlotta, du kannst deinem Vater ausrichten, dass ich immer noch keine Einladung zur Hochzeit habe. Die Hochzeitsparty findet doch hoffentlich statt? Oder hat sich das Paar vielleicht getrennt? Mir ist nämlich aufgefallen, dass ich die beiden seit einer ganzen Weile nicht mehr zusammen gesehen habe. Und da macht man sich so seine Gedanken.«
    »Selbstverständlich heiraten Papa und Natascha!«, sage ich spitz. »Es gibt keinen einzigen Grund, daran zu zweifeln. Aber sie sind eben die ganze Zeit unterwegs, weil sie so viel vorbereiten müssen.«
    »Da bin ich ja beruhigt. Wäre auch zu schade gewesen, wenn ich mein Geschenk umsonst angefertigt hätte. Ich dachte, ich bringe es gleich vorbei, denn wer weiß, ob ich am Hochzeitstag überhaupt Zeit habe. Termine, Termine, Termine – ach, was erzähle ich euch …«
    Sie verschwindet im Wohnzimmer, taucht aber gleich wieder auf, ein Bild mit schmalem Goldrahmen in der Hand, und flötet: »Carlotta, du bist verantwortlich für dieses Meisterwerk. Vorsicht, es ist ein Hinterglasbild und dementsprechend zerbrechlich. Du weißt doch: Glück und Glas, wie leicht bricht das.« Mit diesen Worten legt sie es vorsichtig auf die
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