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Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty

Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty

Titel: Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty
Autoren: Irene Zimmermann
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Moment noch nicht.

Ich verstecke

    das Geschenk in meinem Kleiderschrank und kümmere mich erst einmal um Lorraines Kunstwerk, das am Fuß der Treppe liegt. Es ist zum Glück nicht kaputt, lediglich etwas deformiert. Ich will die Figur wieder hochtragen, da entdecke ich die Bescherung: Sand! Überall feiner weißer Sand, der aus der Figur rieselt! Mir bleibt nichts anderes übrig, als das Ding, das jetzt nicht mehr standfest ist, vorübergehend in den Keller zu stellen und den Staubsauger zu holen.
    Ich habe so schätzungsweise neunundneunzig Prozent weggesaugt und überlege gerade, ob ich vielleicht auch noch wischen sollte (Natascha hat Adleraugen, ihr entgeht leider fast gar nichts), da klingelt es Sturm. Glücklicherweise nicht Papa und nicht Natascha, wie ich eine Schrecksekunde lang befürchtet habe, sondern meine Freundin Anke, mit bester Laune und der Superidee, dass heute Bikiniwetter sei.
    »Schwimmbad ist jedenfalls sinnvoller, als hier die Putzfee zu spielen«, meint sie und deutet dabei auf ein Häufchen Sand, das meinem Staubsauger entgangen ist. »Oder wird das hier dein Privatstrand?«
    Ich spare mir eine passende Antwort und werfe erneut den Staubsauger an.
    Anke grinst und brüllt: »Lass hören, was du ausgefressen hast! Freiwillig machst du das hier doch bestimmt nicht.«
    Ich sauge eine letzte Wollmaus auf dem Treppenabsatz ein und stelle dann das Gerät ab. »Vielleicht schaust du dir das Problem mal an. Ich meine Nataschas Brautkleid«, füge ich hinzu. »Da gibt es nämlich eine winzige Schwierigkeit.«
    »Wahnsinn!«, ruft meine Freundin begeistert, als ich zum zweiten Mal an diesem Tag das Kleid aus dem Schrank nehme, jetzt aber wesentlich vorsichtiger als beim ersten Mal. »Das ist ja total süß! Darf ich es anprobieren?«
    »Bist du verrückt? Das ist Nataschas Brautkleid, das kannst du nicht …«
    »Komm!«, ruft sie lachend. »Wie ich dich kenne, hast du es auch schon anprobiert. Ich will es ja nur kurz überziehen.«
    »Nein, das geht wirklich nicht, tut mir leid. Außerdem ist es was vollkommen anderes, wenn ich das Kleid anziehe. Da bleibt es sozusagen in der Familie.«
    »Na gut, dann eben nicht.« Sie zuckt die Schultern. »Und wo ist dein Problem?«
    »Schau dir das Kleid genau an«, bitte ich sie. »Fällt dir was auf?«
    »Na ja, das ist ein ganz normales Brautkleid … Keine Ahnung! Soll das ein Quiz werden? Entdecke den Unterschied oder so was?«
    Ich deute auf den Fleck am Ausschnitt. »Was könnte das sein?«
    Anke kneift die Augen zusammen. »Marmelade? … Blut?« Dann endlich kapiert sie, denn sie murmelt: »Ach du Schande. Der Fleck ist von dir und jetzt hast du Schiss vor Natascha.«
    Ich seufze. »Exakt! Sie ist ja ziemlich in Ordnung. Wenn sie aber mitbekommt, dass ich ihr Brautkleid angehabt habe, platzt womöglich die Hochzeit in letzter Minute, man weiß ja nie. Aber das will ich auf alle Fälle vermeiden. Natascha ist nämlich die beste von all den Ersatzmüttern, die ich seit der Scheidung meiner Eltern gehabt habe. Und das waren einige. Ich weiß also, wovon ich rede! Du siehst: Katastrophe pur sozusagen.«
    »Wenn ich dir den Supertipp gebe, wie du den Fleck bestimmt rauskriegst, darf ich dann das Kleid anziehen? Muss ja nicht heute sein. Ich kann ja morgen noch mal kommen und dann machen wir Fotos und …«
    »Geht in Ordnung«, unterbreche ich sie. »Aber zuerst muss der Fleck weg.«
    »In diesem Fall gibt es nur eines, nämlich Zitronensaft. Der Fleck ist ja nicht riesig, ich schätze so zwei, drei Millimeter. Da funktioniert das mit ein paar Tropfen hundertpro.«
    »Zitronensaft?«
    Anke runzelt die Stirn. »Ja, sag ich doch. Du kannst ja mit Wasser mischen, wenn dir Zitrone zu heftig ist.«
    »Hast du das schon mal gemacht?«, frage ich nach.
    »Nö, aber das ist ein altes Hausrezept von meiner Oma«, meint sie. »Und so ein Minidings wie das hier kriegst du damit ganz easy weg.«
    »Supertipp!«, rufe ich und mache mich sofort auf die Suche nach einer Zitrone. Hätte ich mir aber denken können. Vor lauter Hochzeitsvorbereitungen – oder vielleicht aus Sparsamkeit? – findet sich nicht mal eine winzige Zitrone im ganzen Haus. Dafür entdecke ich im Wohnzimmer auf der Fensterbank eine angebrochene Flasche Zitronenlimonade.
    »Meinst du, das geht damit auch?«, frage ich Anke.
    »Meine Oma nimmt eine frische Zitrone, glaube ich. Zitronenlimo geht da eher weniger.«
    »Hier, bitte!«, rufe ich triumphierend und deute auf das Etikett: »Hier steht: Mit
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