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Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty

Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty

Titel: Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty
Autoren: Irene Zimmermann
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Papa auch gesagt.
    »Bingo! Und dann hat er noch hinzugefügt, dass die Hochzeit sowieso viel mehr kostet, als er in seinen schlimmsten Albträumen befürchtet habe. Ich finde es trotzdem bescheuert, wenn ausgerechnet an mir gespart wird. Ist doch gemein, oder?«
    Jannis zuckt mit den Schultern. »Ja, schon«, antwortet er, aber es klingt nicht sehr überzeugt.
    »Komm, sei wenigstens du kein Spielverderber!«, rufe ich. »Ich würde jetzt wahnsinnig gern mit dem Handy Fotos machen und an Anke und Sven schicken … Oder was hältst du davon, wenn wir uns endlich an unser Hochzeitsmenü machen? Ich hab wahnsinnigen Hunger. Puh! Heiraten ist ja voll anstrengend.«
    Das mit dem Essen ist mir glücklicherweise noch eingefallen, denn dass Jannis keine Lust auf Fotos hat – vor allem auf Fotos, die ich dann in der Pause auf dem Schulhof rumzeigen könnte –, sehe ich ihm an der Nasenspitze an. Die Idee mit dem Hochzeitsmenü scheint er aber gut zu finden, denn als ich seine Hand nehme und ihn in die Küche ziehe, wehrt er sich nicht.
    Er sagt auch nichts zu dem Chaos, das dort herrscht. Das Frühstücksgeschirr steht nach wie vor herum. Zwar habe ich Natascha versprochen, mich nach der Schule gleich darum zu kümmern, aber ich habe alles nur zur Seite geschoben. Immerhin ist auf dem Tisch genügend Platz, um für Jannis und mich zu decken.
    »Wir schauen mal im Kühlschrank nach, was so alles da ist«, schlage ich vor, doch Jannis scheint sich im Moment mehr für die Pinnwand neben der Tür zu interessieren. Er deutet auf den Flyer, der dort in dem Durcheinander von Einkaufszetteln, Quittungen und meinem Stundenplan hängt, und sieht mich fragend an. »Ist das auf dem Foto hier nicht Lorraine?«
    »Ja«, sage ich, »unsere heiß geliebte Nachbarin. Wir sind übrigens zu ihrer Ausstellung eingeladen, übernächste Woche. Mittwoch, um siebzehn Uhr. Ich fände es toll, wenn du mitkommst.«
    Jannis nimmt den Flyer von der Pinnwand und liest mit erhobener Stimme vor: »… präsentiert die bekannte Bildhauerin Lorraine Lachenmayer einige ihrer aufsehenerregenden Bilder und Skulpturen. Anschließend Diskussion mit dem Publikum und kleiner Imbiss .« Er steckt den Flyer zurück. »Tut mir leid, ist nicht mein Ding. Du kannst von mir wirklich nicht erwarten, dass ich mir das antue.«
    Doch, im Prinzip schon!, denke ich. Zumindest aus Liebe zu mir könnte er mitkommen, denn geteiltes Leid ist bekanntermaßen halbes Leid. Nur weil ich das ungute Gefühl habe, dass eine Diskussion über dieses Thema jetzt nicht so angebracht wäre, verkneife ich mir meinen Kommentar. Stattdessen reiße ich mit Schwung die Kühlschranktür auf. »Also gut, dann überlegen wir lieber, was wir essen wollen.«
    »Ist hier jemand auf Diät?«, erkundigt Jannis sich nach einem kurzen Blick auf vier Eier, ein Glas Apfelmus und eine Tüte Milch.
    »Ehm … nee, eigentlich weniger«, sage ich verblüfft. »Ich dachte, der Kühlschrank sei voll wie immer.«
    Hätte ich Papa nicht zugetraut, dass er seine Drohung tatsächlich wahr macht und nichts mehr einkauft – nämlich so lange, bis ich mein Zimmer endlich aufgeräumt habe. Es ist ein bisschen peinlich, weil Jannis so komisch guckt, doch dann fällt mir glücklicherweise eine Lösung ein. »Pfannkuchen! Wir machen einfach Pfannkuchen. Mehl ist bestimmt da und dann haben wir da auch noch Nutella und Kirschmarmelade.«
    »Bei uns gab’s erst gestern Pfannkuchen und ich …«
    »Aber die sind überhaupt kein Vergleich zu denen, die du gleich machen wirst«, unterbreche ich ihn und hole eine frische Tischdecke aus dem Schrank. »Auf unserer Hochzeitsspeisekarte steht also: Pfannkuchen mit selbst gemachter Kirschmarmelade, Nutella und Apfelmus «, sage ich zufrieden und stelle Teller und Gläser auf den Tisch, während Jannis sich mit mehr oder weniger Begeisterung um die Pfannkuchenproduktion kümmert. »Die Speisekarte musst du dir richtig toll vorstellen, so mit ganz vielen Herzen aus Goldfolie und solchen Sachen. Willst du vom Apfelmus probieren?«
    »Später, ich muss mich erst mal konzentrieren«, murmelt er, als ich ihm einen Löffel voll in den Mund schiebe. »Du machst mich irre nervös.«
    Ich schlinge die Arme um ihn und kichere. »Sei kein Spielverderber, das ist ja schließlich unsere Hochzeit.«
    »Sag mir lieber, wie viel Mehl wir brauchen. Wenn ich die vier Eier hier aufschlage … Habt ihr vielleicht irgendwo ein Kochbuch? Und zieh dir bitte endlich eine Schürze über, bevor du
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