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Frauen wollen reden, Männer Sex: Wie verschieden sind wir wirklich, Herr Buschbaum? (German Edition)

Frauen wollen reden, Männer Sex: Wie verschieden sind wir wirklich, Herr Buschbaum? (German Edition)

Titel: Frauen wollen reden, Männer Sex: Wie verschieden sind wir wirklich, Herr Buschbaum? (German Edition)
Autoren: Balian Buschbaum
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später traf der Notarzt bei mir ein. Ich hatte immer noch Gleichgewichtsprobleme, und auch die übrige Symptomatik bestand weiterhin. Der Notarzt begann, mit mir verschiedene Tests durchzugehen. Finger auf die Nase. Finger auf die Nase mit geschlossenen Augen. Arzt umarmen. Ich weigerte mich zuerst und sagte scherzhaft, dass ich auf den Trick nicht reinfiele, drückte aber dann so fest ich konnte. Mit leichter Pressatmung bat der Arzt mich, ihn wieder loszulassen: »Alles in Ordnung mit Ihren Kräften. Ihr Kopf gefällt mir allerdings noch nicht. Das pelzige Gefühl sollten wir vorsichtshalber genauer untersuchen. Wir nehmen Sie mit in die Schlaganfall-Abteilung.«
    »Schlaganfall?«, wiederholte ich irritiert. Ich hatte aber keine andere Wahl und stieg in den Krankenwagen.
    Im Krankenhaus angekommen, durchleuchteten Ärzte und Schwestern meinen Schädel. »Wir können nichts finden. Dennoch möchten wir Sie drei Tage zur Beobachtung hier behalten«, fassten sie das Ergebnis ihrer Untersuchungen zusammen.
    Selbst heute noch muss ich an meine gefühlten tausend Termine denken, die ich in dieser Woche absagen musste. Ich drückte meiner Freundin und ihrem Freund, die ins Krankenhaus geeilt waren, noch schnell einen Zettel mit einigen E-Mail-Kontakten in die Hand und bat sie darum, sich um alles Weitere zu kümmern.
    Als mein Kopf nach einer Stunde wieder klarer wurde und das pelzige Gefühl verschwunden war, setzte ich mich hinaus in den Krankenhausflur. Es war mittlerweile weit nach drei Uhr morgens. Aber etwa eine Million Gedanken ließen mich nicht schlafen. Was sollte mir dieser Vorfall zeigen?
    Am darauffolgenden Tag kam der Oberarzt mit einer ersten Diagnose durch die Tür geschritten: »Wir wissen nach wie vor nicht, was Sie letzte Nacht befallen hat, und schwanken zwischen einem leichten Schlaganfall und einer Migräne mit Aura.«
    »Bitte was? Migräne ist mir durchaus bekannt. Aber was bitte ist eine Migräne mit Aura? Zwar bin ich schon lange auf der Reise zu mir und weiß, dass sich bei einer Erleuchtung auch die Aura verändert. Aber vermutlich sprechen Sie von etwas anderem!«
    Nach unserem Gespräch machte ich mich an die Recherche. Alles passte zusammen, und wieder durfte ich ein Puzzleteil in meinem Leben neu zusammensetzen. Ich war überarbeitet, gestresst und bekam nun ein Signal gesendet. Allerdings hatte ich in der Nacht nicht das Gefühl, dass mich etwas Lebensbedrohliches heimsuchte, obwohl die Symptome einem Schlaganfall glichen. Hildegard von Bingen oder Picasso hatten diese Erscheinungen ebenfalls. Sie benutzten diese veränderte Sicht dazu, mehr über sich zu erfahren und die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu beobachten, um somit etwas an die Menschen zurückzugeben. Eine Sicht der Dinge, die in jedem von uns schlummert, sonst wären wir zum Beispiel nicht imstande, die Werke von Picasso zu verstehen.
    Nach zwei Tagen entließ mich der Oberarzt vorzeitig, weil ich den Werten nach kerngesund war und mich vielleicht schon etwas zu angeregt mit den Krankenschwestern unterhalten hatte.
    Trotzdem ließ mich dieses Ereignis nicht los. Warum habe ich diesen Warnschuss bekommen? In Wirklichkeit war mir die Antwort schon Tage zuvor bekannt gewesen. Ich arbeitete zu viel, hatte zu viel Stress, umsorgte meinen Körper zu wenig und hatte nun die Quittung dafür erhalten.
    Von nun an wollte ich mich nicht mehr von meinen Ängsten leiten lassen und schon gar nicht mehr danach leben. Ich selbst bin jetzt bereit, meine Wohnung aufzugeben und ohne sicheres Einkommen zu leben, wenn ich nur in Harmonie mit mir sein kann. Die Wüste lehrte mich, dass ich auch ohne all diesen materiellen Schnickschnack existieren und Liebe schenken und empfangen kann. Brauche ich denn noch mehr?

Treffpunkt Mitte: Die Liebe ist in mir
In Wahrheit schafft nur der Teufel Klarheit,
wenn er Hand in Hand mit dem Engel verschmilzt,
und aus ihrem Einswerden ein Gesang ehrenhafter Einigkeit entsteht.
    Ich sehe zwei Welten, zwei Leben, die in dem endlosen Universum der besonderen Energie und des puren Seins existieren. Sie nähern sich einander an, weil sie sich nicht gegen ihre Anziehungskraft wehren können, weil sie sich ihrer nicht erwehren wollen. Sie nähren sich vom Saft des anderen. Sie stärken sich an seinen Schwächen und verwandeln ihre Schwäche in Stärke und ihre Stärke in Schwäche. Sie bringen Gleichgewicht und Frieden. Sie gehören zusammen, weil sie schon immer vereint waren. Sie sind Engel und Teufel, die sich
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