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Frauen rächen besser: Roman (German Edition)

Frauen rächen besser: Roman (German Edition)

Titel: Frauen rächen besser: Roman (German Edition)
Autoren: Kim Schneyder
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aufgefallen, vom ersten Augenblick an.
    Und ich, ich hatte … ich hatte …
    Ich hatte es sofort bemerkt, natürlich. Das war es, die waren mir doch auch gleich aufgefallen. Die berühmte weibliche Intuition, auf die ist eben immer noch Verlass, hundertprozentig. Deswegen hatte ich ausgerechnet auf die beiden so heftig reagiert. Mein Instinkt, mein sechster Sinn hatte mich geleitet, mich dazu gebracht, ihnen diese besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Anfangs hatte ich es vielleicht ein bisschen falsch interpretiert, aber Tatsache war doch, dass die beiden sofort heftige Gefühle in mir hervorgerufen hatten. Und jetzt kannte ich auch den wahren Grund dafür.
    Meine Gedanken überschlugen sich. Ich brauchte Zeit, um zu begreifen, was da gerade vor sich ging, und ich war unfähig, auch nur ein einziges klares Wort hervorzubringen.
    Er sah das und erschrak darüber.
    »Ich hoffe, Sie fühlen sich jetzt nicht belästigt von mir«, beeilte er sich zu sagen.
    Und plötzlich kicherte ich los wie ein Teenager.
    »Aber nein, wie kommen Sie denn darauf? Reden Sie nur weiter«, forderte ich ihn auf.
    Jetzt wirkte er erleichtert. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, und mit den Ketchupresten im Gesicht und dem Senf in seinem wirren Haar sah er aus wie ein schüchterner Junge bei seiner ersten Liebeserklärung.
    »Als Erstes muss ich mich wohl vorstellen«, sagte er, »ich heiße Markus Winter, und ich bin Steuerberater. Und wie ist Ihr Name, wenn ich fragen darf?«
    »Ich heiße Heike. Heike Breitenfellner.«
    Er gab mir über den Tisch hinweg seine Hand, und sie fühlte sich so warm und kräftig an, dass ich sie am liebsten nie mehr losgelassen hätte.
    Aber eine Frage brannte mir auf der Zunge.
    »Sie wollten wissen, ob ich zurzeit einen Partner habe. Wie steht es denn mit Ihnen? Gibt es eine Frau Winter?«
    Jetzt lachte er wieder. Ein sympathisches Lachen, bei dem er strahlend weiße Zähne preisgab.
    »Ach ja, das hatte ich ganz vergessen. Nein, ich bin geschieden, schon seit Jahren. Meine Frau und ich haben nur noch freundschaftlichen Kontakt. Beate – meine Tochter – sehe ich regelmäßig, und einmal im Jahr schleppt sie mich auf einen Urlaub, wo ich dann alles nachholen muss, was ich das ganze Jahr über versäume, bezüglich Sport und gesunder Ernährung. Ich mag es normalerweise eher gemütlich, müssen Sie wissen. Aber sagen Sie, wie wäre es, wollen wir uns nicht duzen?«
    Wollen war gar kein Ausdruck. Welche Frau würde einen so gut aussehenden, charmanten Mann nicht duzen wollen. Und noch vieles mehr.
    »Ja sicher, gerne … Markus. Wo ist übrigens Ihre … Deine Tochter?«
    »Beate? Ach, die erledigt noch ihre Abschlusstour durch die Shops. Das macht sie immer so, und ich nutze die Gelegenheit, um endlich mal was anderes zu essen als Salat. Beate ist nämlich ziemlich streng mit mir.« Seine Augen blitzten, als er das sagte, dann biss er kräftig in seinen Big Mac.
    »Jetzt hast du mich neugierig gemacht: Was genau meintest du damit, dass ich dir aufgefallen bin?«, fragte ich.
    Er lehnte sich zurück und setzte wieder sein hinreißendes Lächeln auf.
    »Also gut, wenn du es genau wissen willst … also, mir ist aufgefallen, dass du verdammt hübsch bist. Aber das hörst du wahrscheinlich jeden Tag.«
    Wer? Ich? Von wem?
    Aber bitte, bitte, bitte, sprich doch weiter!
    »Und mir ist aufgefallen, dass du Humor hast …«
    Hm, das könnte stimmen. Und?
    »Und mir ist aufgefallen, dass du einen guten Geschmack hast …«
    Hatte ich? Nun, wenn er das sagte. Ich hing gebannt an seinen Lippen und wartete sehnsüchtig auf mehr.
    »Und mir ist aufgefallen, dass du einen sehr weiblichen Körper hast …«
    Weiblich? Ja, das klang bedeutend besser als dick. Es war eben alles nur eine Frage der richtigen Wortwahl. Und, war da noch etwas? Ich spürte, dass er noch etwas sagen wollte, doch plötzlich hielt er inne.
    »Und weiter? Du wolltest noch etwas sagen«, ermunterte ich ihn.
    Er schien zu überlegen.
    »Hm, stimmt, da war noch etwas, aber ich möchte nicht, dass du das jetzt falsch verstehst …«
    Falsch verstehen? Wie könnte ich auch nur irgendetwas falsch verstehen, wenn mich ein Traum von einem Mann mit Komplimenten überschüttete?
    »Was ist es? Raus damit!« Ich wollte es jetzt unbedingt wissen.
    Er zögerte, und dann endlich gab er sich einen Ruck.
    »Also gut, aber du musst mir versprechen, dass du es nicht in die falsche Kehle kriegst. Es ist nämlich etwas, was ich an einer Frau durchaus zu
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