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Franz G. - Thriller (Wegners schwerste Fälle) (German Edition)

Franz G. - Thriller (Wegners schwerste Fälle) (German Edition)

Titel: Franz G. - Thriller (Wegners schwerste Fälle) (German Edition)
Autoren: Thomas Herzberg
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schloss und ihm den Arm augenblicklich auf den Rücken
verdrehte. Als Nächstes fühlte er einen Fuß in seiner Kniekehle und sackte auf
das schmutzige Pflaster.
    Er
hatte es versaut. Zum zweiten Mal hatte er es versaut und bezweifelte, dass er
auch dieses Mal am Ende so glimpflich davonkäme. Er spürte eine zweite Hand, die
brutal in seine Haare fuhr und seinen Kopf grob nach hinten riss, sodass er
Gerber direkt in die Augen sehen musste. Dieses gemeine Grinsen brannte sich in
seinen Verstand und ließ ihn fast verrückt werden. Ganz egal, was jetzt
folgte, es war vorbei und er würde es nicht überleben. Gerber öffnete
langsam den Mund, vermutlich um ein paar Worte zum Abschied zu sprechen. Sven
hatte seine Augen bereits geschlossen und erwartete nur noch den finalen Schlag
oder ein Stechen in der Brust, als ein seltsames Geräusch, ein dumpfes Knacken,
die Stille zerriss. Augenblicklich löste sich der Griff an seinem Arm und auch
in seinen Haaren. Als er die Augen jetzt wieder öffnete, sah er, wie Gerbers
Körper kraftlos auf das Pflaster vor ihm sackte.
    »Wer ist
das Schwein?«, fragte eine dünne Jungenstimme flüsternd.
    Sven
schüttelte sich. Nur langsam wollten sich seine Augen an das Halbdunkel in
diesem Hinterhof gewöhnen. Als er hochsah, erkannte er ein schmutziges Gesicht,
das ihm irgendwie bekannt vorkam. Ein hochgewachsener, schlanker Junge stand
vor ihm, in der Hand einen Totschläger, den er kurz zuvor über Gerbers Kopf
gedroschen hatte.
    »Wer ist
das Schwein?«, wiederholte der Junge seine Frage und ließ dabei den Totschläger
ein paar Mal in seine eigene Handfläche klatschen.
    Sven
brachte kein Wort heraus. In Ermangelung einer Antwort begann der andere Junge
nun damit, Gerbers Taschen zu durchwühlen. Zufrieden grinsend leerte er die
prallgefüllte Brieftasche und warf den Rest achtlos in eine Ecke. Danach
streckte er Sven seine Hand entgegen und zog ihn kraftvoll hoch. Jetzt, mit dem
Gesicht fast auf gleicher Höhe, erkannten sich die beiden Jungen.
    »Du bist
doch der mit den Flugblättern!«
    Sven
nickte bestätigend.
    »Ist das
...?«, der Junge deutete auf Gerbers Körper.
    Wieder
nur ein stummes Nicken.

30
     
    M üde, wie gerädert, erreichten die
beiden Kommissare ihren Dienstwagen. Rex lag noch immer auf der Rückbank und
schnarchte sogar munter.
    »Als ich
ihn heut Nacht zum Pickeln rauszerren wollte, hat er mich fast gebissen«,
knurrte Hauser kraftlos.
    Wegner
grinste breit und setzte sich hinter das Steuer. »Der Junge hat eben
Geschmack!«
    Die
ganze Nacht lang hatten die beiden vor Veras Tür ausgeharrt. Zwei Stunden
nachdem Wegner atemlos eingetroffen war, hatte sich der Arzt zu einer Aussage
hinreißen lassen: »Waren wohl nur Senkwehen ... da passiert heut nix mehr.«
    »Was
bedeutet das?«, erkundigte sich der werdende Vater mürrisch.
    »Schon
mal was von »Blindem Alarm« gehört?«
    Als
Wegner kurze Zeit später wieder Veras Tür öffnete, schlief diese bereits selig
und rieb sich im Traum ihren kolossalen Bauch.
     
    »Wir
holen uns am besten einen Kaffee und ein paar Franzbrötchen dazu«, begann Hauser,
jetzt schon etwas munterer. »Danach werde ich dich über die Entdeckung einer
weiteren Liegenschaft informieren ...«
    »... und
ich werde ganz überrascht tun«, beendete Wegner den Satz grinsend. »Die
Spurensicherung wird einige Tage brauchen, bis sie das Puzzle zusammengesetzt
hat.«
    Hauser
zögerte einen kurzen Moment. »Soll ich mal vorsichtig checken, was sich heut
Nacht so rund um den Hauptbahnhof getan hat?«
    »Wir
warten und tun das, was wir am besten können ...«
    »...
nichts?«
     
    ***
     
    Am
Vormittag, nachdem er ganz erstaunt die Adresse einer weiteren Liegenschaft der
Gerber OHG in sein kleines Notizbuch gekritzelt hatte, war Wegner Richtung
Norderstedt aufgebrochen. Dort angekommen informierte er sofort die
Spurensicherung und ein paar zusätzliche Beamte. Vorsorglich bestellte er auch
einen Polizeipsychologen hinzu, denn es kam nicht selten vor, dass selbst
Polizisten beim Anblick eines solchen Grauens durchdrehten.
    Eine
knappe Stunde später, die Arbeiten in den verfallenen Gebäuden waren bereits in
vollem Gange, rief Hauser an.
    »Wir
haben eine Leiche, Nähe Sechslingspforte. Ein Mann, Anfang fünfzig.«
    »Ist
schon Näheres bekannt?«, erkundigte sich Wegner mit seltsam zufriedenem Ton.
    »Die
Beamten vor Ort sind völlig fassungslos. Man hat den Kerl zu Tode gefoltert. Er
lag nackt in einer Streusandkiste und der Kollege sagt, dass
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