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Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma

Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma

Titel: Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma
Autoren: Rita Falk
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Nicht das geringste.

    Aus’zogene Bei uns heißen die ja auch Kiache, also Küchle. Das ist ein Hefegebäck, gerne, aber nicht zwingend, mit Rosinen drin – und das ist einfach der Hammer. Rausgebacken im triefenden Fett und mit Puderzucker bestäubt. Einen feinen Kaffee dazu, und das Himmelreich ist nahe. Gott sei Dank macht das gar nicht viel Arbeit. Und die Herstellungskosten sind gut überschaubar. Und dementsprechendhäufig gibt’s die bei uns daheim dann eben auch.

    Blaustichfahrt Kann sich vermutlich eh jeder denken, ist eine Fahrt im Streifenwagen mit Blaulicht und Horn. Also bei Einsätzen eben und dadurch völlig legal. Anders ist es freilich, wenn ich mal im Stau steh. Dann gibt’s halt auch die eine oder andere Blaustichfahrt. Weil ich halt so null Komma null Lust habe, wie die anderen Hanswursten stundenlang auf der Autobahn abzuhängen. Und Zeit hab ich dafür bei meinem aufreibenden Beruf natürlich auch keine, ganz klar. Drum gibt’s auch ab und zu eine Blaustichfahrt jenseits eines Einsatzes. Wobei man ja schon sagen muss, pünktlich im Büro zu erscheinen, das ist ja auch schon fast so was wie Einsatz, oder?

    drecksfad Mörderlangweilig. Also mir persönlich ist es ja eher selten drecksfad. Ich hab ja ein ausgefülltes Berufsleben, einen Freundeskreis und führe eine interessante Beziehung. Meistens jedenfalls. Dann ist da noch die Oma, die wo auch ständig irgendwas von mir will. Genauso wie der Papa, der ebenfalls keine Langeweile aufkommen lässt. Stößt dann noch der Leopold dazu mit einem dubiosen Busenfreund, so wird’s sogar langsam stressig. Also wie gesagt, mörderlangweilig ist mir eher ein Fremdwort. Und drecksfad halt ebenfalls.

    Guatl, Gutti Bonbons

    Guttiglas Ja, man kann es ahnen, es ist das Aufbewahrungsglas für Bonbons und für mich ein Magnet an jedem Empfangstresen. Wobei es da natürlich auf die Bonbonsorte ankommt. Da gibt’s ja immense Unterschiede. Da kann die Oma sagen, was sie will, bei Guttis, da nimmt man nix Billiges. Weil da schmeckst du jeden einzelnen Cent. Ich kenn natürlich alle Sorten und weiß genau, wovon ich lieber die Finger lasse. Aber wenn die Qualität stimmt, dann mach ich mir schon mal beide Hosentaschen voll. Besonders bei Karamellgeschmack. Da kann ich ums Verrecken nicht widerstehen.

    Nachtgewand Nachthemd. Im Falle von der Oma meistens geblümt und bodenlang. Also zumindest für die Oma. Für normalgroße Menschen eher wadenlang. Die Oma hat wahnsinnig viele davon. Alle reduziert gekauft, versteht sich. Schön sind sie eigentlich alle nicht. Aber praktisch. Weil einfach alles verhüllt wird, was eh keiner sehen will. Anders sind da schon die Nachthemden von der Susi. Aber die heißen ja auch ganz anders. Negligé, heißen die nämlich. Und die schauen natürlich auch ganz anders aus.

    Obatzter Ein bayerisches Käsegericht mit viel Fett, Paprika und Zwiebeln. Mit einem reschen Bauernbrot dazu und einer kalten Halbenschlicht und ergreifend zum Wahnsinnigwerden.

    rumfretten Wenn jemand rumfrettet, dann hat er’s nicht leicht. Entweder ist er krank oder pleite. Oder er kommt im Job nicht recht weiter oder bei den Weibern nicht an. Jedenfalls ist er – sagen wir mal – kein Held. Eher wurstelt er sich so ein bisschen planlos durchs Leben. So was in der Art halt. Anders ist es bei einem Kater. Wenn ich nämlich am Vortag ein oder zwei Bier zu viel intus hatte, dann frette ich auch so den ganzen Vormittag lang irgendwie rum. Aber nach dem Mittagessen ist es meistens wieder gut. Das ist also mehr so ein Teilzeitfretten und zählt deshalb nicht wirklich.

    Wadlbeißer Beim Wadlbeißer gibt’s ja zwei völlig verschiedene Interpretationen, nämlich eine positive und dann freilich auch eine negative. Im ersteren Fall ist es ein Mensch, der an einer Sache dranbleibt, auch wenn sie noch so ausweglos erscheint. Ein Kämpfer quasi. Ich kenn das zum Beispiel von mir selber bei schwierigen Mordfällen. Genau. Und die negative Version ist eher jemand, der in ausweglosen Situationen nicht aufgibt. Nein, da ist schon ein Unterschied. Sagen wir, es ist mehr jemand, dem du schon fünfzigmal gesagt hast, dass er dir auf die Eier geht, und dann ruft er tatsächlich das einundfünfzigste Mal auch wieder an. Also mehr in Richtung Nervensäge als Kämpfer vielleicht.

    Zwickel Ein Zweieurostück. Geht in Niederkaltenkirchen gut als Trinkgeld durch. In München wird man dafür vom Kellner nur milde belächelt. Oder er lässt es einfach achtlos auf dem
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