Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma

Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma

Titel: Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma
Autoren: Rita Falk
Vom Netzwerk:
Tasche.
    »Lass stecken, Bub«, sagt sie und schlenzt mir die Wange. »Den kauf ich dir. Es ist mir eine Ehre und macht mich froh.«
    Ja, wenn’s die Oma froh macht, was soll ich dann dagegen haben? Nachdem wir noch ein passendes Hemd (minus 25 Prozent) und Unterwäsche samt Socken (minus 40 Prozent) gefunden haben, gehen wir an die Kasse. Nein, sag ich, einen Zylinder setze ich wirklich nicht auf. Selbst dann nicht, wenn es satte siebzig Prozent darauf gibt.
    Nach diesem erfolgreichen Beutezug gehen wir noch zum Paulaner rüber, weil so ein Einkaufsstress tatsächlich unglaublich hungrig macht.
    Zur gleichen Zeit etwa, also für Mitte Februar, ist die Gerichtsverhandlung anberaumt worden. Das ist auch vernünftig so. Wirklich. Jetzt kann man ja sagen: Wozu brauchen die denn so lange, weil den Fall hat der Eberhofer doch schon lange aufgeklärt. Aber schließlich braucht alles seine Zeit, und daher jetzt eben Mitte Februar.
    Der Rudi begleitet mich zum Gericht, und freilich treffen wir auf die gesamte Familie Dettenbeck. Ganz einträchtig stehen sie dort am Kaffeeautomaten, und so gehen wir erst mal zu ihnen hin. Der Damian ist sehr weiß um den jugendlichen Zinken herum und um die Augen ein bisschen rot. Und die kleine Alexa liegt in ihrem Kinderwagen und schläft den Schlaf der Gerechten. Nachdem wir uns alle begrüßt haben, lass ich mir auch noch schnell einen Kaffee runter, und dabei erzählt der Herr Dettenbeck von seiner eigenen Verhandlung, die schon vor ein paar Tagen war. Ja, die liebe Justitia hat es wohl ziemlich gut mit ihm gemeint. Jedenfalls ist er mit einem Bußgeld und einer Bewährungsstrafe, alsoquasi mit einem blauen Auge davongekommen. Aber dazu später noch mal.
    »Ja, dann schauen wir mal, ob es bei der Frau Schneller auch so gut läuft«, sag ich noch, weil es nun eh langsam losgeht.
    Bei der Frau Schneller läuft es dann aber nicht ganz so gut. Wobei man natürlich sowieso nicht damit rechnen kann, bei einem Mordfall mit einem blauen Auge davonzukommen. Das wär ja völlig lächerlich. Da nützt es ihr auch relativ wenig, dass sie ebenfalls sehr geständig ist. Gut, die emotionale Seite an dem Ganzen wird ihr dabei wohl schon angerechnet. Weil sie halt mit den Dettenbecks ein so derart inniges Verhältnis hatte und somit einfach jeglichen Schaden von ihnen abwenden wollte und weil sie ja sonst niemanden hat als wie die Dettenbecks. Aber acht Jahre kriegt sie halt dennoch. Bei guter Führung allerdings, und das steht bei ihr sowieso außer Frage, da dürfte sich die Haftzeit schon noch mal drastisch reduzieren. Trotzdem weint sie am Schluss, wie sie sich von der Familie verabschieden darf.
    »Du kriegst deine Stelle natürlich zurück, sobald du das alles hinter dir hast. Das weißt du doch, Margot. Du bist doch die gute Seele unseres Hauses. Was sollen wir nur tun ohne dich«, sagt der Herr Dettenbeck und drückt ihr dabei die Hände. Seine Gattin kämpft ganz offensichtlich auch mit den Tränen. Was dabei in dem Damian seinem Kopf vorgeht, möcht ich lieber nicht wissen. Irgendwie echt miese Stimmung hier.
    »Was mich noch interessieren würde, Herr Dettenbeck«, frag ich hinterher, wie wir das Gerichtsgebäude verlassen. »Wie sind Sie denn ausgerechnet auf den Admiral gestoßen? Sie wissen ja, das Auto von meinem Vater.« Ich hatte mich da ja, nachdem der Mordfall geklärt war, eher ein bisschen aus der Sache rausgezogen. Schließlich sollen ja meine farbenfrohenKollegen in der Löwengrube nicht irgendwann einmal dem Eberhofer vorwerfen müssen, er hätte sie um ihre Arbeit gebracht. Und ehrlich gesagt: So eine Hochzeitsvorbereitung, die nimmt einen ja auch so dermaßen in Beschlag, das kannst gar nicht glauben. Rein emotional schon. Aber das mit dem Admiral, das will ich jetzt schon wissen.
    »Ach wissen S’, das war reiner Zufall. Ich halte ja immer und überall Ausschau nach Oldtimern. Das gehört halt zu meinem Job irgendwie. Und den Admiral, den hab ich ein paar Stunden vor dem Unglück halt dort stehen sehen, hab ihn mir ein bisschen angeschaut und festgestellt, dass er – bis auf die Schlösser – noch ganz gut in Schuss war. Hab dann mein obligatorisches Kärtchen mit dem Kaufinteresse hinter die Windschutzscheibe gemacht, und das war’s. Später, wie ich die Leiche beseitigen musste, da ist mir ebendieser Wagen wieder eingefallen, weil der ja nicht abgeschlossen war. Das hat sich irgendwie einfach so gefügt. Und zum Glück stand er auch noch da.« Tja, Sachen gibt’s. Und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher