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Fragmente des Wahns

Fragmente des Wahns

Titel: Fragmente des Wahns
Autoren: M Schmid
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alles.“
    „Okay.“ Sie wollte unbedingt das Thema wechseln. „Ich habe Ihnen gerade einen Schalter in die linke Hand gegeben. Sollten Sie es trotz der Musik nicht mehr aushalten, dann drücken Sie einfach den Knopf und wir fahren Sie sofort nach draußen. Aber bitte nur …“
    „Im äußersten Notfall“, beendete Alex ihren Satz. „Das habe ich schon einmal gehört und keine Sorge, ich schaffe das schon.“
    „Da bin ich mir sicher.“ Sie klang genervt. „Wir werden Sie nun in den Tomografen fahren. Bitte halten Sie den Kopf nun ganz still. Wir geben Ihnen Bescheid, sobald Sie fertig sind.“
    Ein kurzes „Okay“, dann versuchte Alex sich zu entspannen und die richtige Position zu finden. Er ließ seinen Kopf hängen und lauschte dem Refrain der Musik. Ein wirklich geniales Lied. Zwar nicht das Richtige zum Entspannen, aber immerhin besser als Meeresrauschen.
    Irgendwie kam ihm währenddessen die Szene seines ersten Tanzes mit seiner Frau in den Sinn.
    Oh mein Gott, wie ich mich geschämt habe.
    Und doch war es einer ihrer schönsten Abende gewesen.
     
     
    Die Glocke ertönte und hieß sie bei Alex’ Lieblingsmexikaner willkommen.
    „Ah, Alex, mein Freund.“ Es war Ricardo, der sie soeben entdeckt hatte.
    Mit ausgestreckten Armen kam er auf Alex zu und umarmte herzlich seinen Freund.
    „Wie geht es dir? Lange nicht mehr gesehen. Und wer ist diese hübsch Frau neben dir?“
    „Diese bezaubernde Schönheit heißt Lisa“, antwortete sie. „Seine Neue.“
    „Musst du das so abfällig sagen“, mischte sich Alex ein.
    „Wieso? Stimmt doch. Noch sind wir kein Ehepaar, oder?“
    „No … noch …?“, stotterte Alex verwirrt, überrumpelt und beschämt.
    Ricardo versuchte, die Situation zu lockern.
    „Alex’ Freunde sind auch meine Freunde. Wirklich nett dich kennenzulernen, Lisa.“
    „Danke“, sagte Lisa. Dabei grinste sie immer noch in Alex’ Richtung. Sie neckte ihn einfach zu gerne.
    „Einen besonderen Platzwunsch, mein Freund?“, ergriff nun Ricardo wieder das Wort.
    „Nein Ricardo, eigentlich nicht. Nur ein schönes, ruhiges Plätzchen. Wie immer.“
    „Wie immer? Hab es mir doch gedacht, dass du hier immer mit deinen Verabredungen bist“, erwiderte Lisa mit gespielt bösem Blick. Alex fiel voll darauf rein.
    „Wie? Nein, so ist das nicht …“
    Erst jetzt begriff er, dass er abermals hereingelegt wurde. Lisa lachte schadenfroh und auch Ricardo konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Alex konnte es ihm nicht verdenken.
    „Gerne. Bitte, folgt mir“, sagte Ricardo und führte die beiden an einen Tisch in den hinteren Räumlichkeiten, wo nur gedämpfte Musik die Ruhe störte. Sie setzten sich und Ricardo holte die Speisekarten.
    „Warum machst du das eigentlich immer?“, fragte Alex ein wenig beschämt.
    „Was?“, fragte Lisa unschuldig.
    „Das weißt du genau.“
    „Als ob ich etwas dafürkann, dass du so ein Macho bist.“
    „Als ob ich einer wäre.“
     „Ich hab eben Spaß dran und dir schadet es gar nicht, wenn du mal ein bisschen lockerer wirst.“
    „Das bin ich sowieso schon, seitdem ich dich getroffen habe.“
    „Siehst du, dann hat es ja schon etwas geholfen.“
    Ricardo kam zurück und reichte ihnen die Speisekarten.
    „Wisst ihr schon, was ihr trinken wollt?“
    „Bringst du uns bitte eine gute Flasche trockenen Rotwein?“, fragte Alex.
    „Aber sicher doch. Bin gleich zurück und dann nehme ich eure Speisen auf.“
    Kaum war er verschwunden, kam Lisa etwas näher und fragte Alex flüsternd: „Wer ist Ricardo eigentlich? Wirklich ein guter Freund?“
    „Nein, so ganz stimmt das nicht. Ricardo gehört dieses Restaurant und ich bin einer seiner ersten Gäste gewesen. Am Anfang lief es nicht besonders und dadurch haben wir uns viel unterhalten, wodurch wir gute Freunde wurden.“
    „So, so.“ Lisa begutachtete die Karte des Mexikaners. „Was wirst du nehmen?“
    „Was würdest du davon halten, wenn wir uns die Fajitas mit Krabben teilen würden? Die sind hier wirklich fantastisch.“
    „Habe ich denn eine Wahl?“
    „Du hast immer eine Wahl … nur ich nie.“
    „Oh, du Armer“, veralberte sie ihn. „Aber klar doch, Fajitas hören sich großartig an.“
    Ricardo brachte Hauswein und nahm die Bestellung entgegen. Wenig später kam das Essen. Es schmeckte wie immer hervorragend und ihre Gespräche wurden nie langweilig, bis Lisa plötzlich aufsprang.
    „Bin gleich wieder da“, verabschiedete sie sich und ging Richtung Toilette.
    Alex nahm einen
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