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Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Titel: Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde
Autoren: Asimov Isaac
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historische Daten, biografische, geografische, wissenschaftliche Daten geben? Selbst den lokalen Klatsch wiedergeben?«
    »Alles.«
    »Und alles in dem kleinen Kopf«, meinte Trevize und deutete grinsend auf Wonnes rechte Schläfe.
    »Nein«, sagte sie. »Gaias Erinnerungen beschränken sich nicht auf den Inhalt meines Schädels. Sehen Sie [einen Augenblick lang wurde sie formell und sogar etwas streng, da sie aufhörte, nur Wonne zu sein, und einen Zusammenschluß weiterer Einheiten vertrat], es muß einmal eine Zeit gegeben haben, vor dem Anfang der Geschichte, als die menschlichen Wesen so primitiv waren, daß sie, obwohl sie sich an Ereignisse erinnern konnten, nicht sprechen konnten. Die Sprache wurde erfunden und diente dazu, Erinnerungen auszudrücken und sie von Person zu Person weiterzugeben. Schließlich erfand man die Schrift, um Erinnerungen aufzuzeichnen und sie über die Zeit hinweg von Generation zu Generation weiterzugeben. Seit damals haben alle technischen Fortschritte dazu gedient, mehr Platz für die Übertragung und die Speicherung von Erinnerungen zu schaffen und es einfacher zu machen, gewünschte Dinge abzurufen. Aber als sich die Individuen zusammenschlossen, um Gaia zu bilden, war das mit einem Mal alles überholt. Wir konnten zum Gedächtnis zurückkehren, jenem grundlegenden System, Aufzeichnungen aufzubewahren, auf dem alles andere aufbaut. Verstehen Sie das?«
    »Wollen Sie sagen, daß die totale Summe aller Gehirne auf Gaia wesentlich mehr Daten als ein einzelnes Gehirn bewahren kann?« fragte Trevize.
    »Natürlich.«
    »Aber wenn Gaia alle Aufzeichnungen in dem planetarischen Gedächtnis verbreitet hat, was nützt das dann Ihnen als einem individuellen Teil Gaias?«
    »Soviel man sich wünschen kann. Was auch immer ich zu wissen wünschen könnte, befindet sich irgendwo in einem individuellen Bewußtsein, vielleicht auch in mehreren davon. Wenn es sich um etwas sehr Grundlegendes handelt, wie zum Beispiel die Bedeutung des Wortes ›Stuhl‹, dann ist das in jedem Bewußtsein. Aber wenn es etwas Esoterisches ist, das sich nur in einem kleinen Teil von Gaias Bewußtsein befindet, dann kann ich es abrufen, wenn ich es brauche, wenn auch ein solcher Abruf etwas mehr Zeit beanspruchen kann, als wenn die Erinnerung weit verbreitet wäre. Schauen Sie, Trevize, wenn Sie etwas wissen wollen, das nicht in Ihrem Bewußtsein ist, dann sehen Sie in irgendeinem geeigneten Buchfilm nach, oder Sie benutzen die Datenbänke eines Computers. Ich kann Gaias totales Bewußtsein absuchen.«
    »Und wie verhindern Sie, daß all die Information sich in Ihr Bewußtsein ergießt und Ihren Schädel zum Platzen bringt?« wollte Trevize wissen.
    »Lassen Sie jetzt Ihrer sarkastischen Ader freien Lauf, Trevize?«
    Und Pelorat meinte: »Kommen Sie, Golan, werden Sie nicht unangenehm!«
    Trevizes Blick wanderte zwischen den beiden hin und her, und er gab sich Mühe, die Spannung in seinem Gesicht zu lösen. »Es tut mir leid. Ich spüre die Last einer Verantwortung, die ich mir nicht wünsche, und ich weiß nicht, wie ich sie loswerden soll. Mag sein, daß es manchmal unangenehm klingt, was ich sage, auch wenn ich das gar nicht will. Wonne, ich will es wirklich wissen. Wie zapfen Sie den Gehirninhalt anderer an, ohne das, was Sie aufnehmen, in Ihrem eigenen Gehirn abzulagern und damit seine Kapazität zu überlasten?«
    »Ich weiß es nicht, Trevize«, sagte Wonne. »Ebensowenig wie Sie wissen, wie Ihr eigenes Gehirn im Detail funktioniert. Ich nehme an, daß Sie die Entfernung von Ihrer Sonne zu irgendeinem benachbarten Stern kennen. Bewußt sind Sie sich dessen nicht immer. Sie lagern das irgendwo ab und können die Zahl jederzeit auffinden, wenn man Sie fragt. Wenn man Sie nicht fragt, könnte es sein, daß Sie sie mit der Zeit vergessen, aber dann können Sie sie immer wieder aus irgendeiner Datenbank abrufen. Wenn Sie das Gehirn Gaias als eine riesige Datenbank ansehen, ist das eine, die mir zugänglich ist, aber es besteht für mich keine Notwendigkeit, mir bewußt irgendwelche Dinge zu merken, die ich einmal genutzt habe. Sobald ich einmal eine Tatsache benutzt habe, kann ich zulassen, daß sie wieder aus meinem Gedächtnis verschwindet. Was das angeht, so kann ich sie auch bewußt sozusagen wieder an den Ort zurücktun, von dem ich sie geholt habe.«
    »Wie viele Leute gibt es auf Gaia, Wonne? Wie viele menschliche Wesen?«
    »Etwa eine Milliarde. Wollen Sie die genaue aktuelle Zahl?«
    Trevize lächelte
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