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Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Titel: Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde
Autoren: Asimov Isaac
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Wonne die Frau auf Comporellon und die auf Neu-Erde beeinflußt, damit sie Sie mit Wohlgefallen sahen und Sie mit ihrer Hilfe Ihre Reise fortsetzen konnten.«
    Trevize lächelte melancholisch. »Ich hätte wissen müssen, daß das nicht allein mein Charme war.«
    Daneel nahm die Aussage ohne den Anflug an Bescheidenheit hin, den sie enthielt. »Im Gegenteil, Herr«, sagte er, »es waren in beträchtlichem Maße Sie. Jede der beiden Frauen hat Sie von Anfang an wohlgefällig betrachtet. Ich habe nur den schon vorhandenen Impuls ein wenig verstärkt – und recht viel mehr kann man gemäß den Robotikgesetzen gar nicht tun. Wegen dieser Einschränkungen – und auch aus anderen Gründen – hatte ich große Mühe, Sie hierherzubringen. Ich war mehrere Male in großer Gefahr, Sie zu verlieren.«
    »Und jetzt bin ich hier«, sagte Trevize. »Was wollen Sie von mir? Soll ich meine Entscheidung zugunsten Galaxias bestätigen?«
    Daneels Gesicht, das stets ausdruckslos war, schaffte es irgendwie, den Eindruck zu vermitteln, als verzweifelte er. »Nein, Herr. Die bloße Entscheidung reicht jetzt nicht mehr. Ich habe Sie, so gut ich das in meinem augenblicklichen Zustand konnte, aus einem viel wichtigeren, verzweifelteren Grund hierhergebracht. Ich werde bald sterben.«

 
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    Vielleicht lag es an der beiläufigen Art, in der Daneel das sagte, vielleicht auch, weil eine Lebensspanne von zwanzigtausend Jahren jemandem, der dazu verdammt war, weniger als ein halbes Prozent dieser Spanne zu leben, der Tod nach so langer Zeit nicht als Tragödie erscheinen konnte. Jedenfalls empfand Trevize nicht die leiseste Regung von Mitgefühl. »Sterben? Kann eine Maschine sterben?«
    »Ich kann aufhören zu existieren, Herr. Nennen Sie es, wie Sie wollen. Ich bin alt. Kein einziges denkendes Wesen in der Galaxis, das am Leben war, als man mir das erstemal ein Bewußtsein gab, lebt heute noch; nichts Organisches, nichts Robotisches. Auch mir selbst fehlt Kontinuität.«
    »In welcher Weise?«
    »Es gibt keinen Teil meines Körpers, Herr, der nicht schon ersetzt worden ist, nicht nur einmal, sondern viele Male. Selbst mein positronisches Gehirn ist fünfmal ersetzt worden. Jedesmal hat man den Inhalt meines früheren Gehirns bis aufs letzte Positron in das neue eingeätzt. Jedesmal hatte das neue Gehirn eine größere Kapazität und Komplexität als das alte, damit Platz für mehr Erinnerungen, für schnellere Entscheidungen und schnelleres Handeln war. Aber…«
    »Aber?«
    »Je fortschrittlicher und komplexer das Gehirn, desto instabiler ist es auch, desto schneller nützt es sich ab. Mein augenblickliches Gehirn ist hunderttausendmal so empfindlich wie mein erstes und hat die zehnmillionenfache Kapazität. Aber während mein erstes Gehirn über zehntausend Jahre hielt, ist das augenblickliche nur sechshundert Jahre alt und zweifellos bereits vergreist. Mit jeder Erinnerung aus zwanzigtausend Jahren, perfekt aufgezeichnet und mit einem perfekten Abrufmechanismus, ist das Gehirn voll. Die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, nimmt schnell ab, und noch schneller schwindet die Fähigkeit, fremdes Bewußtsein auf Hyperraum-Distanz zu testen und zu beeinflussen. Ebensowenig bin ich imstande, ein sechstes Gehirn zu entwickeln und zu konstruieren. Eine weitere Miniaturisierung treibt mich gegen die blanke Wand des Unsicherheitsprinzips, und noch größere Komplexität stellt praktisch sofortigen Zerfall sicher.«
    Pelorat schien verzweifelt. »Aber Gaia kann sich doch sicherlich ohne Sie weiterentwickeln, Daneel, jetzt, wo Trevize sich für Galaxia entschieden hat…«
    »Der Prozeß hat einfach zu lange gedauert, Herr«, sagte Daneel, ohne, wie stets, irgendeine Emotion erkennen zu lassen. »Ich mußte trotz der unerwarteten Schwierigkeiten, die sich ergaben, warten, bis Gaia voll etabliert war. Bis man ein menschliches Wesen – Golan Trevize – gefunden hatte, der imstande war, die nötige Entscheidung zu treffen, war es zu spät. Glauben Sie aber bitte nicht, daß ich keine Maßnahmen ergriffen habe, um meine Lebensspanne zu verlängern. Stück für Stück habe ich meine Aktivitäten eingeschränkt, um, was ich konnte, für Notfälle zu bewahren. Als ich mich nicht länger auf aktive Maßnahmen verlassen konnte, um die Isolierung des Erde-Mond-Systems zu bewahren, griff ich zu passiven Schritten. Im Laufe vieler Jahre sind die humaniformen Roboter, die mit mir zusammenarbeiteten, nach Hause zurückgerufen worden. Ihre letzte
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