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Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Titel: Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde
Autoren: Asimov Isaac
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Aufgabe war es, aus den planetarischen Archiven alle Hinweise auf die Erde zu entfernen. Aber ohne mich und meine Roboterkollegen fehlen Gaia die notwendigen Werkzeuge, um die Entwicklung Galaxias in einer vernünftigen Zeitspanne durchzuführen.«
    »Und all dies wußten Sie«, sagte Trevize, »als ich meine Entscheidung traf?«
    »Ein gutes Stück vorher, Herr«, sagte Daneel. »Gaia wußte es natürlich nicht.«
    »Aber welchen Sinn hatte es dann«, sagte Trevize zornig, »diese Scharade durchzuführen? Was hat es denn genützt? Seit meiner Entscheidung habe ich die Galaxis auf der Suche nach der Erde abgesucht, nach dem, was ich für ihr ›Geheimnis‹ hielt – nicht wissend, daß das Geheimnis Sie sind –, um die Entscheidung zu bestätigen. Nun, ich habe sie bestätigt. Ich weiß jetzt, daß Galaxia absolut notwendig ist – und das alles ist allem Anschein nach überflüssig gewesen. Warum konnten Sie Galaxia nicht sich selbst – und mich mir – überlassen?«
    »Weil ich einen Ausweg gesucht habe, Herr«, sagte Daneel, »und ich habe weitergemacht in der Hoffnung, ich könnte vielleicht einen finden. Ich glaube, ich habe ihn gefunden. Statt mein Gehirn gegen ein weiteres positronisches auszutauschen, was praktisch unmöglich ist, könnte ich es statt dessen mit einem menschlichen Gehirn verschmelzen. Einem menschlichen Gehirn, das nicht durch die Regeln der Robotik beschränkt wird und meinem Gehirn nicht nur zusätzliche Kapazität, sondern dazu auch noch ein ganz neues Niveau von Fähigkeiten verleiht. Deshalb habe ich Sie hierhergeholt.«
    Trevize schien entsetzt. »Sie meinen… Sie planen, ein menschliches Gehirn mit dem Ihren zu verschmelzen? Das menschliche Gehirn soll seine Individualität verlieren, damit Sie ein… ein Zwei-Gehirne-Gaia schaffen können?«
    »Ja, Herr. Das würde mich nicht unsterblich machen, mir aber die Möglichkeit verschaffen, lange genug zu leben, um Galaxia zu etablieren.«
    »Und dafür haben Sie mich hierhergebracht? Sie wollen, daß meine Unabhängigkeit von den drei Regeln und mein Urteilsvermögen zu einem Teil Ihrer Person gemacht wird, und dies um den Preis meiner Individualität? – Nein!«
    »Und doch sagten Sie vor einem Augenblick, daß Galaxia für das Wohlergehen der Menschheit…«
    »Selbst wenn das der Fall ist, würde es eine lange Zeit dauern, Galaxia zu etablieren, und ich würde zeit meines Lebens ein Individuum bleiben. Andererseits, wenn man Galaxia schnell herbeiführen würde, würde in der ganzen Galaxis die Individualität verlorengehen, und mein eigener Verlust wäre Teil eines unvorstellbar größeren Ganzen. Aber ich würde niemals zustimmen, meine Individualität zu verlieren, während der Rest der Galaxis die seine behält.«
    »Dann ist es so, wie ich dachte«, sagte Daneel. »Ihr Gehirn würde sich nicht gut verschmelzen lassen und würde jedenfalls einem größeren Nutzen dienen, wenn Sie Ihre individuelle Urteilsfähigkeit behielten.«
    »Wann haben Sie Ihre Meinung geändert? Sie sagten doch gerade, Sie hätten mich zu dieser Verschmelzung hierhergeholt.«
    »Ja, und nur, indem ich meine wesentlich verringerten Kräfte in vollem Maße einsetzte. Trotzdem sollten Sie nicht vergessen, daß das Wort ›Sie‹ im Galaktischen ebenso den Plural wie den Singular ausdrückt. Ich habe mich auf Sie alle bezogen, als ich sagte, ›deshalb habe ich Sie hierhergebracht‹.«
    Pelorat richtete sich in seinem Sessel auf. »Wirklich? Dann sagen Sie mir, Daneel, würde ein menschliches Gehirn, das man mit dem Ihren verschmilzt, alle Ihre Erinnerungen teilen – all die zwanzigtausend Jahre bis zurück in die legendäre Vorzeit?«
    »Sicherlich, Herr.«
    Pelorat atmete tief. »Das würde die Erfüllung meines Lebens sein. Dafür würde ich mit Freuden meine Individualität aufgeben. Bitte, gestatten Sie mir das Privileg, mein Gehirn mit Ihnen zu teilen.«
    »Und Wonne?« fragte Trevize mit leiser Stimme. »Was ist mit ihr?«
    Pelorat zögerte höchstens einen Moment lang. »Wonne wird das verstehen«, sagte er. »Sie wird ohnehin ohne mich besser dran sein – nach einer Weile.«
    Daneel schüttelte den Kopf. »Ihr Angebot ist großzügig, Dr. Pelorat, aber ich kann es nicht annehmen. Ihr Gehirn ist alt – entschuldigen Sie bitte, wenn ich unhöflich erscheine – und kann bestenfalls noch zwei oder drei Jahrzehnte überleben, selbst wenn es mit dem meinen verschmolzen wird. Ich brauche etwas anderes. Sehen Sie!« Er deutete und sagte: »Ich habe sie
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