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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums
Autoren: Isaac Asimov
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Stuhl.
    »Seit ich erwachsen bin, habe ich mich keinem
Außenstehenden mehr stehend gezeigt. Bis heute. Gibt es
irgendwelche Gründe, diese Konferenz noch weiter
fortzusetzen?«
    Abel war peinlich berührt, zugleich aber auch verärgert.
Bisher war die Konferenz ein einziger Mißerfolg gewesen. Nicht
genug, daß es Fife bisher gelungen war, jeden Vorwurf
abzuwehren und die anderen ins Unrecht zu setzen. Nun spielte er auch
noch mit Erfolg den Märtyrer. Trantor hatte ihn nicht nur mit
erpresserischen Methoden zu dieser Konferenz gezwungen, sondern ihn
obendrein mit falschen Anschuldigungen konfrontiert, die bei
genauerer Betrachtung sofort in sich zusammengefallen waren.
    Der Oberste Herr würde schon dafür sorgen, daß
sich seine Version vom Ablauf dieses Treffens in der ganzen Galaxis
herumsprach, und er brauchte nicht einmal allzu weit von der Wahrheit
abzuweichen, um sie als erstklassige Anti-Trantor-Propaganda zu
verkaufen.
    Abel hätte gern ein Ende gemacht, um den Schaden zu
begrenzen. Der psychosondierte Weltraumanalytiker hatte für
Trantor jeden Wert verloren. Von nun an würde jede seiner
›Erinnerungen‹, wie wahr sie auch sein mochte, nur
höhnisches Gelächter auslösen. Alle Welt würde in
ihm lediglich ein Werkzeug, ein untaugliches Werkzeug des
trantoranischen Imperialismus sehen.
    Doch er zögerte, und schließlich ergriff Junz das
Wort.
    »Ich meine, es gibt einen triftigen Grund, die Konferenz
fortzusetzen«, sagte er. »Bisher konnte nicht eindeutig
festgestellt werden, wer der Mann mit der Psychosonde nun
tatsächlich war. Sie haben den Herrn von Steen verdächtigt,
und Steen hat Sie verdächtigt. Zugegeben, Sie hatten sich beide
geirrt, Sie sind beide unschuldig, doch das ändert nichts daran,
daß Sie beide einen der Obersten Herren für den Täter
halten. Wer soll es denn nun gewesen sein?«
    »Ist das noch wichtig?« fragte Fife. »Für Sie
doch wohl kaum. Außerdem wäre die Frage längst
geklärt, wenn Trantor und das I.A.W. sich nicht eingemischt
hätten. Ich werde den Verräter schon irgendwann ausfindig
machen. Vergessen Sie nicht, ursprünglich hatte der
Psychosondierer, wer immer er auch sein mag, die Absicht, sich das
Monopol auf den Kyrthandel zu erschleichen, schon deshalb wird er mir
nicht ungeschoren davonkommen. Sobald er identifiziert und
abgeurteilt ist, bekommen Sie Ihren Mann unversehrt zurück. Das
ist mein einziges Angebot, und ich halte es für durchaus
annehmbar.«
    »Wie werden Sie mit dem Psychosondierer verfahren?«
    »Das ist eine interne Angelegenheit, die Sie nicht
betrifft.«
    »O doch«, widersprach Junz energisch. »Es geht hier
nämlich nicht um den Weltraumanalytiker allein, sondern um
Probleme von ungeheurer Tragweite, die zu meinem Erstaunen bisher mit
keinem Wort erwähnt wurden. Der Mann, der sich Rik nennt, wurde
schließlich nicht nur deshalb psychosondiert, weil er
Weltraumanalytiker war.«
    Obwohl Abel nicht genau wußte, was Junz im Schilde
führte, warf er sein Gewicht mit in die Waagschale und sagte
verbindlich: »Dr. Junz bezieht sich natürlich auf die erste
Katastrophenwarnung, die der Weltraumanalytiker geschickt
hatte.«
    Fife zuckte die Achseln. »Soviel ich weiß, wurde dieser
Warnung im ganzen letzten Jahr keinerlei Bedeutung beigemessen, auch
nicht von Ihnen, Dr. Junz. Aber noch ist Ihr Mann verfügbar,
Doktor. Fragen Sie ihn doch, worum es dabei ging.«
    »Er wird natürlich keine Erinnerung daran haben«,
gab Junz aufgebracht zurück. »Am gründlichsten werden
durch die Psychosonde abstrakte Argumentationszusammenhänge
zerstört, die im Gehirn gespeichert sind. Es ist nicht
auszuschließen, daß dieser Mann die quantitativen
Elemente seines Lebenswerks für immer verloren hat.«
    »Dann sind sie eben dahin«, sagte Fife. »Das ist
wohl nicht zu ändern.«
    »O doch, und darum geht es mir. Es gibt noch jemanden, der
Bescheid weiß, und das ist der Mann mit der Psychosonde. Dazu
braucht er selbst nicht unbedingt Weltraumanalytiker zu sein;
vielleicht ist er über die Einzelheiten der Gefahr nicht im
Bilde, aber er hat mit unserem Mann gesprochen, als der noch bei
Verstand war. Dabei hat er sicher genug erfahren, um uns auf die
richtige Spur zu führen. Andernfalls hätte er es wohl nicht
gewagt, seine Informationsquelle zu zerstören. Dennoch, nur
fürs Protokoll, woran erinnern Sie sich, Rik?«
    »Nur an eine Gefahr, die irgendwie mit den Strömen des
Alls zusammenhing«, murmelte Rik.
    »Selbst wenn Sie es herausfänden«, sagte
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