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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums
Autoren: Isaac Asimov
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noch.«
    »Dann muß es so gewesen sein, wie Sie sagen. Wer immer
ihn auf Florina aussetzte, hätte nicht gewagt, ihn auch nur
für eine Minute aus den Augen zu lassen. Nicht wahr? Ich meine,
wenn Rik nun vom Fabrikdirektor geschlagen, von den Kindern mit
Steinen beworfen, irgendwie krank geworden und gestorben wäre?
Man ließ ihn auch nicht hilflos auf den Feldern liegen, wo er
hätte sterben können, bevor ihn irgend jemand fand, nicht
wahr? Man überließ es nicht allein dem Schicksal, für seine Rettung zu sorgen.« Sie sprach jetzt
flüssig und sehr konzentriert.
    »Weiter«, sagte Junz. Er wandte den Blick nicht mehr von
ihr.
    »Es gab tatsächlich einen Menschen, der Rik von Anfang
an überwachte. Er hat ihn auf den Feldern gefunden, er hat mich
damit beauftragt, mich um ihn zu kümmern, ihn vor
Schwierigkeiten zu bewahren und jeden Tag zu berichten, was
vorgefallen war. Er hat sogar von dem Arzt gewußt, weil ich ihm
nämlich davon erzählt habe. Er war es! Dieser
Mann!«
    Das heisere Flüstern hatte sich zu einem Schrei aus voller
Kehle gesteigert. Sie hatte den Zeigefinger ausgestreckt und deutete
auf Myrlyn Terens, den Schultheiß.
    Das war sogar für Fifes fast übermenschliche
Beherrschung zuviel. Seine Armmuskeln spannten sich, sein massiger
Körper hob sich zwei Finger breit von seinem Sitz, sein Kopf
drehte sich rasch dem Schultheiß zu.

 
18
DIE SIEGER
     
     
    Es war, als seien alle Anwesenden unversehens von einer
Stimmbandlähmung befallen. Selbst Rik schaute, sichtlich
ungläubig und mit versteinerter Miene, zuerst Valona und dann
Terens an.
    Endlich ließ Steen sein schrilles Lachen ertönen und
brach damit den Bann.
    »Ich glaube ihr«, sagte Steen. »Nein, wirklich! Ich
habe es doch schon immer gesagt. Der Eingeborene war von Fife
bezahlt. Jetzt sehen Sie selbst, was dieser Fife für ein Mensch
ist. Er schreckt nicht einmal davor zurück, einen Eingeborenen
anzuheuern, um…«
    »Das ist eine schamlose Lüge.«
    Das war nicht Fife, sondern der Schultheiß. Er war
aufgesprungen, in seinen Augen glitzerte es wild.
    Abel war die Gelassenheit selbst. »Was ist eine
Lüge?« fragte er.
    Terens starrte ihn verständnislos an, dann würgte er
heraus: »Was der ›Herr‹ eben sagte. Ich lasse mich von
keinem Sarkiten bezahlen.«
    »Und was das Mädchen sagte? Ist das auch
gelogen?«
    Terens fuhr sich mit der Zungenspitze über die trockenen
Lippen. »Nein, das ist die Wahrheit. Ich bin der Mann mit der
Psychosonde. – Nun sieh mich nicht so an, Lona«, fuhr er
hastig fort. »Ich wollte ihm nicht weh tun. Es ist alles anders
gelaufen, als ich vorhatte.« Er setzte sich wieder.
    »Das ist ein Winkelzug«, sagte Fife. »Ich
weiß nicht genau, was Sie im Schilde führen, Abel, aber
daß diese Tat nicht auch noch auf das Konto dieses Verbrechers
gehen kann, das sieht doch ein Blinder. Nur ein Oberster Herr
hätte über die erforderlichen Möglichkeiten und das
nötige Wissen verfügt, daran kommen wir nicht vorbei. Oder
wollen Sie etwa Ihrem Schützling Steen durch ein falsches
Geständnis die Chance geben, den Kopf aus der Schlinge zu
ziehen?«
    Terens beugte sich vor, jetzt hatte er die Hände fest
ineinander verkrallt. »Ich lasse mich auch von Trantor nicht
bezahlen.«
    Fife nahm keine Notiz von ihm.
    Junz war der letzte, der die Fassung wiedergewann. Minutenlang kam
er nicht mit der Tatsache zu Rande, daß sich der
Schultheiß nicht im gleichen Raum mit ihm, sondern irgendwo auf
dem Botschaftsgelände aufhielt, daß er ihn nur als Bild
sah, daß er nicht realer war als der zwanzig Meilen entfernte
Fife. Am liebsten wäre er auf Terens zugegangen, hätte ihm
die Hand auf die Schulter gelegt und unter vier Augen mit ihm
gesprochen, aber das war nicht möglich. »Bevor wir den Mann
nicht angehört haben, ist jedes Wort
überflüssig«, sagte er schließlich. »Wir
brauchen Einzelheiten. Wenn er der Mann mit der Psychosonde ist,
brauchen wir sie unbedingt, und wenn er es nicht ist, wird er sich
gerade bei den Einzelheiten selbst verraten.«
    »Sie wollen wissen, was geschehen ist?« schrie Terens.
»Das können Sie haben. Was nützt es mir jetzt noch,
etwas zu verheimlichen? Ich muß nun doch zwischen Sark und
Trantor wählen, also ins All damit. Auf diese Weise bekomme ich
wenigstens Gelegenheit, ein paar Dinge ans Tageslicht zu
bringen.«
    Voller Verachtung deutete er auf Fife. »Da sitzt ein Oberster
Herr. Nur ein Oberster Herr, sagt dieser Oberste Herr, verfügt
über das Wissen und die
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