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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen
Autoren: Isaac Asimov
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dem wirklich Gefährlichen, etwas geschah. Was Mrs.
Delmarre angeht…« Er sah Minnim an und war sich
bewußt, daß er einen entscheidenden Schritt tat. Er mußte das sagen. »Was Mrs. Delmarre angeht, so habe
ich sie einem Experiment ausgesetzt.«
    »Was für einem Experiment?«
    »Ich wollte wissen, ob sie sich darauf einlassen würde,
das Leben auf einer Welt auf sich zu nehmen, wo persönliche
Anwesenheit erlaubt, ja erwartet wird. Ich wollte wissen, ob sie den
Mut hatte, mit Gewohnheiten zu brechen, die sie ein Leben lang
geprägt hatten. Ich hatte Sorge, sie könnte sich weigern,
die Reise zu unternehmen; daß sie darauf beharren könnte,
auf Solaria zu bleiben, was für sie wie ein Fegefeuer sein
mußte, anstatt ihre solarianische Lebensart, und wäre sie
noch so verzerrt, aufzugeben. Aber sie wählte den Wechsel, und
ich war froh, daß sie das tat, weil mir das symbolisch
erschien. Das scheint uns das Tor zur Rettung
aufzustoßen.«
    »Für uns?« sagte Minnim energisch.
»Was, zum Teufel, meinen Sie damit?«
    »Nicht gerade für Sie und mich, Sir«, sagte Baley
ernst, »aber für die Menschheit. Sie haben unrecht
bezüglich der Äußeren Welten. Sie haben wenige
Roboter; sie erlauben persönliche Anwesenheit. Und sie haben
Solaria untersucht. R. Daneel Olivaw war mit mir dort, wie Sie
wissen, und er wird einen Bericht nach Hause bringen. Es besteht die
Gefahr, daß sie alle eines Tages zu Solarianern werden; aber
wahrscheinlich werden sie jene Gefahr erkennen und dafür sorgen,
daß sie in einem vernünftigen Gleichgewicht bleiben, und
damit werden sie auch die Führer der Menschheit
bleiben.«
    »Das ist Ihre Meinung«, sagte Minnim leichthin.
    »Aber daran ist mehr. Es gibt eine Welt, die wie
Solaria ist, und das ist die Erde.«
    »Detektiv Baley!«
    »So ist es aber, Sir. Wir sind Solarianer, nur genau
umgekehrt. Sie haben sich in die Isolierung voreinander
zurückgezogen; wir haben uns in die Isolierung vor der Galaxis
zurückgezogen. Sie befinden sich in der Sackgasse ihrer
unverletzlichen Anwesen. Wir befinden uns in der Sackgasse unserer
unterirdischen Cities. Sie sind Führer ohne Gefolgsleute, haben
nur Roboter, die nicht widersprechen können. Wir sind
Gefolgsleute ohne Führer und haben nur die uns
umschließenden Cities, die uns die Sicherheit bieten.«
Baleys Hände ballten sich zu Fäusten.
    Minnim schien nicht einverstanden. »Detektiv, Sie haben viel
durchgemacht. Sie müssen ausruhen. Dazu sollen Sie Gelegenheit
bekommen. Ein Monat Ferien bei voller Bezahlung und am Ende eine
Beförderung.«
    »Danke! Aber das ist nicht alles, was ich will. Ich
möchte, daß Sie mir zuhören. Es gibt nur einen Weg
aus unserer Sackgasse heraus, und der führt nach draußen,
in den Weltraum. Dort draußen gibt es Millionen Welten, und die
Spacer besitzen nur fünfzig davon. Sie sind nur wenige und leben
lang. Wir sind viele und leben kurz. Wir sind besser als sie für
die Erforschung und Kolonisierung anderer Welten ausgestattet. Wir
haben einen Bevölkerungsdruck, der uns treibt, und einen
schnellen Generationenwechsel, der uns junge Menschen liefert, die
noch bereit sind, Risiken einzugehen. Schließlich waren es
unsere Vorfahren, die als erste die Äußeren Welten
kolonisiert haben.«
    »Ja, das verstehe ich – aber ich fürchte, unsere
Zeit ist um.«
    Baley spürte die Sorge Minnims, der ihn loswerden wollte,
blieb aber hartnäckig sitzen. »Als bei der
ursprünglichen Kolonisierung Welten geschaffen wurden, die
unserer eigenen Technik überlegen waren, flohen wir, indem wir
uns unter der Erde für uns selbst so etwas wie einen
künstlichen Mutterleib erbauten. Die Spacer sorgten dafür,
daß wir uns unterlegen fühlten. Wir haben uns vor ihnen
versteckt; das ist keine Antwort. Um dem zerstörerischen
Rhythmus der Rebellion und Unterdrückung zu entgehen,
müssen wir mit ihnen in Wettbewerb treten, wenn wir das
müssen, ja sie führen, wenn wir können. Und um das zu
tun, müssen wir uns dem Offenen stellen, dem
›Draußen‹; wir müssen es uns selbst beibringen,
wieder in die freie Natur hinauszutreten. Wenn es zu spät ist,
das uns selbst beizubringen, müssen wir es unsere Kinder lehren.
Das ist lebenswichtig!«
    »Sie brauchen Ruhe, Detektiv.«
    Baley ließ sich nicht einschüchtern. »Hören
Sie mir zu, Sir! Wenn die Spacer stark sind und wir bleiben, wie wir
sind, wird die Erde binnen eines Jahrhunderts zerstört werden;
das hat man errechnet, und Sie selbst haben mir das gesagt. Wenn die
Spacer
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