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Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)

Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)

Titel: Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)
Autoren: Billie Rubin
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wollte sie wissen. »Der stand doch in der Garage.«
    »Es muss auf dem Club-Gelände passiert sein«, erwiderte Andreas. »Ich hab mir das von einem Experten erklären lassen. Es ist ganz einfach, dieses Ventil zu manipulieren, man muss nur das richtige Werkzeug haben.«
    »Und woher wusste er, was zu tun war?«
    »Das ist uns auch noch ein Rätsel«, sagte Andreas. »Er hatte selbst nicht mal ein Auto, fuhr nur mit dem Fahrrad oder lief zu Fuß. Er ist topfit, das muss man ihm lassen.«
    »Zumindest körperlich«, warf Charlotte leise ein. Sie wollte nicht daran denken, was Patrick alles hätte geschehen können. »Und bei dem Mord an Dana habt ihr gar keine heiße Spur?«, wollte sie wissen.
    »Nein, leider nicht. Es sind noch ein paar Hinweise da, die wir verfolgen, unter anderem übrigens deiner mit dem Haus nebenan.«
    Charlotte runzelte die Stirn. Das Haus nebenan? Dann fiel ihr die Baustelle ein.
    »Was ist damit?«
    »Ach, es ist eventuell gar nichts, aber wir wollen eben ganz sicher gehen, dass wir nichts übersehen«, sagte Andreas. »Miriam findet es seltsam, dass ein Bauherr alle Aufträge per Fax versendet und keiner ihn zu Gesicht bekommt. Ich vermute ja eher, dass es ein reicher Schnösel ist, der sich die Hände nicht schmutzig machen will.«
    »Aber irgendjemand muss doch die Arbeiten überprüft oder abgenommen haben?«, wand Charlotte ein.
    »Ja, er hatte den Architekten engagiert, der in der Wohnung darüber wohnt. Der ist in Rente und hat sich um alles gekümmert.«
    »Kennt er den geheimnisvollen Mann wenigstens?«
    »Er hat ihn mal getroffen, aber seine Angaben taugen leider gar nichts.« Wallner seufzte. »Er konnte ja nicht ahnen, dass er seinen Auftraggeber würde beschreiben müssen.« Charlotte hörte ihn mit Papier rascheln. »Wir sind auch noch an den Erpresserbriefen dran. Sie stammen ziemlich sicher von dem Mann, der Dana Reed damals das Alibi verschafft hatte. Aber er ist derzeit in den USA oder in Kanada unterwegs.«
    »Ich fliege morgen Früh nach London«, sagte Charlotte.
    »Du holst Patrick«, erwiderte Andreas. Es klang eher wie eine Frage denn wie eine Feststellung.
    »Ja«, sagte Charlotte. »Ich bleibe eine Weile bei meinen Eltern.« Sie wusste, es war nicht in Ordnung, aber sie wollte ihm nicht sagen, dass sie bereits in einer Woche zurückkommen würde.
    Er schwieg eine Weile, sagte dann: »Ich halte dich auf dem Laufenden.«
    »Danke«, antwortete Charlotte und wollte schon auflegen, als er noch hinzufügte: »Ich hoffe, du kommst wieder.«

    Als Charlotte am nächsten Morgen kurz nach vier Uhr das Haus verließ, stach ihr sofort die schwarz-rote Fahne am Haus gegenüber ins Auge. Sie hing aus einem Fenster und wehte sacht im Nachtwind. Am unteren Rand war die Burg als Schattenriss zu erkennen, das Logo des 1. FCN schwebte als Sonne dahinter. In einer Woche würde sich entscheiden, ob es eine aufgehende oder untergehende war.
    Charlotte schmunzelte. Niemals hätte sie gedacht, dass sie das Fußballfieber packen könnte. Und jetzt wusste sie sogar, was eine Relegation war und dass der Club zweimal gegen den potentiellen Aufsteiger Augsburg antreten musste.
    Auf dem Weg zur U-Bahn stachen ihr noch mehrere Häuser mit Club-Fahnen oder Schals ins Auge. Sie erinnerte sich an den Aufruf des Clubs, zur Feier des 110. Geburtstags am 4. Mai die Stadt Nürnberg in schwarzrote Farben zu tauchen. Zumindest in diesem Viertel war das gelungen.
    Ihr Vater gähnte herzhaft, als er sie ein paar Stunden später in Stansted abholte. »Guten Morgen, meine Liebe«, sagte er und umarmte sie. »Du hattest auch schon mal christlichere Ankunftszeiten.«
    Charlotte lachte. »Ja, so ist das, wenn man in der Provinz lebt. Von München aus wäre es besser gewesen.« Sie sah sich um. Von ihrem Sohn keine Spur. Sie war enttäuscht. Wollte Patrick sie gar nicht sehen?
    »Er schläft sicher noch«, sagte ihr Vater, der ihren Blick gesehen hatte.
    »Na ja, er ist ja sowieso ein Morgenmuffel«, erwiderte Charlotte und versuchte ein Lachen. »Es ist vermutlich besser so.«
    Ihr Vater musste sich auf den Verkehr konzentrieren und so fuhren sie schweigend nach Harrow. Als sie in die kleine Straße einbogen, in der das Haus ihrer Eltern stand, klopfte Charlottes Herz. Dann machte es einen Freudensprung, als sie ihren Sohn entdeckte. Er saß auf einem Müllsack und wippte zum Klang seines MP3-Players. Als er das Auto sah, sprang er auf und zog die Kopfhörer aus den Ohren.
    Noch bevor der Wagen richtig zum
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