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Forstchen, William

Forstchen, William

Titel: Forstchen, William
Autoren: William R. Forstchen
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krabbelte Ha’ark vor den kalten Flammen davon, bis Kasar ihn am Kragen packte und auf die Beine zog.
    »Hol dein Gewehr, du verdammter Idiot!«, brüllte Kasar.
    Ha’ark blickte entsetzt zu ihm herauf.
    »Dein Gewehr, verflucht noch mal!« Mit Fußtritten trieb er Ha’ark zu der Lichtsäule hinüber. Starr vor Angst stolperte Ha’ark vor ihm her, hob die Waffe vom Boden auf und lief zurück. Einen Augenblick später tauchten vier weitere Gestalten auf-Jamul der Funker, Uthak, der Mann für die schweren Waffen, der sein Vark-32-Maschinengewehr hartnäckig festhielt, sowie Bakkth und Machka, beides Eingezogene wie Ha’ark und beide ungefähr so nutzlos.
    Kasar stand da wie hypnotisiert, aber nur einen Augenblick lang, ehe die alten Instinkte wieder Platz griffen. Rasch nahm er die Umgebung in Augenschein, die im Licht entweder eines Sonnenauf- oder eines Sonnenuntergangs lag.
    »Überprüft eure Waffen!«, zischte er, während er selbst mit den Fingern am eigenen Gewehr entlangstrich und sich davon überzeugte, dass die Mündung frei war. Allein das Gewehr in der Hand verlieh ihm schon ein Gefühl von Sicherheit, und er betätigte prüfend den Schlagbolzen, der beruhigend klickte, während ein Geschoss in die Kammerwanderte und das nächste eingeführt wurde. Falls wir hier in der Nachwelt sind, dachte er, haben wir sie wenigstens mit unter Waffen erreicht.
    Er blickte zu Jamul hinüber, der eilig in sein Mikrofon sprach und hinter sich Einstellungen am Funktornister vornahm.
    Jamul schüttelte den Kopf. »Wo sind wir? Entweder wurde das Funkgerät getroffen, oder der komplette Funkverkehr ist einfach verschwunden, sowohl ihrer als auch unserer.«
    Kasar sagte nichts. Wo waren sie hier? Unmöglich zu sagen. Die Luft war anders, und seine Nasenflügel weiteten sich, während er in kurzen Stößen atmete. Trocken, wüstentrocken … was im Namen der Götter hatte das zu bedeuten? Wir waren doch im Dschungel!
    »Huk Varaniga!«
    Kasar warf sich herum und ging in die Hocke.
    Er sah, wie sich in den Schatten die Silhouette von etwas abzeichnete, hervorgehoben vom Mondlicht. Dann richteten sich ihm die Nackenhaare auf. Zwei Monde standen am Himmel!
    »Huk! Huk! Varani gal«
    Weitere Gestalten traten vorsichtig aus dem Schatten hervor, aber Kasar hielt das Gewehr auf den Ersten gerichtet, während er noch mit seinem Grauen kämpfte.
    »Uthak, decke die rechte Seite! Ihr anderen die linke.«
    Soldaten des Verräters? Nein, doch diese Erkenntnis tröstete ihn nicht, sondern verdoppelte gar seine Angst. Diese Leute waren mit Bögen und Lanzen ausgerüstet und hielten die Waffen in Bereitschaft.
    Ich kann einen erledigen, vielleicht zwei, wurde ihm klar, aber dann bin ich tot. Zumindest ist das besser, als den Verrätern in die Hände zu fallen, die einem die Rippen aufbrechen, während man noch am Leben ist und zusieht, wie sie einem das Herz herausreißen, um es zu verzehren. Obgleich er dieses Ritual selbst schon hundert Mal an eigenen Gefangenen ausgeführt hatte, zeichnete es sich doch durch eine gewisse Barbarei aus, wenn man selbst es war, der dieser Maßnahme unterzogen werden sollte. Ich dachte, ich wäre tot, und jetzt bin ich es.
    »Nicht bewegen, Sir!«
    Es war Ha’ark, und dieser Befehl, erteilt von einem Dienstpflichtigen, erschreckte Kasar.
    »Ziele auf den links!«, zischte Kasar. »Sobald ich den Befehl gebe, schieß ihn nieder. Vielleicht können wir von hier entkommen.«
    »Von wo?«, hielt ihm Ha’ark entgegen, und Hohn schwang in seinem Ton mit. »Sieh mal zum Himmel. Zwei Monde, nicht einer wie zu Hause.«
    »Mach dich einfach bereit!«
    »Wir sind auf einer anderen Welt«, entgegnete Ha’ark kühl. »Sie weisen uns an, unsere Waffen fallen zu lassen. Ich verstehe, was sie sagen; sie sprechen die alte Sprache.«
    Kasar schnaubte verächtlich. Der Rekrut hatte sich von Anfang an für etwas Besseres gehalten. Er war gebildet, stammte aus einer Familie, die den roten Mantel des mittleren Ranges tragen durfte, und war nur aufgrund eines geringfügigen Vergehens in die Armee eingezogen worden, eines Vergehens, für das man ihn vor die Wahl zwischen Gefängnis oder Kriegsdienst gestellt hatte. Und jetzt dachte er, er könnte Befehle erteilen. Nie im Leben!
    »Haltet euch bereit! Auf drei!«, knurrte Kasar.
    »Umaga vikaria. Bantagvu!«
    Kasar warf einen kurzen Blick zur Seite. Ha’ark hatte diese Worte gesprochen. Was zum Teufel tat der Idiot da?
    »Auf drei!«, bellte Kasar. »Eins, zwei …«
    Er
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