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Forstchen, William

Forstchen, William

Titel: Forstchen, William
Autoren: William R. Forstchen
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die Straße hinab. Das leichte Feldgeschütz, das seine Leute herangefahren hatten, um das Tor zu blockieren, war durch Beschuss aus der Eisenbahnkanone umgeworfen worden. Ein zweites Geschütz stand jetzt schräg zum Tor, und schon zweimal hatten seine auf Kernschussweite abgefeuerten Kartätschen die Bantag niedergestreckt, die durchs Tor hatten stürmen wollen.
    »Sir!«
    Hans drehte sich zu dem Rufer um und erblickte einen von Ketswanas Männern, der unten auf der Straße stand und sich einen gebrochenen und blutenden Arm hielt.
    »Alle haben den Tempel verlassen. Sie haben mich geschickt, um dir zu sagen, dass es Zeit wird zu gehen.«
    Während der Mann zum Tor zurückkehrte, stieg Ketswana zur Brustwehr hinauf und gesellte sich zu Hans und Gregori.
    Hans blickte die Mauer entlang. Das war der schwierige Teil. Eine kleine Abteilung musste für wenigstens ein paar Minuten zurückbleiben. Andernfalls kam es zu einer Stockung am Tor, während die Bantag von hinten heranströmten. Hans hatte die entsprechenden Freiwilligen schon auf ihre Posten geschickt, und alle Übrigen hatten den Befehl erhalten, ihre Gewehre zu laden, sie auf die Brustwehr zu legen, von der Mauer zu verschwinden und loszulaufen. Die Truppe, die zurückblieb, sollte dann schnell von Gewehr zu Gewehr gehen und schießen und damit vortäuschen, dass der Rückzug noch gar nicht begonnen hatte.
    »Macht euch bereit loszulaufen!«
    Er blickte die Mauer entlang, während alle nachluden.
    »Los!«
    Er wollte sich gerade umdrehen. »In Ordnung, Gregori, bringe deine …«
    Er sah kaum die schwarze Faust Ketswanas, die ihn seitlich am Kiefer erwischte. Der Hieb warf ihn um, raubte ihm die Sinne. Arme wie Stahl schlangen sich um ihn, hoben ihn hoch, warfen ihn zwei Männern zu, die unten warteten. Ketswana sprang daneben herab und packte Hans erneut um die Taille. Dann lief er los.
    Betäubt blickte Hans zurück und sah Gregori grinsend auf der Mauer stehen.
    »Nein! Verdammt, nein!«
    »Wir lassen dich nicht zurück!«, brüllte Gregori. »Diesmal nicht! Du machst mit mir nicht noch einmal das Gleiche wie am Potomac!«
    Ketswana warf die langen Beine hoch und trug Hans weiter.
    »Verdammt, lass mich los!«, schrie Hans und versuchte, sich aus Ketswanas Griff zu befreien.
    Er sah, dass Gregori noch immer auf der Mauer stand und das Feuer der letzten Verteidiger lenkte. Dann verlor er ihn aus dem Blickfeld. Ketswana suchte sich einen Weg durch die brennenden Ruinen der Stadt und drängte sich durch die Menschenmenge, die unterwegs zum Tor war. Das Krachen der Gewehre klang inzwischen anders, und Hans wurde klar, dass die Bantag die Mauer überwunden haben mussten. Jemand neben Ketswana stolperte und stürzte, dann noch einer.
    In Tornähe griff eine irre Panik um sich während die Leute sich hindurchzukämpfen versuchten und brüllten, drängten, schubsten. Ketswana, der hoch über die anderen aufragte, warf sich in die Menge und platzte auf der anderen Seite aus ihr hervor. Mit frischer Kraft wehrte sich Hans gegen seinen Griff, wollte sich befreien, zurücklaufen. Ketswana drängte sich weiter vor.
    Plötzlich hüllte sie ein blendender Lichtblitz ein, und Hans spürte, wie er fiel und von dem Weg purzelte, der zum Schiff und in die Freiheit führte.
    »Da ist er!«, rief Andrew.
    Bullfinch wandte sich vom unglaublichen Gedränge der Menschen ab, die durch die Luke strömten.
    Andrew bahnte sich den Weg durch die Geschützluke, ehe Bullfinch ihn aufhalten konnte, und er packte den nächstbesten Infanteristen, der dabei half, die Menge vom Dock aufs Schiff zuführen.
    »Komm mit!«, brüllte Andrew, sprintete an der Schiffsflanke entlang und sprang von Bord. Prustend richtete er sich im brusttiefen Wasser auf und watete ans Ufer. Ein Blick über die Schulter zeigte ihm Bullfinch, der rufend und fluchend an Deck stand und Marineinfanteristen hinter Andrew herschubste, ehe er dann selbst über Bord sprang. Andrew kämpfte sich ans Ufer und registrierte kaum die Schlammfontänen, die rings um ihn aufspritzten. Er rutschte aus, fiel hin, rappelte sich wieder auf, erstieg die Uferböschung. Über ihm auf dem Dock setzte sich der Ansturm aufs Schiff fort, und Menschen, die getroffen wurden, stürzten herunter und landeten im Schlamm.
    Andrew bahnte sich den Weg zwischen ihnen hindurch, packte ein Büschel Gras, zog sich auf den Hang, der zur Festung führte. Geduckt rannte er zum Tor und sank auf die Knie.
    »Hans, oh Gott! Hans!«
    »Andrew, was zum Teufel
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