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Forstchen, William

Forstchen, William

Titel: Forstchen, William
Autoren: William R. Forstchen
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bedeckte seinen Kopf.
    Die Bombe schlug direkt vor dem Tor zur Stadt ein. Ein Beben lief die Mauer entlang, und er sah eine Säule aus Erde, Wrackteilen, Mauerbrocken und dem, was nach den Splittern eines geschlossenen Güterwagens aussah, hochspritzen und wieder herunterkrachen.
    Er rappelte sich auf die Knie auf und sah, dass dieser Flieger nicht wieder abschwenkte. Die Sturzbahn wurde steiler, und der Flieger fiel beinahe senkrecht vom Himmel.
    »Wir haben ihn!«, brüllte Gregori. »Der Pilot! Sieh nur!«
    Hans glaubte, einen flüchtigen Blick auf den Bantagpiloten zu erhalten, der vornübergesunken war und nur noch vom Sicherheitsgurt gehalten wurde. Ein zweiter Bantag kämpfte mit der Steuerung.
    Die dreißig Meter lange Maschine knallte neben dem Kreuzer in die Erde. Einen Augenblick später stieg ein Feuerball zum Himmel, und Flammen fraßen sich in Windeseile an den stoffbespannten Flanken des Fliegers entlang. Der Wasserstoff darin explodierte in einer schimmernden Kugel aus blauem Licht.
    Das Rumpfgerüst der Maschine schien im ersten Augenblick wie ein starrer Turm aufzuragen, um dann in einem Funkenregen zu kollabieren. Die Tragflächen falteten sich zusammen, brachen ab. Das brennende Wrack lehnte sich wie trunken zur Seite, um dann, vom Wind getrieben, auf den Kreuzer zu kippen.
    Einen Augenblick lang stellten beide Parteien das Feuer ein, waren hypnotisiert von dem Spektakel. Dann stieg ein Jubelschrei auf der Seite der Menschen auf, als sich der Kreuzer langsam aus dem brennenden Wrack zurückzog. Die Feier erwies sich jedoch als kurzlebig. Auf einmal zerriss der schrille Laut einer Zugpfeife die Luft. Die Plane wurde vom Tor gerissen, und die schräge Front eines schwarzen Panzerwagens wurde sichtbar, umwallt von Dampfschwaden.
    »Sie müssen die Zugbrücke repariert haben!«, schimpfte Hans. »Verdammt! Daran habe ich gar nicht gedacht.«
    Der vor eine Lokomotive gekoppelte Panzerwagen durchquerte das Tor, und eine pflugähnliche Klinge, die man vorn montiert hatte, schob Trümmer und Leichen aus dem Weg.
    Hans vergaß völlig, wo er war, und stand auf.
    »Alexi! Raus da!«, brüllte er.
    Der noch immer vom brennenden Luftschiff zurückweichende Landkreuzer drehte sich langsam. Die an der Vorderseite des Panzerwagens montierte Kanone schoss, und eine Funkenexplosion peitschte über die Flanke des Kreuzers. Einen Augenblick später schoss dieser zurück. Die Kugel prallte frontal auf den Panzerwagen und wurde mit heulendem Kreischen in die Höhe abgelenkt.
    In diesem Augenblick wusste Hans, was als Nächstes geschehen würde.
    »Raus da, raus da!«
    Gregori war an seiner Seite und zerrte ihn auf die Knie herab, während Kugeln vorbeipfiffen.
    Der gepanzerte Zugwaggon feuerte erneut. Der Kreuzer schien unter dem Aufprall in die Luft zu springen. Dampf fuhr explosionsartig aus dem Schornstein und aus den Geschützluken, als die Kugel die Frontpanzerung durchschlug, durch den Innenraum des Kreuzers fuhr und die Dampfmaschine zertrümmerte. Sekunden später flog die Heckluke des Kreuzers auf. Hans sah zu, wie zwei Männer brüllend herausstolperten und an ihren Kleidern zerrten.
    »Alexi!«
    Eine Salve prasselte von der Mauer gegenüber und riss Erdfetzen rings um die beiden Männer hoch, die sich zur Mauer mit den eigenen Leuten durchzuschlagen versuchten. Beide stürzten schreiend … und wurden dann gnädigerweise still.
    Hans fluchte heftig und hörte kaum Gregoris Wutschreie. Der Zug fuhr weiter. Die Kanone drehte sich und feuerte direkt auf die Barrikade, die das Stadttor versperrte. Der Torbogen stürzte teilweise ein, und der nächste Schuss erledigte ihn ganz.
    Eine massive Heerschar Bantag schwärmte jetzt über die Mauer gegenüber und stürmte heran. Die vier leichten, mit Kartätschen geladenen Feldgeschütze streckten Dutzende von ihnen nieder, aber die Bantag schöpften Mut aus der Verwüstung, die sie hier angerichtet hatten, und setzten den Angriff fort.
    »Sir!«
    Hans drehte sich zu Ketswana um, der neben ihm kniete und ihn aus großen Augen anblickte.
    »Zurück auf deinen Posten!«
    »Sir, ein Schiff! Es ist das Schiff!«
    Hans blickte den zerstörten Torbogen an, der ihn von der Nordmauer abschnitt.
    »Wir müssen durchhalten, Gregori!«, schrie er, und er folgte Ketswana und kletterte eine Leiter zur Straße hinab. Er rannte an den rauchenden Trümmern des Tors vorbei, wo mehrere Dutzend Chin hartnäckig die Stellung hielten, lief zur Nordmauer, kletterte die Leiter hinauf und
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