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Forschungskreuzer Saumarez

Forschungskreuzer Saumarez

Titel: Forschungskreuzer Saumarez
Autoren: Kenneth Bulmer
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protestieren, aber dann waren sie doch froh, wieder zu ihrer ursprünglichen Aufgabe zurückkehren zu können, wenn es auch ganz so aussah, als sollten ihre Arbeitsergebnisse die Erde niemals erreichen. Tait verstand die Gefühle der Mädchen. Nicht genau so, aber doch ähnlich war es ihm gegangen, als er damals seine begonnene Laufbahn als Atomphysiker aufgegeben hatte und Mitglied der Raumflotte geworden war.
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    „Die Mädchen haben aus Kabeln erstklassige Zugseile fabri-ziert“, warf McGilligan ein. Tait nickte.
    „Gut. Natürlich, Paddy, wenn Sie einige von ihnen benötigen
    – ich habe nichts dagegen einzuwenden. Wie ich die Mädchen kenne, laufen sie schon, wenn Sie nur Ihren großen Mund auf-reißen.“ Er lächelte. „Alle Mädchen lieben den netten Iren, nicht wahr?“ Und er beugte sich zu McGilligan und flüsterte, daß nur dieser es hören konnte: „Jetzt sehen Sie zu, wie Sie das Sweeny erklären können.“
    „Dann gehe ich besser gleich zu ihr“, grinste McGilligan zu-rück, wurde aber sofort wieder ernst. „Stafford hat aus Hüllen-platten Schlitten gebogen. Dort liegen die Seile. Alles ist fertig, Capt’n. Wann soll es losgehen?“
    „Sofort, Paddy.“
    Wenn Tait später an diesen ersten Treck zurückdachte, schauderte er. Die Schlitten waren beladen worden, und die Männer legten sich die Enden der Zugseile um die Brust. Damit sie nicht so einschnitten, legten sie Stoffreste zwischen Seil und Haut. Vier Mann zogen jeweils einen dieser Schlitten.
    Tait gehörte zur Mannschaft des ersten Schlittens. Man hatte Pumpen und andere leichtere Gegenstände geladen, um es beim ersten Mal nicht gleich so schwer zu haben. Man wollte den Weg kennenlernen. Immerhin betrug die Ladung etwa ein Zehntel des insgesamt zu bewältigenden Pensums.
    Nach zehn Schritten bereits wußte Tait, daß sie es auf diese Art nie schaffen würden, wenigstens nicht hier, wo der Boden weich und nachgiebig war. Er ließ anhalten. Das Hemd klebte ihm am Leibe. Den Overall hatte er schon gleich zu Beginn ausgezogen.
    „He, Paddy!“
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    „Capt’n?“
    „So geht es nicht. Wenn wir oben auf den Felsen sind, können vier Mann den Schlitten vielleicht ziehen. Hier auf keinen Fall. Zehn Mann an jeden Schlitten hier unten! Kommen Sie mit Ihren Leuten hierher, Paddy. Wir holen die anderen Schlitten, wenn wir diesen auf das Plateau geschafft haben.“
    Die Umgruppierung nahm nicht viel Zeit in Anspruch. Und dann zogen die zehn Männer an. Sie rutschten auf dem glitschi-gen Grund aus, einige fielen sogar hin. Die brütende Hitze wurde fast unerträglich. Aber wie heiß würde es erst oben auf dem Plateau werden? Sie wagten nicht, daran zu denken.
    Die Seile schnitten trotz der Unterlage in Taits Brust. Er stemmte die Beine in den Boden und betrachtete jeden einzelnen Schritt nach vorn als einen separaten Sieg über die lange Strecke, die vor ihnen lag.
    Und dann, als sein Fuß den ersten Felsen berührte, wollte er es kaum glauben. Der Schlitten rutschte leichter. Das schrille Kreischen von Metall auf Metall bestätigte seine Wahrneh-mung. Er gab das Zeichen zum Anhalten.
    Die Männer ließen die Seile los und sanken zu Boden. Ihr Atem ging heftig und stoßweise. Tait ging zurück, wo McGilligan hockte. Er schrak zusammen, als er über den Kopf seines ersten Offiziers hinweg die viel zu nahe COURAGEOUS erblickte. Dabei war es ihm vorgekommen, als hätten sie Kilometer zurückgelegt.
    „Wir sind restlos fertig, wenn wir das hinter uns haben“, keuchte Paddy.
    Tait nickte. Er schluckte.
    „Wir werden es schaffen – wir müssen es schaffen. Die erste Tour ist immer die schlimmste.“
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    „Ja.“ murmelte McGilligan. Er war unfähig, mehr zu sprechen.
    „Nehmen Sie die Hälfte der Leute und kehren Sie um, um den anderen Schlitten zu holen. Es sind noch genug Leute dort, die Ihnen helfen können. Ich glaube zwar nicht, daß die belade-nen Schlitten einsinken, wenn sie lange auf der gleichen Steile stehen, aber besser ist besser.“
    „Okay“, grunzte Paddy und stand auf. Bald darauf schritt er mit seinen vier Leuten den Weg zurück. Tait sah ihnen nach und bemerkte die Spuren des Schlittens. Es würden bald mehr sein.
    Wenn Paddy nur durchhielt. Er war einer der Stärksten.
    Zuerst versuchte Tait es mit vier Mann, aber er sah bald ein, daß es unmöglich sein würde. Er holte vier weitere und spannte sie ein. Er beobachtete sie eine kurze Strecke und gelangte zu der Überzeugung, daß es so gehen würde. Er teilte die
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