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Forschungskreuzer Saumarez

Forschungskreuzer Saumarez

Titel: Forschungskreuzer Saumarez
Autoren: Kenneth Bulmer
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beiden Seiten. Drüben, unsichtbar unter dem Horizont, trafen sich die beiden Linien wieder. Tatsächlich, ein Krater.
    Der Lavasee lag abseits. Ein Glück, daß nicht der ganze Krater mit Magma angefüllt war. Immerhin stand die OUTRIDER
    dicht an seinem Ufer, nur durch eine schmale Felswand von den Glutmassen getrennt.
    Tait beugte sich vor. Sein Körper spannte sich an.
    „Gehen Sie tiefer!“
    Sims gehorchte. Dann:
    „Landen!“
    Der Gleiter landete auf einer glatten Fläche, die von Felsbrocken umgeben war. Sims wußte, was die Aufmerksamkeit des Kommandanten geweckt hatte. Sie gingen beide darauf zu.
    Die Spalte war fast sieben Meter breit. Sie lag genau senkrecht zu dem Pfad, den Tait sich für den Transport ausgesucht hatte.
    Er nahm einen Stein und ließ ihn in die dunkle Tiefe fallen.
    Nach wenigen Sekunden gab er es auf, den Aufschlag hören zu wollen. Er wandte sich ab. Nach dem zweiten Schritt kam ein dumpfer Laut aus der Spalte.
    Nach fünfzehn Metern war es ohnehin gleich, wie tief sie war.
    109

    Sie stiegen wieder auf. Tait bemerkte, wie es wärmer wurde.
    Der Kraterrand hatte die Hitze abgehalten. Er betrachtete die Landschaft eingehend und rechnete sich aus, daß man einen vierfach langen Umweg machen mußte, wollte man der Spalte ausweichen. Er kratzte sich hinter dem Ohr und wurde sehr nachdenklich.
    Aber je größer die Schwierigkeiten wurden, desto unumstöß-
    licher wurde auch sein Wille, das Problem zu lösen. Sein Eigensinn setzte sich wieder einmal über alle Bedenken hinweg.
    Es mußte möglich sein, die Spalte zu überqueren.
    „Zurück zur COURAGEOUS“, befahl er schließlich.
    McGilligan hatte nur noch die Hose anbehalten. Sein nackter Oberkörper glänzte feucht. Die Männer arbeiteten langsam aber stetig. Tait landete dicht beim Wrack.
    „Paddy, lösen Sie einige der Düsen aus. Das andere hat noch Zeit. Ich möchte, daß noch heute einige der leichteren Trieb-werke zur OUTRIDER transportiert werden.“
    „Geht klar“, nickte der Erste und gab seinen Leuten den neuen Befehl weiter. „Wie geht es Jinty, Capt’n?“
    „Sie ist bewußtlos, aber Doc meint, sie kommt durch.“
    „Das – das ist fein, Capt’n.“ McGilligan sah unwillkürlich in die Richtung, wo Sweeny arbeitete. „Und was ist mit Leaburg?“
    „Wer?“ schrak Tait unwillkürlich zusammen. „Leaburg?
    Wollen Sie damit sagen, daß er überlebte? Warum hat man mir das nicht gesagt?“
    „Ich dachte, Doc hätte es Ihnen erzählt. Bei dem Durcheinander habe ich es ganz vergessen. Er war der letzte, den sie fanden.“
    „Schon gut, Paddy. Besorgen Sie Material für zwanzig Trä-
    ger. Mehr möchte ich beim ersten Versuch nicht riskieren. Ich 110

    schicke später mehr Leute raus. Verstanden?“
    „Verstanden“, bestätigte McGilligan und trat zur Seite, als der Gleiter sich erhob.
    Während Tait Dschungel und später Felsen unter sich vor-beiziehen sah, dachte er über Leaburg nach. Ob der Offizier wieder Ärger bereiten würde? Nach Tanaquil war Ruhe gewesen, aber dann hatte er feststellen müssen, daß man ihn zusammen mit Leaburg zu diesem Höllenplaneten geschickt hatte.
    Und Leaburg war der Dienstältere!
    Tait hoffte sehnlichst, daß der Kommandant der COURAGEOUS noch bewußtlos sein würde und es auch noch einige Tage blieb. Zuerst erschrak er über seinen Wunsch, aber dann dachte er ganz realistisch, und er erkannte mit kalter Logik, daß sie alle eine größere Chance besaßen, mit dem Leben davonzu-kommen, wenn er die Zügel in der Hand behielt. Mit Leaburg an der Spitze wurde alles sehr fraglich.
    Doc Barttlet erwartete ihn bereits. Tait hatte angeordnet, mehr Männer zur COURAGEOUS zu bringen und wußte, daß McGilligan für alles weitere sorgen würde. Er nickte Doc zu und betrat mit ihm die Krankenstation.
    Leaburg lag auf einem Bett und atmete kurz und hastig. Seine dunklen Augen sahen Tait starr entgegen. Er war bei Be-wußtsein.
    „Zwei Minuten – mehr nicht“, sagte Doc.
    „Wir werden den Schiffbruch überleben“, meldete Tait dem älteren Offizier. „Sie müssen liegen bleiben und sich schonen.
    Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen.“
    Leaburgs Lippen bewegten sich, aber sie brachten keinen Laut hervor. Erst als Tait sich herabbeugte, konnte er verstehen, was der Kommandant des abgestürzten Schiffes zu sagen hatte.
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    „Ich – ich habe immer noch das Kommando – über unsere Expedition, Tait. Ich möchte ausführliche Berichterstattung.“
    „Die erhalten Sie,
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