Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Forschungskreuzer Saumarez

Forschungskreuzer Saumarez

Titel: Forschungskreuzer Saumarez
Autoren: Kenneth Bulmer
Vom Netzwerk:
in die Höhle schauen konnte. In der Ferne erkannte er grünliche Lichter, wahrscheinlich radioaktive Leuchtröhren. Die Spuren der Baskerräder, in den soli-den Felsen gegraben, verrieten ihm das Alter der Höhle.
    Jahrhunderte? Jahrtausende …?
    Ein Basker kam aus der Höhle und fuhr dicht unter den Fü-
    ßen Taits dahin. Deutlich erkannte er den glatten und öligen Leib des Metallmonsters. Nicht die geringste Schramme war auf dem polierten Körper zu erkennen. Das Summen der Maschinerie im Innern drang bis zu ihm hoch.
    Aus dem Gleiter kam das plötzliche Plärren des Radios. Tait verfluchte den Hammel, der ausgerechnet in diesem Augenblick vom Schiff aus rief. Der Basker war sofort stehengeblieben.
    Tentakel aus Metall suchten.
    Lonnegan sah zu Tait herab.
    „Es ist die GLADIUS. Aber ich kann nichts verstehen.“
    Tait hatte genug gesehen. Es war in dieser Aufmachung un-möglich, in die Höhle einzudringen; sie würden es nicht schaffen. Nur eine starke Kampfgruppe mußte sich den Weg erzwin-gen. Niemand aber wußte, ob Paddy überhaupt noch lebte.
    Tait sah hoch. „Sie können dem Schiff melden, daß wir umkehren.“
    Lonnegans Kopf verschwand, und der Erste Offizier trat den Rückweg an. Aber er kam nicht weit. Von unten umschlang ein metallischer Arm sein Bein und zog ihn mit unwiderstehlicher Gewalt herab. Von oben bellte Mitsubishis Kanone.
    Tait ließ los und fiel die wenigen Meter. Der Aufprall nahm 36

    ihm für einen Augenblick den Atem. Er starrte nach oben, denn er lag auf dem Rücken. Eine der Maschinen stand über ihm.
    Weitere kamen herbeigerollt, aber Mitsubishi schoß ausge-zeichnet. Bei der einen explodierte die ganze Seitenwand.
    Das Ende der Leiter baumelte vor seinem Gesicht. Er griff danach und hielt sich fest. Der Basker, der ihn herabgezerrt hatte, rollte schwerfällig davon. Sein Oberbau war eine Masse zer-schmolzener Trümmer.
    Tait bemerkte, daß jemand breitbeinig über ihm stand, eine Pistole in der Hand. Es war Samson, der an der Leiter herabge-klettert war und nun mit ruhiger Präzision die anrollenden Basker beschoß.
    Eine der Maschinen mit blitzenden Beißwerkzeugen näherte sich.
    „In Ordnung, Sam. Die Leiter hoch!“
    „Nach Ihnen, Sir. Sie sind verletzt.“
    „Zur Hölle – rauf mit Ihnen!“
    Der Gleiter war tiefer gegangen. Jinty beugte sich über die Bordwand und ergriff Tait am Rockkragen. Mit beiden Händen zog sie ihn zu sich empor. Tait wußte, daß jede Gegenwehr sinnlos war und nur Zeitverlust bedeutete. Er unterstützte ihre Bemühungen.
    „Haltet Samson die Basker vom Leib!“ rief er. Aber es war bereits zu spät.
    Sam schrie plötzlich gellend auf. Zwei Basker hatten ihm die Beine abgetrennt. Tait schoß und zerschmetterte den Kopf des ersten Ungeheuers, aber noch während es taumelnd davonrollte, wuchs ihm ein neuer.
    „Sam!“ rief Tait und schüttelte Jintys Hand von der Schulter.
    Mit einem Satz war er wieder abgesprungen und beugte sich 37

    über den Verwundeten. Blut strömte aus den Arterien. Viel Zeit war nicht mehr.
    Er hob Sam hoch. Ein Basker kam herbei und griff nach einem Arm von Sam. Tait schoß in seiner Verzweiflung. Der Basker rollte zurück – und nahm Sams Hand mit.
    Tait fühlte, wie ihm schlecht wurde. Um ihn herum war ein wirbelndes Durcheinander von Sand, Metall, Blut und dem un-aufhörlichen Bellen der Bordkanone. Er spürte kräftige Hände, die ihn und Sam emporhievten, dann wußte er nichts mehr von sich.
    Er wurde erst wieder wach, als Doc Barttlet sich über ihn beugte.
    „Wie geht es Sam?“ hauchte er.
    „Ich bekam ihn gerade noch früh genug unter die Hände.
    Konnte die Wunden schließen. Er wird nie mehr gehen können.
    Der linke Arm ist ebenfalls verloren.“
    „Es war mein Fehler. Nur mein Fehler.“ Tait schloß die Augen, „Ich hätte früh genug starten sollen, wie Jefferies es befahl.
    Nun ist es zu spät …“

    *

    Doc Barttlet schnaubte geräuschvoll.
    „Sie haben nichts als Ihre Pflicht getan, Loftus; als Offizier des TEK. Es ist völlig sinnlos, wenn Sie sich irgendeine Schuld zuschieben wollen. Das gleiche hätte jedem anderen passieren können.“
    „Ja, das weiß ich. Aber – kann ich es auch so empfinden?
    Hier, tief in meinem Herzen …“
    „Sie sind jetzt der Kommandant des Schiffes, Loftus. Wir al-38

    le sind von Ihnen abhängig. McGilligan ist verloren. Jefferies krank. Reißen Sie sich zusammen und benehmen Sie sich wie ein Mann.“
    Das war hart und brutal, aber es wirkte. Tait schwenkte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher