Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
For the Win - Roman

For the Win - Roman

Titel: For the Win - Roman
Autoren: Cory Doctorow
Vom Netzwerk:
Wirtschaft von Svartalfheim Warriors in fünfundvierzig Minuten zerstören … «
    »In achtunddreißig Minuten«, korrigierte der Junge.
    »Es sei denn, ich stimme prinzipiell zu, dass wir diese ganzen Forderungen erfüllen?«
    »Sie haben es vortrefflich zusammengefasst«, erwiderte der indische Wirtschaftswissenschaftler. »Sehr gut.«
    »Habe ich eine Minute Bedenkzeit?«
    »Ich kann Ihnen sogar achtunddreißig Minuten anbieten.«
    »Siebenunddreißig«, sagte der Junge.
    Er schaltete sie auf stumm. Connor und Bill warfen einander einen langen Blick zu.
    »Ist das wirklich so verrückt, wie es sich anhört?«
    »Eigentlich ist das Verrückte daran, dass es gar nicht so verrückt ist. Unmöglich, aber nicht verrückt. Wir haben bereits viele Dritte an unseren Wirtschaftsräumen rumspielen lassen – unabhängige Makler oder auch die Leute, die deren Wertpapiere kaufen und verkaufen. Technisch gesehen gibt es keinen Grund, weshalb diese Leute nicht auch Teil unserer Planung sein sollten. Und wenn sie wirklich leisten, was sie sagen, werden sie uns verdammt noch mal sogar Profit bringen.«
    »Zum Beispiel müssen wir wegen der Suche nach ihnen nicht mehr die Server zum Absturz bringen.«
    Connor zog eine Grimasse. »Zum Beispiel. Jetzt kommt aber leider der Teil, der unmöglich ist. Abgesehen von der ganzen Sache mit den MT s, die einfach bloß verrückt ist, bleibt die Tatsache, dass der Vorstand niemals, wirklich niemals … «
    Bill streckte abwehrend die Hand hoch. »Und genau da bin ich anderer Meinung. Wenn du zu ihnen gehst, willst du ihnen immer irgendeine völlig durchgeknallte, schräge Idee verkaufen, bei der sie dann um ihre Ersparnisse zu bibbern beginnen. Wenn ich zu ihnen gehe, will ich meistens mehr Rechte, um Hacker und Betrüger zu jagen. Das kapieren sie, und dazu sagen sie Ja. Wenn wir sie jetzt zusammen um etwas bitten würden … «
    »Du hältst das also für eine gute Idee?«
    »Immer noch besser, als diese Kinder durch das ganze Netz zu jagen wie Captain Ahab seinen weißen Wal. Es ist doch bescheuert, immer wieder dasselbe zu versuchen und auf ein anderes Ergebnis zu hoffen. Es wird Zeit, dass wir mal was Neues probieren.«
    »Was ist mit den MT s?«
    »Was soll mit denen sein?«
    »Sie wollen schließlich … «
    »Sie wollen vielleicht ein halbes Prozent von dem, was bei uns unterm Strich hängen bleibt, wenn überhaupt. Wir geben jedes Jahr mehr für deine Erste-Klasse-Tickets zu irgendwelchen Konferenzen aus als dafür. Das sind doch Peanuts.«
    »Aber wenn wir ihnen jetzt nachgeben, werden sie mehr wollen.«
    »Und wenn wir es nicht tun, werden wir die nächsten hundert Jahre Kinder aus Indien und China durchs Netz hetzen, statt unsere Energie darauf zu verwenden, echte Verbrechen und Hackerattacken abzuwehren. In Fragen der Sicherheit geht es immer darum, sich seine Schlachten mit Bedacht zu wählen. Jedes komplexe Ökosystem bringt seine Parasiten hervor. Du hast zehnmal so viele Bakterien wie Blutkörperchen in deinem Körper. Die Kunst besteht darin, mit den Bakterien zu koexistieren.«
    »Ich kann nicht fassen, dass ausgerechnet du das sagst.«
    »Weil ich kein Spieler bin. Mir ist egal, wer gewinnt. Mir ist egal, wer verliert. Ich bin Sicherheitsexperte. Mich interessiert, wie viel es kostet, die Systeme abzusichern, für die ich zuständig bin. Wir können diese Kinder ein paar kleine Schlachten ›gewinnen‹ lassen, den Preis dafür zahlen und dabei zehnmal soviel einsparen, weil wir sie nicht mehr jagen müssen.«
    Connor schüttelte den Kopf. »Und was ist mit denen?«, fragte er und schielte zum Rest der Leute in der Zentrale, von denen die meisten ihnen nun unverhohlen zuhörten.
    Bill drehte sich um. »Hände hoch: Wer von euch will geile Spiele entwickeln, durch die wir alle schweinereich werden?« Jede Hand schoss in die Höhe. »Wer will seine Zeit damit verplempern, ein paar magere Kinder durch die Gegend zu hetzen, statt sie einfach irgendwie ruhigzustellen?« Ein paar Hände blieben trotzig in der Luft, darunter die Kadens, der zurückgekehrt war, während Connor telefoniert hatte, und ihnen nun finstere Blicke zuwarf.
    Bill wandte sich wieder an Connor. »Ich denke, das kriegen wir hin.« Er deutete mit dem Kinn über die Schulter und sagte so laut, dass jeder es hören konnte: »Diese Typen da sind doch so störrisch, dass sie selbst zu lebenslangen Gratislieferungen von Eiscreme Nein sagen würden.«
    Anfangs hatten dreihunderttausend Runensteine nicht sehr viel
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher