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Fool: Roman (German Edition)

Fool: Roman (German Edition)

Titel: Fool: Roman (German Edition)
Autoren: Christopher Moore
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Unterköchin, ein stämmiges, rothaariges Mädchen mit hohem Kichern und offenherzigem Wesen im Dunkeln. Oft genug verbrachte ich mit Taster unterhaltsame Nachmittage am Küchentisch, während wir ihr dabei zusahen, wie sie Hühnern den Hals umdrehte.
    Pocket – das ist übrigens mein Name. Ich habe ihn von der Äbtissin, die mich auf den Stufen ihres Nonnenklosters fand, als ich noch ein Säugling war. Es stimmt wohl. Ich bin kein großer Mann. Mancher mag mich sogar als zwergenhaft bezeichnen, aber ich bin flink wie ein Wiesel, und Mutter Natur hat mich mit mancherlei Gaben ausgestattet. Aber böse ?
    »Ich glaube, Drool war auf dem Weg zu den Gemächern der Prinzessin«, sagte Squeak.
    »Aye«, sagte Taster bekümmert. »Mylady brauchten etwas gegen ihre Melancholie.«
    »Und der Depp ist hingegangen?« Um auf eigene Kappe Witze zu reißen? Der Junge war noch nicht so weit. Was wäre, wenn er sich blöd anstellte, ins Stolpern kam und die Prinzessin unter sich begrub – wie ein Mühlstein einen Schmetterling? »Seid ihr sicher?«
    Bubble warf die ausgenommene Forelle in einen Scheffel glibschiger Mitfische 3 . »Hat gemurmelt: ›Dann mach ich mich mal auf die Socken.‹ Wir haben ihm gleich gesagt, dass du sicher nach ihm suchen würdest, als wir hörten, dass Prinzessin Goneril und der Herzog von Albany kommen.«
    »Albany kommt?«
    »Hat er nicht geschworen, deine Eingeweide um den Kronleuchter zu drapieren?«, fragte Taster.
    »Nein«, verbesserte Squeak. »Das war der Herzog von Cornwall. Albany wollte seinen Kopf auf einem Spieß. Es war doch ein Spieß, oder, Bubble?«
    »Aye, sein Kopf auf einem Spieß. Komisch eigentlich... Wenn ich so darüber nachdenke, sähest du dann aus wie eine größere Ausgabe von deinem Puppenstock.«
    »Jones«, sagte Taster und deutete auf Jones, mein Narrenszepter, eine verkleinerte Ausgabe meiner eigenen bestrickenden Erscheinung, befestigt auf einem soliden Stock von poliertem Nussbaumholz. Jones spricht für mich, wenn meine Zunge sicheres Terrain gegenüber Rittern und Edlen überschreiten muss, und sein Kopf wurde prä-gespießt, im Namen der Rache aller Humorlosen und Langweiler. Meine größte Kunst geht dem Auge des Subjekts leider oft genug verloren.
    »Ja, das wäre wirklich zum Schreien, Bubble. Allein die Vorstellung! Als würde dich die süße Squeak am Spieß über dem Feuer wenden, vorn und hinten zur Verzierung ein Apfel. Leider steht nur zu befürchten, dass das Fett sich wohl entzünden und die Burg niederbrennen dürfte, doch bis dahin würden wir uns vor Lachen bestimmt die Bäuche halten!« Ich duckte mich vor einer wohlgezielten Forelle und schenkte Bubble ein Lächeln, weil sie nicht ihr Messer geworfen hatte. Ein Prachtweib, wenn auch kolossal und gefährlich leicht zu erzürnen. »Nun denn, ich sollte mich auf die Suche nach dem sabbernden Tölpel machen, wenn wir heute Abend zur Unterhaltung beitragen wollen.«
     
     
    Cordelias Gemächer lagen im Nordturm, zu dem man am schnellsten über die äußere Mauer gelangte. Als ich eben das mächtige Torhaus kreuzte, rief ein pickelgesichtiger Leibgardist: »Seid gegrüßt, Graf von Gloucester!« Unten überquerte gerade Graubart Gloucester mit seinem Gefolge die Zugbrücke.
    »Heil dir, Edmund, elender Bastard!«, rief ich über die Mauer hinweg.
    Der Gardist tippte mir auf die Schulter. »Verzeihung, Sirrah 4 , aber mir wurde gesagt, Edmund sei empfindsam, was seine Unehelichkeit angeht.«
    »Aye, guter Mann«, sagte ich. »Man muss kaum sticheln oder spotten, um zu sehen, wo der Penner seinen wunden Punkt hat – es steht ihm ins Gesicht geschrieben.« Ich sprang auf die Mauer und schwenkte Jones nach dem Bastard, der eben versuchte, einem Ritter an seiner Seite Pfeil und Bogen zu entreißen. »Du Strolch von einem Hurensohn!«, rief ich. »Du stinkende Kackwurst aus dem syphilitischen Arsch einer hasenschartigen Hure!«
    Wütend blickte der Graf von Gloucester zu mir auf, als er unter dem Fallgatter 5 hindurchkam.
    »Volltreffer«, sagte der Leibgardist.
    »Meint Ihr, ich war zu harsch?«
    »Ein wenig.«
    »Tut mir leid. Aber ein schicker Hut, Bastard!«, rief ich, um es ein wenig wiedergutzumachen. Edgar und zwei Ritter gaben sich alle Mühe, den Bastard Edmund aufzuhalten. Ich sprang von der Mauer. »Drool habt Ihr wohl nicht gesehen, oder?«
    »Heute Morgen in der großen Halle«, sagte der Leibgardist. »Seither nicht.«
    Ein Ruf ging auf der Mauer entlang, von einer Wache zur nächsten, bis wir
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