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Flutgrab

Flutgrab

Titel: Flutgrab
Autoren: Meister Derek
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Aufstand der Handwerker verhindern.
    Die Männer – ca. sechzig Verschwörer, darunter siebenundzwanzig Knochenhauer – wollten am 17. September 1384 um neun Uhr sämtliche Ratsmänner bei einer Sitzung gefangen nehmen und notfalls erschlagen. Die Aufständischen wollten mehr Mitbestimmung: Mitgliedschaft im Rat, eine Beteiligung an der Macht.
    Diese Aufstände gingen als die Knochenhaueraufstände in die Geschichte ein.
    1394 dann kam der Ostseehandel tatsächlich beinahe komplett zum Erliegen, und eine große Hungersnot suchte das Land heim. Durchaus vorstellbar, dass es in diesen Tagen zu Aufständen in der Stadt gekommen ist.
    Was den Kraken anbelangt, die Tauchglocke und den Hort, so mische ich hier Fiktion mit Realität.
    Eine Zeitlang war die Fachwelt überzeugt, am oberen Ende des Hemmelsdorfer Sees liege das verschollene Wikingerdorf Reric. Eine Stadt, ähnlich legendär und »golden« wie das Rungholt in der Nordsee. Eine sagenhafte Stätte. Neuerdings geht man jedoch davon aus, dass sich der wichtige Wikinger-Handelsplatz eher in der Wismarer Bucht nördlich von Wismar befunden haben muss. Aber nichts spricht dagegen, dass am Hemmelsdorfer See nicht ein anderes, d’ Alighieris, Wikingerdorf gestanden haben könnte.
    Bei meinen Recherchen bin ich auf eine Kuriosität gestoßen. So stellt ein Punkt im Hemmelsdorfer See die tiefste Stelle Deutschlands dar! Ich habe es kaum glauben können, aber an einer Stelle des Sees geht es 39,5 m Meter in die Tiefe (tiefster Festlandpunkt Deutschlands). Perfekt für verheerende Tauchfahrten auf der Suche nach einem Schatz.
    Die Sitte, einen Hort anzulegen, also die Reichtümer an einem Ort zu verstecken, wenn man auf Reisen oder Eroberungszüge ging, ist historisch belegt. Immer wieder werden diese Schätze geborgen und geben nach tausend Jahren ihre Geheimnisse preis.
    Zu Rungholts Zeiten waren die Wikinger seit rund neunhundert Jahren verschwunden. Wahrscheinlich dachten die Menschen damals von den Nordmännern wie wir vom Mittelalter: düstere, geheimnisvolle, brutale Zeiten.
    Einen Kraken aus Holz, Schläuche, Fässer voller Luft? Tauchglocke?
    Tauchglocken gab es bereits in der Antike. Schon ca. 350 v. Chr. spricht Aristoteles von einem tauchglockenähnlichen Gefährt. Jedoch wurde das Verfahren, Luft in Fässern mit nach unten zu nehmen und die Fässer unter Wasser bei Bedarf zu öffnen und so die Tauchglocke zu versorgen, angeblich erst 1690 realisiert.
    Edmund Halley patentierte eine über Leitungen und Fässer mit Luft versorgte Glocke. Gut anderthalb Stunden lang konnte man bis auf eine Tiefe von achtzehn Metern mit dieser Glocke tauchen.
    Undenkbar eigentlich, dass auf eine derart simple Lösung, die Tauchglocke zu verfeinern, in zweitausend Jahren niemand gekommen sein soll. Wahrscheinlich war es einfach nicht nötig, lange tief zu tauchen. Es sei denn, man hieß d’ Alighieri und hatte einen unermesslichen Schatz zu bergen …
    Das Leben reißt Rungholt mit sich. Ohne Besitz steht er nun vor den Mauern Lübecks. Bis zum Scheitel voll des Hasses und der Wut. Vogelfrei.
    Dies muss nicht das Ende bedeuten. Vielmehr ist es ein neuer Anfang …
    Ich hoffe, Ihnen hat Rungholt auch dieses Mal gefallen, und würde mich freuen, wenn wir uns bei einem neuen Abenteuer wiedersehen.
    Dat bose vemeide unde acht de ryt.
    Derek Meister
    Münchehagen im November 2011

DANKE!
    Rungholt hätte niemals sein Flutgrab gefunden, wenn mich nicht zahlreiche Freunde unterstützt hätten.
    Mein besonderer Dank gilt:
    Marion – noch mal: Ohne dich kein Rungholt.
    Heidi und Dschinghi – Was heißt hier »trivialer Ausdruck«?
    Ina – Ohne dich wären meine Leichen und die Schreibe blass wie d’ Alighieri.
    Maren – ein Platz zum Schreiben ist mehr wert als der Hort des Roten.
    Und natürlich meiner Lektorin für viel, viel, viel Geduld. Und meinem Agenten, der wie immer tapfer mit mir kämpfte.

Glossar
    Ablassbrief
    Ein Schriftstück der Kirche, das den Käufer am Gnadenschatz der Kirche teilhaben lässt und so die Sündenstrafe (z. B. Tage im Fegefeuer) nach dem Tod verringert. Mittels des Ablasses ist es möglich, nicht mehr nur durch Buße, Almosen, Wallfahrten oder gemeinnützige Werke (z. B. Kreuzzug, Beitrag zum Kirchenbau) seine Sünden – bis zur Absolution – vergeben zu bekommen.
    Abulcasis
    Abul Qasim-Halaf ibn al Abbas az Zah-rawi (im Abendland »Abulcasis« genannt), 936–1013 n. Chr.
    Als Hofarzt des Kalifen von Cordoba schrieb er sein Hauptwerk, die
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