Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flucht vom Planet der Affen

Flucht vom Planet der Affen

Titel: Flucht vom Planet der Affen
Autoren: Jerry Pournelle
Vom Netzwerk:
Steilhang ab. Rechts von ihnen erhoben sich Öltanks auf dem Hochufer, jeder von roten Blinklichtern markiert.
    »Wer lebt in denen?« fragte Zira.
    »Niemand. Darin lagern sie die Nahrung für ihre Maschinen. Diese ganze ungeheure mechanische Zivilisation hängt davon ab ...« Er hielt inne. »Still!« flüsterte er.
    »Ist da vorn jemand?« wisperte Zira.
    »Ich weiß nicht. Ich dachte, ich hätte etwas gehört«, sagte Cornelius. »Jetzt nicht mehr. Gehen wir weiter.« Sie bewegten sich durch ebeneres Gelände auf den Strand und den Schiffsfriedhof zu. Sie passierten einen Streifen, wo der Boden von Öl durchtränkt und schlüpfrig war, dann erreichten sie den Strand, und weicher Sand machte das Gehen noch beschwerlicher.
    Dann kamen sie über einen breiten Dünenkamm und sahen das Feuer.
     
    »Wir haben alles kontrolliert, was irgendwie mit Affen zu tun hat«, sagte Larry Bates. »Nirgends eine Spur. Die Idee war anscheinend doch nicht so gut.«
    »Aber wo sollen wir dann suchen?« sagte Hasslein. »Sie müssen Hilfe gehabt haben. Wir werden das Suchgebiet ausweiten. Nehmen wir einmal an, daß jemand sie aus dem Lagerbereich gebracht hat.«
    »Ja, aber wer?« sagte Amalgri.
    »Überprüfen wir alle, die in der fraglichen Nacht Camp Pendleton verlassen haben und sehen wir, was sich daraus ergibt«, sagte Hasslein. »Fangen wir mit dieser Stephanie Branton an. Sie wollte zu den Baracken, passierte die Straßensperre und kam kaum zehn Minuten später wieder zurück. Ihr Wagen wurde überprüft – aber nehmen wir einmal an, er wurde nicht gründlich überprüft? Wir sollten unbedingt ihre weiteren Bewegungen rekonstruieren.«
    »In Ordnung, Sir«, sagte Amalgri. »Ich werde mich darum kümmern.« Er verließ das Büro.
    »Früher oder später werden wir sie kriegen«, sagte Bates.
    »Ja«, erwiderte Hasslein ärgerlich. »Wahrscheinlich später, und das befürchte ich. Später werden wir vielleicht auch etwas gegen die Bevölkerungsexplosion unternehmen. Später werden wir vielleicht die Kernwaffen abschaffen. Wir tun so, als ob wir jede Menge Zeit hätten – aber wieviel Zeit hat die Welt? Wie können wir ihre Galgenfrist verlängern?« Hasslein schlug auf den Tisch. »Man muß sich jetzt um die Dinge kümmern!«
    »Ja, Sir«, sagte Bates mechanisch.
     
    Es war ein kleines Feuer, denn Zeke wollte nicht, daß es von jemand gesehen würde. Er kauerte vornübergebeugt und beobachtete sein Schmorgericht, das in einem verbeulten Aluminiumtopf blubberte. Es war schon gar, aber ein Resteeintopf wurde nur besser, je länger er kochte, und Zeke hatte es nicht eilig. Als Abendessen hatte er ein belegtes Brot gehabt, und eine halbe Flasche Wein war auch noch da; die würde er nach dem Eintopfgericht in aller Ruhe leeren.
    Zeke hatte die Flasche erst vor einer Stunde aufgemacht, aber er sah sich nicht als einen Trunkenbold. Er trank gern, und vor allem gefiel ihm die Empfindung angenehmer Wärme, die der Wein bewirkte. Er gehörte nicht zu denen, die sich nur betäuben wollten. Er aß gut, und wenn er keine andere Möglichkeit finden konnte, zu einer Mahlzeit zu kommen, war er sogar bereit zu arbeiten.
    Er dachte über den Wein und seine wohltuende Wirkung nach, als er im flackernden Widerschein des Feuers die Schimpansen erblickte.
    »Ich werd' verrückt!« keuchte er. »Was – wer seid ihr?«
    Sie starrten zurück, zwei Schimpansen in Menschenkleidern, einer mit einem eingewickelten Kind im Arm, der andere mit Rucksack und Koffer und einer Pistole im Gürtel.
    »Wir werden Ihnen nichts tun«, sagte Cornelius.
    »Allmächtiger Gott! Ich trink nie wieder einen Tropfen!« schrie Zeke. Er sprang auf und wollte davonlaufen, strauchelte aber im weichen Sand und fiel. Er rappelte sich auf und kam nach drei Schritten abermals zu Fall.
    »Wenn wir ihn gehen lassen, wird er uns verraten!« sagte Zira.
    »Bitte!« rief Cornelius. »Bleiben Sie doch!«
    »Ich werde nichts sagen! Ich schwöre es, ich werde niemandem ein Wort sagen!« Er kam wieder auf die Füße und machte eine halbe Wendung, starrte ängstlich die Waffe an. »Nicht schießen! Ich verspreche, daß ich nichts sagen werde! Ich schwöre es. Ich ...«
    »Ich sagte Ihnen, wir kommen nicht in böser Absicht«, sagte Cornelius.
    »Ja! Glaub' ich Ihnen, Mister!« rief Zeke in Panik. Als der große Schimpanse nicht nach der Waffe griff und auch nicht näherkam, rannte Zeke in einem Bogen an den beiden vorbei und hastete den Steilhang hinauf.
    »Solltest du ihn gehen lassen?«
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher