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Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)

Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)
Autoren: Patricia Briggs
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ohne echtes Ziel durch die Gegend fuhr. Entweder sie tat das, oder sie würde weinen. Und sie weigerte sich, zu weinen. Vielleicht konnte sie noch einmal zu Bran gehen. Doch als sie die Abzweigung zu seinem Haus erreichte, fuhr sie daran vorbei.
    Wahrscheinlich war Charles zu Bran unterwegs, um ihm zu erzählen, was er für die Wölfe dieser Welt getan hatte– und es wäre… unangenehm, ihm zu folgen, als würde sie ihn jagen. Außerdem hatte sie bereits mit Bran gesprochen. Er wusste, was mit seinem Sohn geschah; sie wusste, dass er es wusste. Wie Charles selbst wog er das Leben der gesamten Art gegen die Möglichkeit ab, dass Charles unter der Belastung seiner notwendigen Aufgaben zerbrechen würde, und hielt das Risiko für akzeptabel.
    Also fuhr Anna durch die Stadt, bis sie am anderen Ende ein großes Glashaus am Waldrand erreichte. Sie hielt neben einem großen Willys-Jeep und marschierte los, um Hilfe zu suchen.
    Viele Wölfe nannten ihn den Mohren– was er nicht mochte, weil er fand, es hätte etwas Vampirisches, einen Teil einer Person zu nehmen und sie darauf zu reduzieren. Sein Gesicht und seine Haut zeigten sein nordafrikanisches Erbe, aber Anna stimmte ihm zu, dass das sicherlich nicht sein gesamtes Sein ausmachte. Er sah sehr gut aus, war sehr alt, extrem tödlich– und im Moment topfte er Geranien um.
    » Asil«, setzte sie an.
    » Ruhig!«, unterbrach er Anna. » Belästige meine Pflanzen nicht mit deinen Problemen, bevor sie nicht sicher in ihren neuen Töpfen stecken! Mach dich nützlich, und schneide die Rosen an der Wand!«
    Sie schnappte sich einen Korb und fing an, verblühte Rosen abzuzupfen. Man konnte nicht mit Asil reden, bevor er nicht mit dem fertig war, was er gerade vorhatte– ob es nun darum ging, sie zu beruhigen, bevor sie sich unterhielten, eine kostenlose Arbeitskraft zu gewinnen oder einfach nur schweigend seine Arbeit zu tun. So wie sie Asil kannte, konnten es auch alle drei Dinge gleichzeitig sein.
    Anna arbeitete ungefähr zehn Minuten, bevor sie ungeduldig wurde und nach einer Rosenknospe griff, weil sie wusste, dass er immer ein Auge auf jeden hatte, der mit seinen kostbaren Blumen beschäftigt war.
    » Erinnerst du dich an die Geschichte von der Schönen und dem Biest?«, fragte Asil sanft. » Mach nur! Nimm dir diese kleine Blüte. Schau, was dann passiert!«
    » Die Schöne und das Biest ist ein französisches Märchen, und du bist nur Spanier«, erklärte Anna ihm, ließ aber gleichzeitig die Knospe los. Der Vater der Schönen hatte eine Blüte gestohlen und teuer dafür bezahlt. » Und auf keinen Fall bist du ein verzauberter Prinz.«
    Er säuberte sich die Hände und drehte sich mit einem leisen Lächeln zu ihr um. » Tatsächlich bin ich das sogar. Kommt auf die Definition von ›Prinz‹ an.«
    » Hah!«, machte Anna. » Die arme Belle würde dein hübsches Gesicht küssen, und dann, puff, wärst du ein Frosch!«
    » Ich glaube, du bringst da verschiedene Märchen durcheinander«, entgegnete Asil. » Aber selbst als Frosch würde ich nicht enttäuschen. Bist du hergekommen, um über Märchen zu sprechen, querida?«
    » Nein.« Sie seufzte und setzte sich auf einen Arbeitstisch neben eine Reihe kleiner Töpfe, aus denen jeweils ein einzelnes erbsengroßes Blatt spross. » Ich bin hier, um deinen Rat in Bezug auf Biester einzuholen. Vor allem, um Informationen über das Biest einzuholen, das uns alle beherrscht. Da komme ich natürlich zu dir. Bran muss aufhören, Charles loszuschicken, damit er tötet. Es zerstört ihn!«
    Asil setzte sich auf den Tisch ihr gegenüber und sah sie über den schmalen Gang hinweg an. » Du weißt, dass Charles fast zweihundert Jahre lang gelebt hat, ohne dass du dich um ihn gekümmert hast, ja? Er ist keine zerbrechliche Blüte, die deine sanfte Berührung braucht, um zu überleben.«
    » Er ist auch kein Killer!«, blaffte Anna.
    » Da möchte ich widersprechen.« Als sie ihn anknurrte, breitete Asil friedfertig die Hände aus. » Die Ergebnisse sprechen für sich. Ich bezweifle, dass es noch andere Wölfe gibt, die so viele andere Werwölfe getötet haben– bis auf gerade Anwesende natürlich.« Er deutete mit einer bescheidenen Geste auf sich selbst, was viel über seine schauspielerischen Fähigkeiten aussagte, denn Asil war alles andere als bescheiden.
    Anna schüttelte den Kopf und ballte vor Frust ihre Hände zu Fäusten. » Ist er nicht! Zu töten tut ihm weh. Aber er sieht es als notwendig…«
    » Was es ist«, murmelte
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