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Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)

Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)
Autoren: Patricia Briggs
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von Eisen verseucht ist.«
    Er verriet nicht, wem er diesen Eid geleistet hatte, doch Charles nahm an, dass dies auch keine Rolle spielte. Für einen Mann wie Beauclaire war ein Schwur, der vor einem Kind abgelegt wurde, genauso bindend wie ein Eid gegenüber einem König oder Papst.
    Die blutbesudelte Schwertspitze senkte sich in Richtung der Leiche auf dem Boden, und der Feenmann sagte leise: » Die Zeiten dieses Eides sind vergangen, gebrochen von diesem Mann und denjenigen, die ihn ohne jeden Respekt vor der Gerechtigkeit freigelassen haben. Ich fordere die Magie für mich und die Meinen zurück! Unsere Zeit wird wieder aufleben!«
    Dann hob er sein rot tropfendes Schwert zum Himmel und verkündete harsch: » Wir, das Feenvolk, erklären uns unabhängig von den Gesetzen der Vereinigten Staaten von Amerika! Wir erkennen sie nicht an. Sie haben keine Macht über uns. Von diesem Moment an sehen wir uns als eigenen, unabhängigen Staat und machen das Land für uns geltend, das uns überlassen wurde. Wir werden euch begegnen, wie eine feindliche Nation einer anderen begegnet, bis es uns richtig erscheint, anders zu handeln. Ich, Alistair Beauclaire, damals und nun wieder Gwyp ap Lugh, Prinz der Grauen Lords, bestimme es so. Alle werden meinen Wünschen folgen!«
    Der Schimmel hob die Vorderbeine und wirbelte herum, um die Stufen hinunterzuspringen und durch das Spalier der anderen Reiter davonzugaloppieren. Und während er lief, hob sich hinter ihm ein weißer Nebel, der einen Moment lang alles verhüllte. Als er sich auflöste, hatte er alle Angehörigen des Feenvolkes mit sich genommen.
    Senator Heuter fiel auf die Knie, um seinen Sohn zu betrauern.
    Der Marrok betrat das Haus seines Sohnes. Charles war am Abend vorher zurückgeflogen– direkt von Boston. Er hatte beschlossen, sich dem öffentlichen Luftverkehr nicht mehr anzuvertrauen, bis die Sicherheitsbestimmungen nicht länger verlangten, dass er dabei zusehen musste, wie jemand seine Gefährtin abtastete. Bran konnte seiner Logik nicht widersprechen, aber sie waren spät angekommen und direkt nach Hause gegangen. Bran hatte sie eigentlich ausschlafen lassen wollen, aber sein Drang, sicherzustellen, dass es ihnen gut ging, siegte schließlich über seine Höflichkeit.
    Er ging lautlos den Flur zum Schlafzimmer entlang.
    Charles ruhte auf dem Bett, während Anna entspannt auf ihm lag, das Gesicht hinter ihren Haaren verborgen. Bran lächelte. Es erfreute ihn, dass sein Sohn glücklich war, egal was sonst noch schieflief– und er hatte große Angst, dass aufgrund der unerwarteten Entscheidung des sonst so vorsichtigen Feenvolkes schon bald einiges schieflaufen würde. Es war befriedigend, zu wissen, dass es Charles gut gehen würde. In diesem Moment, während er seinen Sohn im Schlaf beobachtete, verstand er Beauclaires Handlung vollkommen.
    Charles öffnete ein einzelnes hellgoldenes Auge.
    » Schlaf noch ein wenig, Bruder Wolf«, murmelte Bran sehr leise. » Ich werde Wache halten, bis du erwachst.«
    » Das Feenvolk hat sich in seine Reservate zurückgezogen«, klärte Dad sie auf, als er Anna Pfannkuchen servierte. Bran machte gern Pfannkuchen zum Frühstück, aber hirschförmige Pfannkuchen waren neu. Charles bemühte sich, seinen Vater nur zu analysieren, wenn es unbedingt nötig war.
    » Was ist mit den Menschen?«, fragte Anna. » Der Bürokratie der Reservate?« Ihr schien die Form der Pfannkuchen nichts auszumachen.
    Charles war nach ihrem Flug von Boston nach Montana aufgewacht, um festzustellen, dass sein Dad für sie Frühstück zubereitete: Würstchen und Pfannkuchen in Hirschform. Und es handelte sich noch nicht einmal um irgendeinen Hirsch– er sah aus wie Bambi aus dem Disney-Film. Charles wollte gar nicht wissen, wie sein Vater das geschafft hatte.
    Ihm war es lieber, wenn sein Hirsch nach Fleisch schmeckte und sein Pfannkuchen wie ein Pfannkuchen aussah. Bruder Wolf hielt ihn für pingelig. Wahrscheinlich hatte er recht.
    » Die Menschen wurden vertrieben und die Tore geschlossen. Armee-Hubschrauber, die ausgeschickt wurden, um die Lage zu sondieren, scheinen die Reservate nicht finden zu können, über die sie fliegen sollen.«
    Charles schnaubte. » Typisch Feenvolk!«
    » Sie haben mich kontaktiert«, fuhr Bran fort.
    Charles legte seine Gabel zur Seite. Anna nahm, wie Anna eben war, seinem Vater den Spachtel aus der Hand und zog ihn neben sich auf einen Stuhl. Sie sagte nichts, sondern stapelte nur Pfannkuchen auf einen Teller, verteilte
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