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Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)

Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)
Autoren: Patricia Briggs
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Lizzie rausschaffen!«, erklärte Charles. » Gleich ist hier die Hölle los.«
    Er stand auf, noch während er sprach, und bahnte mit seinem Körper einen Weg für Beauclaires Tochter, ihre Mutter und ihren Stiefvater, während Anna ihnen den Rücken deckte. Mehrere Reporter drängten sich heran und schrien Fragen, doch sie wichen sofort zurück, als Charles die Zähne fletschte– aber vielleicht lag es auch an seinen Augen, denn Bruder Wolf hatte sie golden werden lassen.
    » Ich hatte erwartet, dass er glimpflich davonkommt«, sagte Lizzies Mutter, deren Zähne klapperten, als handelte es sich bei der kühlen Herbstbrise um einen Eissturm– Charles hielt es für Wut. » Ich dachte, er würde wegen Totschlags verurteilt werden. Ich hätte nie damit gerechnet, dass sie ihn freisprechen!«
    Ihr Ehemann hatte einen Arm um Lizzie gelegt, die einfach nur verstört wirkte.
    » Er ist frei«, stotterte sie ungläubig. » Sie wussten es. Sie wussten, was er getan hat– nicht nur mir angetan hat, sondern all diesen Leuten– und sie haben ihn laufen lassen!«
    Charles hatte ein Auge auf Heuter, der vielleicht fünfzehn Meter entfernt auf den Stufen des Gerichts zu einer Ansammlung von Reportern sprach. Seine Körpersprache und sein Gesicht zeigten einen Mann, der wirklich tiefe Reue für die Taten empfand, zu denen sein Onkel ihn gezwungen hatte. Es brachte Bruder Wolf zum Knurren. Heuters Vater, der Senator aus Texas, stand hinter ihm, eine Hand auf der Schulter seines Sohnes. Hätte einer von ihnen die Miene von Lizzies Mutter gesehen, hätten sie Bodyguards angeheuert. Hätte die Frau eine Pistole in der Hand gehalten, hätte sie die Waffe auch benutzt.
    Charles verstand sie vollkommen.
    » Sie haben die Andersartigkeit des Feenvolkes und der Werwölfe dazu benutzt, die Geschworenen zu einem Freispruch zu zwingen«, fasste Lizzies Stiefvater zusammen. Er klang genauso schockiert wie Lizzie. Dann sah er Charles direkt in die Augen, obwohl Beauclaire ihn davor gewarnt hatte. » Travis und Benedict werden niemandem mehr wehtun– und jemand wird Les im Auge behalten, selbst wenn ich persönlich jemanden dafür engagieren muss. Früher oder später wird er einen Fehler begehen, und dann schicken wir ihn ins Gefängnis!«
    » Sie könnten darüber nachdenken, auch die Geschworenen im Auge zu behalten«, schlug Anna mit eiskalter Stimme vor, die ihre Wut nur allzu deutlich machte. » Der gute Senator besitzt mehr als genug Geld, um nötigenfalls ein paar Leute zu bestechen.«
    Lizzies Stiefvater drehte sich zu dem Mädchen um, und seine Stimme wurde sanfter. » Lass uns dich nach Hause bringen, Süße! Du wirst wahrscheinlich ein Interview geben müssen, um die Reporter loszuwerden, aber das kann mein Anwalt oder dein Dad arrangieren.«
    » Typisch, dass Alistair nicht hier ist, wenn wir ihn brauchen«, murmelte Lizzies Mutter. Aber sie sprach ohne Groll. Dann fügte sie hinzu: » Okay, das war nicht fair. Er weiß ja, dass du bei uns in Sicherheit bist, Liebes. Wahrscheinlich hatte er Angst, Heuter umzubringen, wenn er mitansehen muss, wie der frei wie ein Vogel aus dem Gericht spaziert. Und sosehr ich mir auch wünsche, er könnte es tun: Das würde mehr Probleme verursachen als lösen. Er hat die Zeiten immer vermisst, in denen er noch jeden umbringen konnte, der ihn störte.«
    Anna legte eine Hand auf Charles’ Arm. » Hört Ihr das?«, fragte sie so drängend, dass alle sich zu ihr umdrehten.
    Charles hörte überhaupt nichts außer dem Geschrei der Leute, dem Hupen der Autos und den Hufen der Kutschpferde.
    Anna stellte sich auf die Zehenspitzen, um über die Leute hinwegzuschauen, und blickte sich um. Auf der Treppe standen immer noch eine Menschenmenge und massenweise Reporter, weil Serienkiller alias Senatorensohn eine Riesenstory ergab. Charles schaute sich ebenfalls um– und dann fiel ihm auf, dass er keine Kutschpferde sehen konnte.
    Er hatte sie nicht bemerkt und wusste nicht, woher sie gekommen waren. Plötzlich waren sie einfach da. Nach ein paar Minuten sahen auch andere Leute sie. Es wurde still. Der Verkehr kam zum Erliegen. Les Heuter und die Reporter waren immer noch mit seinem Interview voller Lügen für das landesweite Fernsehen befasst, aber Senator Heuter stand zur Straße gewandt. Er drückte kurz die Schulter seines Sohnes.
    Neunundfünfzig schwarze Pferde standen bewegungslos auf der Straße vor dem Gericht. Sie waren groß und schlank wie reinrassige Vollblüter, nur dass ihre Mähnen und
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