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Fluch der Unsterblichkeit

Fluch der Unsterblichkeit

Titel: Fluch der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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ausrotten?«
    »Ach, es wird natürlich ein paar mehr geben, aber ich rechne damit, daß die Pumas schon dafür sorgen werden, daß Wildschweine sich nicht wie die australischen Karnickel vermehren. Und schließlich sind Schweine ja wirklich angenehmer als Spinnenfledermäuse. Oder denken Sie da anders?«
    »Ich mag beide nicht übermäßig gern, aber wenn ich es mir jetzt so überlege, dann würde ich auch die Schweine den Spinnenfledermäusen vorziehen. – Also, Sie können gern mitkommen.«
    »Ich danke Ihnen«, sagte er. »Ich war sicher, Sie würden mir helfen.«
    Etwa da begann Lorel tief unten in der Kehle entschuldigende Geräusche von sich zu geben. Er stand neben dem großen Schreibtisch in der Mitte des Raumes, und davor senkte sich langsam der breite Videoschirm herunter. Es war ein dicker Tiefen-Transparer, und so brauchte niemand nach einem besseren Platz zu suchen. Lorel drückte auf einen Knopf an der Seite des Schreibtischs, die Lichter wurden ein wenig dunkler.
    »Ich werde jetzt einige Karten projizieren«, sagte er, »wenn ich dieses Synchrondings hier ... Ah! Jetzt hab' ich's!«
    In Pastellfarben erschienen Nordafrika und nahezu alle Mittelmeerländer.
    »Ist dies die Karte, die Sie als erste sehen wollten?« fragte er Myshtigo.
    »Sie war es – vielleicht«, sagte der große Weganer und löste sich aus einem Flüstergespräch mit Ellen, die er in der Nische mit den Büchern über französische Geschichte unter einer Büste Voltaires festgenagelt hatte. Myshtigo trat an das Pult. Er schaute auf die Karte und danach einfach vage in die Gegend.
    »Ich möchte bestimmte Schlüsselstationen besichtigen, die aus dem einen oder anderen Grund für die Geschichte Ihrer Welt wichtig sind«, sagte er. »Ichmöchte mit Ägypten, Griechenland und Rom beginnen. Dann möchte ich rasch weiter über Madrid, Paris, nach London.« Die Karten wechselten, während er sprach, aber nicht schnell genug, um mit ihm Schritt zu halten. »Anschließend kurz nach Berlin, Brüssel, Sankt Petersburg und Moskau, wieder zurück über den Atlantik und in Boston, New York, Washington und Chicago Station machen. Von dort schnell runter nach Yucatán und wieder zurück auf kalifornisches Gebiet.«
    »In dieser Reihenfolge?« fragte ich.
    »Ja, so ungefähr«, antwortete er.
    »Und warum nicht Indien und der Nahe Osten oder auch der Ferne Osten? Stimmt mit denen was nicht?« fragte eine Stimme, die ich als Phils Stimme erkannte.
    »Nein«, sagte Myshtigo, »nur daß es dort nichts als Dreck und Sand und Hitze gibt, und außerdem hat diese Gegend überhaupt nichts mit dem zu tun, was ich suche.«
    »Und was suchen Sie?«
    »Eine Geschichte.«
    »Was für eine Geschichte?«
    »Ich werde Ihnen ein Exemplar mit Widmung schicken lassen!«
    »Vielen Dank.«
    »Wird mir ein Vergnügen sein.«
    »Wann wollen wir aufbrechen?« fragte ich ihn.
    »Übermorgen«, antwortete er.
    »Gut.«
    »Ich habe sehr genaue Karten der einzelnen Orte für Sie anfertigen lassen. Lorel sagte mir, sie seien heute nachmittag in Ihrem Büro abgegeben worden.«
    »Sehr gut. Aber es gibt etwas, worüber Sie sich vielleicht nicht völlig im klaren sind. Jeder Ort, den Sie bisher genannt haben, liegt auf dem Festland. Und unsere Kultur ist heutzutage weitgehend eine Insularkultur, und das aus gutem Grund. Während der Drei Tage bekam das Festland ganz schön viel ab, und die meisten Orte, die Sie angeführt haben, sind noch immer leicht radioaktiv. Aber nicht nur aus diesem Grund hält man sie für unsicher ...«
    »Ihre Geschichte ist mir nicht ganz unbekannt, und ich bin mir darüber im klaren, daß wir Strahlungsschutzmaßnahmen ergreifen müssen«, unterbrach er mich. »Auch bin ich über die Vielzahl der mutierten Formen von Leben im Bilde, die in den Alten Orten existieren.«
    Ich zuckte in dem künstlichen Zwielicht die Schultern.
    »Mir soll's recht sein ...«
    »Gut.« Er trank einen Schluck von seiner Cola. »Und jetzt ein bißchen Licht, Lorel.«
    »Sofort, Srin.«
    Es wurde wieder hell.
    Während der Bildschirm hinter ihm in die Decke hinaufgesaugt wurde, fragte Myshtigo mich: »Stimmt es, daß Sie ein paar Mambor und Houngans hier im Port gut kennen?«
    »Aber ja«, sagte ich, »warum?«
    Er trat näher an meinen Stuhl heran.
    »Ich habe gehört«, sagte er beiläufig, »daß Voodoo sich hier durch die Jahrhunderte ziemlich unverändert erhalten hat.«
    »Möglich«, sagte ich.
    »Ich habe mir außerdem sagen lassen, daß die Beteiligten die

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