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Fluch der Toten: Roman (German Edition)

Fluch der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Fluch der Toten: Roman (German Edition)
Autoren: Z. A. Recht
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es permanent von einer Ganztagskraft gepflegt. Wie er das beim derzeitigen Stand der Dinge bewerkstelligte, war Sawyer ein Rätsel.
    Der Vorsitzende blieb hinter seinem Schreibtisch sitzen und redete Sawyer mit vor dem Bauch gefalteten Händen an.
    » Sawyer! Gut, dass Sie da sind. Ich hörte, Sie haben uns in letzter Zeit viel geholfen. «
    » Ich tue, was ich kann. «
    » Die Aufklärung organisieren, Patrouillen unterstützen, an der Grenzverschiebung mitarbeiten – das ist eine Menge. Und gar nicht hoch genug einzuschätzen. Wir brauchen gute Leute wie Sie. «
    Sawyer wartete einen Augenblick, bis er hörte, dass die Empfangsdame den Raum verlassen und die Tür hinter sich geschlossen hatte. » Bitte Sir, Sie wissen, dass ich keine Politik mag. Sagen Sie mir, warum ich hier bin. «
    Der Vorsitzende kicherte. » In Ordnung. Kommen wir wieder zum Geschäft. Was können Sie mir berichten? «
    » Derrick hat seine Rückmeldung verpasst. Ich habe angeordnet, das Unternehmen zu verschieben, und mir alles noch mal genau angesehen. « Sawyer blieb stehen, die Füße schulterbreit auseinander, die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Doch während er sprach, schweifte sein Blick unablässig durch den Raum. Er schien den Vorsitzenden gar nicht anzusehen, sondern eher an seiner Umgebung interessiert zu sein. So war Sawyer eben. Seine Aufmerksamkeit war durchaus auf den Mann hinter dem Schreibtisch konzentriert, aber er wollte es nicht zeigen.
    » Und? «
    » Derrick hat versagt. Es scheint, dass Mason unerwartete Unterstützung bekam, während unsere Leute im Begriff waren, Dr. Demilio einzusacken. Laut der Inspektionsgruppe sah es so aus, als hätten sie die Eingänge verstärkt. Sie berichtet zudem, dass sie eine freundlich gesinnte Kraft auf dem Dach gesehen haben. Sie haben es aber nicht riskiert, näher heranzugehen, um mehr zu erfahren, aber man kann wohl davon ausgehen, dass Derrick und seine Mannschaft im Dienst ums Leben gekommen sind. « Sawyer verkündete all diese schlechten Nachrichten emotionslos und mit der ihm eigenen Distanz.
    » Verdammt noch mal « , zischte der Vorsitzende. Er beugte sich vor, runzelte die Stirn und sah Sawyer scharf an. Seine Stimmung änderte sich plötzlich, als hätte man einen Schalter umgelegt. » Und jetzt? Zuerst hieß es, Sie können sie aus diesen oder jenen Gründen nicht ausschalten; weil schlechtes Wetter ist oder man eben Pech hatte. Ich habe es hingenommen, weil Sie ein kostbares Ass im Ärmel hatten. Sie mussten Sie ja nach Omaha fahren lassen. «
    » Zugegeben. « Sawyer hatte wegen der kaum verhüllten Beleidigungen des Vorsitzenden das Gefühl, sein Magen drehe sich um. » Ich… «
    » Sparen Sie sich jede Ausrede. Ich hab’s satt. Ich will, dass Dr. Anna Demilio hier, in dieser Anlage, in diesem Labor arbeitet und für uns dieses verdammte Heilmittel findet, das wir brauchen, um unser Land zu retten! «
    » Ich bin durchaus in der Lage, sie zurückzubringen, Sir « , sagte Sawyer und kniff die Augen zusammen. » Aber es gibt Hindernisse. «
    » Was für Hindernisse? Sie haben völlig freie Hand! Sie haben um diesen verdammten Einsatz ersucht! Sie haben gesagt, es habe eine große Bedeutung für Sie. « Der Vorsitzende tippte mit einem seiner Wurstfinger auf die Tischplatte, um jeden Satz zu unterstreichen.
    » Ich habe keinesfalls vollkommen freie Hand, Sir « , sagte Sawyer.
    Der Vorsitzende schaute einen Moment verwirrt drein, doch dann lehnte er sich in seinem Stuhl zurück. Ein anerkennendes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.
    » Sie kämpfen dafür, die Besten, die First Guard, zu bekommen, nicht wahr? Sie hätten Politiker werden sollen, Sawyer. Sie wissen genau, wie man eine Situation darstellt, damit sie den Anschein erweckt, es sei richtig, Ihrem Weg zu folgen, den Sie dann zu Ihrem Vorteil nutzen. « Das Grinsen war aus dem Gesicht des Vorsitzenden verschwunden. » Das können Sie vergessen. «
    Sawyer atmete langsam ein und bereitete sich auf die unvermeidliche Debatte vor.
    Als die Regierung in die jetzigen Fragmente zerbrach, war es bei den Militärs zu den chaotischsten Splittergruppen gekommen. Interne Machtkämpfe waren üblich, und manche Einheiten fanden, der einzige Weg zur Aufrechterhaltung der Zusammenarbeit – und damit der Kontrolle über sich selbst und ihre Stützpunkte – sei die Übernahme der vollen Verantwortung für die Zivilbevölkerung. Entweder waren die einzelnen Gruppierungen durch interne Machtkämpfe aufgelöst
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