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Flitterwochen mit dem Millionaer

Flitterwochen mit dem Millionaer

Titel: Flitterwochen mit dem Millionaer
Autoren: Catherine Mann
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ob du mir vertrauen kannst, und jetzt weiß ich nicht, ob ich dir vertrauen kann“, sagte er. „Ich weiß nicht, ob ich mit dir zusammen sein kann, wenn ich ständig befürchten muss, dass du wieder davonläufst.“ Unvermittelt blieb er stehen und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. „Das ist zu viel. Ich kann nicht mehr klar denken. Ich brauche etwas Abstand.“
    Entschlossen steckte er die Hände in die Hosentaschen, als könnte er es nicht ertragen, Eloisa zu berühren, und ging. Leise und endgültig schloss die Haustür sich hinter ihm.
    Die erste Träne lief über ihre Wange und ließ den Damm brechen, der die übrigen zurückgehalten hatte. Kaum imstande, etwas zu sehen, ging sie in ihr Haus zurück.
    Im letzten Jahr hatte sie sich ihren Schmerzen und Ängsten völlig hingegeben und nicht einmal darüber nachgedacht, wie sehr sie Jonah durch ihr Fortgehen verletzt haben musste. Jetzt, da er gegangen war, wurde ihr klar, wie sehr sie es damals in Spanien vermasselt hatte.
    Zum ersten Mal in ihrem Leben war sie völlig allein. Harry war aufgebracht, weil sie Audrey nicht dazu überredet hatte zu bleiben. Ihre Schwester war fort, um ihre junge Ehe zu genießen. Und Jonah hatte sie verlassen. Es gab niemanden, zu dem sie gehen konnte.
    Sie stand allein mitten in ihrem einsamen Haus, das einst wie ein schützender Hafen für sie gewesen war. Sie suchte nach etwas, das sie zu trösten vermochte, und strich über den gläsernen Briefbeschwerer mit den Muscheln und der Trockenblume, die sie an das viel zu kurze Leben ihres Kindes erinnerten. Wie wäre es wohl gewesen, wenn sie damals ihren Kummer mit Jonah geteilt hätte?
    Und als Konsequenz für ihr Handeln musste sie erneut allein mit einem Verlust zurechtkommen. Sie nahm den kühlen Briefbeschwerer in die Hand – und entdeckte eine kleine weiße Karte mit zehn Ziffern. Duartes Telefonnummer.
    Vielleicht gab es doch noch eine Sache in ihrem chaotischen Leben, die sie wieder in Ordnung bringen konnte. Möglicherweise konnte sie einen anderen Menschen glücklich machen.
    Jonah hätte sich unter Garantie völlig betrunken, wenn seine Brüder nicht irgendwann damit aufgehört hätten, Drinks für ihn einzuschütten. Er war nach Hilton Head gekommen, um mit seiner Familie zusammen zu sein.
    Er saß auf dem Balkon des Strandanwesens und schob das Glas auf dem eisernen Gartentisch von sich fort. Er war immer noch fassungslos wegen Eloisas Enthüllung von dem Verlust ihres Kindes und dass sie sich nicht mit ihm deswegen in Verbindung gesetzt hatte.
    Ärger vermischte sich mit Trauer um das Kind. Wie wäre es gewesen, ein Kind mit Eloisa zu haben? Allein bei dem Gedanken daran zitterten seine Hände so stark, dass er das Glas nicht hätte hochheben können, selbst wenn er es gewollt hätte.
    Sosehr er bedauerte, dass er nichts von dem Kind gewusst hatte, erkannte er allerdings auch, wie wichtig es war, die Dinge mit Eloisa dieses Mal zu klären. Wenn es ihnen vor einem Jahr nicht gelungen war zu verhüten, konnte es jederzeit wieder geschehen. Er wollte nicht riskieren, auf der anderen Seite des Ozeans zu sein, falls Eloisa erneut schwanger wurde.
    Nach ihrem Streit war er eine Stunde am Strand entlanggefahren, bis er sich so weit beruhigt hatte, um wieder mit ihr sprechen zu können. Er wusste nicht, was er sagen sollte oder wie sie die Angelegenheit klären würden. Sein Vertrauen in sie war stark erschüttert worden. Aber er wollte es versuchen.
    Doch als er zu ihrem Haus gefahren war, hatte er feststellen müssen, dass Eloisa nicht mehr da war – ihr Auto und ihr Koffer waren ebenfalls fort. Eloisa war wieder fortgerannt. Daraufhin hatte er den ersten Flug nach Hause genommen, um mit seinen Brüdern zusammen zu sein.
    Klirrend stellte Sebastian sein Glas ab. „Du musst dir darüber im Klaren sein, was du ihr sagen willst.“
    Stirnrunzelnd beugte Kyle sich etwas schwankend zu seinem Bruder hinüber. „Marianna hat dich doch dazu gezwungen, mit ihr so eine Art buddhistisches Partnerschaftsseminar zu besuchen, oder?“
    Sebastian griff nach der Whiskeyflasche auf der Mitte des Tisches. „Wie kommst du darauf?“
    „Du musst dir darüber im Klaren sein, was du ihr sagen willst“, ahmte Kyle ihn nach und lachte. „Jetzt mal im Ernst, mein Freund, wer bist du und was hast du mit meinem Bruder gemacht?“
    Matthew schlug Kyle auf die Schulter. Der auffrischende Wind ließ ihre Hemden in der salzigen Brise flattern und kündete von einem herannahenden Sturm.
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