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Flirt mit der Unsterblichkeit

Flirt mit der Unsterblichkeit

Titel: Flirt mit der Unsterblichkeit
Autoren: Raachel Caine
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zusammen, weil sich nicht einmal Claire wirklich an ihn lehnen wollte, ganz egal wie nett er ausnahmsweise war.
    Er sagte kein Wort. Nach einer Weile entspannten sie sich alle ein wenig, während Michael auf der anderen Seite der Glasscheibe weiterhin seine Melodien fließen ließ. Schnell, langsam, rockig - er beherrschte alles.
    Als zwei Stunden später der letzte Song vorbei war, schaltete der Tontechniker das Mikro aus und sagte: »Perfekt. Das war perfekt, das lassen wir so. Okay, ich glaube, wir sind fertig. Gratuliere. Du bist jetzt offiziell auf dem Weg nach oben, Mann.«
    Michael stand lächelnd auf, die Gitarre in der Hand. Dann entdeckte er Oliver, der ihn beobachtete. Sein Lächeln verschwand beinahe, aber dann blickte er hinüber zu Eve, die aufgestanden war und ihm Kusshände zuwarf. Das brachte ihn zum Lachen.
    »Rockstar!«, schrie Eve und klatschte. Claire und Shane standen auf und klatschten ebenfalls. Oliver saß nur still da. Sein Gesicht war völlig ausdruckslos, während sie Michaels Erfolg feierten.
    ***
    Es war ihr letzter Abend in Dallas.
    Oliver hatte ihnen erlaubt, in einem astronomisch teuren Restaurant, in dem die Kellnerinnen besser angezogen waren, als Claire es je sein würde, essen zu gehen. Er kam natürlich nicht mit, aber irgendwie spürte Claire seine Präsenz, als würde er sie beobachten.
    Trotzdem wurde es ein wunderschöner Abend. Sie probierte alles von ihrem Teller und von Shanes und sogar von Michaels und Eves. Sie lachten und flirteten und nach dem Essen, das auf Olivers Kreditkarte ging, besuchten sie einen Club auf der anderen Straßenseite. Alkohol durften sie keinen trinken, aber sie tanzten. Sogar Shane - obwohl er sich hauptsächlich an Claire festhielt, während sie tanzte. Es war fantastisch. Verschwitzt, erschöpft und glücklich zwängten sich die vier irgendwann in ein Taxi und fuhren zurück ins Hotel.
    Sie standen im Aufzug nach oben, als Shane fragte: »Kehren wir wirklich wieder zurück?«
    Es war eine lange Fahrt mit dem Aufzug. Ihre Zimmer lagen im obersten Stock eines sehr hohen Gebäudes. Niemand sagte etwas, nicht einmal Michael. Sein Kinn ruhte auf Eves Kopf und er hielt sie fest; sie schlang die Arme um ihn. Shane sah Claire fragend an. Sie fühlte das Gewicht, die Bedeutung dieser Frage. Der Claddagh-Ring an ihrer rechten Hand fühlte sich plötzlich kalt an.
    »Mal im Ernst«, sagte Shane. »Können wir das alles hinter uns lassen? Und dorthin zurückkehren? Michael, du hast hier draußen eine Zukunft. Das hast du wirklich.«
    »Habe ich das?«, fragte Michael müde. »Was denkst du, wie lange es dauern würde, bis etwas schiefgeht, Mann? Morganville bedeutet für mich Sicherheit. Das hier ist... schön, aber es ist nicht von Dauer. Es kann nicht von Dauer sein.«
    »Doch« beharrte Shane. »Wir kriegen das hin. Das schaffen wir.«
    Bevor Michael antworten konnte, kamen sie in ihrem Stockwerk an und mussten aussteigen. Oliver stand im Flur, er trug seinen Ledermantel und sein Gesicht war ernst. Die Rolle des netten Hippies hatte er abgelegt. Er stand da, als würde er schon eine Weile auf sie warten. Unheimlich.
    Sie blieben alle vier abrupt stehen und starrten ihn an. Claire spürte, wie Shanes Griff um ihre Taille fester wurde, als hätte er vor, sich vor sie zu stellen. Um sie zu beschützen? Wovor?
    Irgendetwas war seltsam an der Art und Weise, wie Oliver sie anschaute - vielleicht weil er sie gar nicht direkt anschaute. Stattdessen wählte er schweigend eine Nummer auf dem Handy, das er in der Hand hielt, und schaltete gleich dort, mitten auf dem Hotelflur, den Lautsprecher ein. Der Plüschteppich, die Lichter, das normale Leben - alles - schien zu verblassen, als Claire die ruhige Stimme am anderen Ende der Leitung sagen hörte: »Hast du sie alle?« Amelie. Kühl, präzise, vollkommen beherrscht.
    »Alle außer Jason«, sagte Oliver. »Er erledigt gerade noch etwas für mich.«
    Es folgten einige Sekunden Stille, dann sagte Amelie: »Ich möchte, dass ihr wisst, dass ich es nicht gutheiße. Ich habe dir klar und deutlich gesagt, Claire, dass ich deine Dienste zu schätzen weiß und dass du wichtig für uns bist. Verstehst du das?«
    »Ja« Ihre Kehle fühlte sich trocken an.
    »Michael«, fuhr Amelie fort, »ich habe mit dir unter vier Augen gesprochen, aber jetzt sprechen wir öffentlich: Du musst nach Morganville zurückkehren. Dasselbe gilt für dich, Claire. Du musst zurückkehren. Da gibt es keine Diskussionen und keine mildernden
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