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Fleisch und Blut

Fleisch und Blut

Titel: Fleisch und Blut
Autoren: Jonathan Kellerman
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Bildunterschrift protestierte: Ich hab niemand nich umgebracht, Euer Ehren, warum soll ich lebenslänglich kriegen?
    Beckwith schlug Harnsberger auf den Rücken. Harnsberger zuckte zusammen und versuchte, an seinem Martini zu nippen. Das meiste davon landete auf seinem Kinn, und er wischte es mit dem Ärmel ab.
    »Steriles Verfahren!«, rief jemand. »Ruf die verdammte JCAH!«
    »Beschissene Bazillenkultur!«
    Beckwith schlug Harnsberger erneut auf den Rücken. Harnsberger mühte sich ein Lächeln ab.
    »Hey, Phil, hey, alter Bursche - und ich meine alt - apropos alt, es wurde langsam Zeit, dass du deine Unschuld verlierst!«
    Jauchzer aus der Menge. Harnsberger lächelte, ließ aber den Kopf hängen.
    »Phil«, sagte Beckwith, »du magst ja ein jämmerlicher Kerl sein, aber du weißt, dass wir dich lieben, du Riesenbaby.«
    Schweigen,
    »Terminator?«, fragte Beckwith. »Weißt du es?«
    Harnsberger murmelte: »Klar, Jim -«
    »Was weißt du?«, fragte Beckwith.
    »Ihr liebt mich.«
    Beckwith trat einen Schritt zurück. »Nicht so schnell, Lone Ranger!« Zur Menge: »Nicht fragen, nichts verraten ist okay für die warmen Brüder in der Navy, aber vielleicht sollte jemand die Braut informieren!«
    Harnsberger wurde noch röter. Wildes Gelächter. Beckwith näherte sich wieder seinem Opfer, bis sich ihre Nasenspitzen berührten. »Im Ernst, Phil, bist du sicher, dass du dich gut amüsierst?«
    »O ja, absolut -«
    Beckwith langte um ihn herum und schlug Harnsberger noch mal so fest auf den Rücken, dass er das Martiniglas fallen ließ. Beckwith zertrat das Glas und drückte die Scherben in den Teppichboden. »Wie die Juden sagen, Masseltow - gutes Einfahren, Phil. Ich hoffe sehr, dass du dein letztes Mahl - äh, deine letzte Ölung genießt. Fressalien zu deiner Zufriedenheit?«
    Harnsberger nickte.
    »Genug zu trinken bekommen?«
    »Ja -«
    »Weil niemand von uns möchte, dass du sauer wirst und deinen Todesstrahl gegen uns einsetzt, Philly.«
    Rufe der Zustimmung. Harnsberger lächelte dümmlich.
    Beckwith sagte: »Das ist auch der Grund, warum niemand dabei sein möchte, wenn du die Rechnung bekommst.«
    Momentane Panik in Harnsbergers Augen. Beckwith schlug ihm wieder auf den Rücken. »Da hab ich dir einen Schrecken eingejagt, was, mein Junge? Neeh, jetzt mach dir mal nicht in die Hose, dafür ist schon gesorgt - ich hab's aus den Patientenrücklagen geklaut.« Beckwith rieb Zeigefinger und Daumen gegeneinander und zwinkerte. »Tut mir Leid. Diesen Monat gibt's für Medi-Cal-Patienten keine Nieren -Transplantation!«
    Schallendes Gelächter.
    Beckwith packte Harnsberger am Arm. »Und nun kommen wir zum Höhepunkt des Abends, Phil. Höhepunkten. Sozusagen. Bist du sicher, dass du genug gegessen hast?«
    »Ich bin sicher, Jim.«
    »Nun ja ...« Beckwith grinste. »Vielleicht auch nicht.« Er schwenkte einen Arm.
    Einen Augenblick lang passierte nichts; dann wurden die Lampen dunkler, und Musik erklang hinter dem riesigen Bildschirm. Rascher, verzerrter Discobeat, lauter als der Porno-Soundtrack.
    Die Menge teilte sich, und zwei Frauen in langen schwarzen Trenchcoats tänzelten auf den entstandenen freien Platz. Als Beckwith sich zurückzog, nahmen sie ihre Position links und rechts von Harnsberger ein.
    Junge Frauen - groß, wohlgeformt, fohlenhaft, auf hochhackigen Pumps stolzierend. Mit breitem Lächeln - sie warfen damit um sich, als verteilten sie Süßigkeiten - ließen sie die Hüften kreisen, stießen mit ihren Becken, machten die übertriebenen Bewegungen ausgebildeter Tänzerinnen. Das eine Mädchen mit einer langen Mähne kohlrabenschwarzer Haare. Ihre Partnerin hatte weißblondes, knabenkurzes, mit Gel aufgestacheltes Haar.
    Sie schwenkten synchron den Hintern, während sie Harnsberger flankierten, rieben seinen Hals, küssten ihn auf die Wange, stießen gegen seine Hüften. Ein Zungenpaar schnalzte in den Ohren des Röntgentherapeuten, die mittlerweile knallrot waren. Sein Gesicht war von Erregung und Furcht gezeichnet.
    Die Mädchen stampften und schrien, streichelten sich zwischen den Beinen, taten so, als wollten sie Harnsberger an den Hosenschlitz gehen, warfen ihre Köpfe zurück und lachten lautlos mit offenem Mund, begannen ihn sanft zwischen sich hin und her zu schieben, wie junge Schakale mit einem Kaninchen spielen.
    Die Musik wurde noch schneller. Die Trenchcoats wurden abgeworfen; die Mädchen trugen identische schwarze Lederbüstenhalter, schwarze Tangas, Strumpfhalter und
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