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Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)
Autoren: Daniel Dersch
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daher die Anzahl der gefundenen Fläschchen.
    Sie zählte die Fläschchen und kam auf acht Stück. Dann fischte sie alle aus dem Müll und reihte sie so auf der Anrichte auf, dass sie alle Etiketten gleichzeitig lesen konnte.
    Kaum hatte sie die Aufschriften überflogen, war auch das Rätsel gelöst, wie Amanda an so viel Valium gekommen war:
    Jed es der Fläschchen trug im Feld AUSSTELLENDER ARZT einen anderen Namen. Amanda musste quer durch die Stadt getingelt sein, um an einen solchen Vorrat zu gelangen, ohne bei einem der Ärzte Aufsehen zu erregen.
    Claire ging ins Wohnzimmer und holte ihren Notizblock aus ihrer Handtasche. Dann kehrte sie wieder in die Küche zurück und notierte sich die Namen der Ärzte, die Amanda das Valium ausgestellt hatten.
    Sie wusste zwar, dass so etwas wie eine ärztliche Schweigepflicht existierte und dass keiner der Ärzte ihr die Informationen zu geben brauchte, die sie von ihm verlangte. Gleichzeitig wusste sie aber aus Erfahrung, dass die ärztliche Schweigepflicht oftmals nur ein geflügeltes Wort war und dass man meist ohne weiteres an die Informationen kommen konnte, die man brauchte.
    Schließlich musste ein Journalist seine Quellen nicht preisgeben – selbst wenn diese Quelle n manchmal sehr vertrauliche Informationen ausplauderten. Nicht zuletzt deswegen dauerte es nie wirklich lange, bis die Öffentlichkeit davon erfuhr, wenn eine prominente Persönlichkeit in eine Suchtklinik eingeliefert wurde oder an AIDS erkrankte.
    Als Claire sämtliche Namen in ihrem Notizblock notiert hatte, fügte sie auch das Datum bei, das auf jedem Fläschchen abgedruckt war und darüber Auskunft gab, wann es an den Patienten übergeben worden war.
    Dabei erkannte sie sofort , dass zwischen Medikamentenkäufen ihrer Schwester nie mehr als fünf Tage gelegen hatten. Da in jedem Fläschchen 60 Tabletten waren, musste das bedeuten, dass Amanda knapp zehn Einheiten täglich genommen haben musste.
    Zwölf um genau zu sein!
    Claire ahnte, dass es sich von einer Tagesdosis von beinahe 50 Milligramm Valium um eine Menge handeln musste, die in der Lage war, einen Bären außer Gefecht zu setzen.
    Vielleicht sogar ein Nashorn!
    Was konnte Amanda derart verstört haben, dass sie so viele Beruhigungsmittel gebraucht hatte ?
    Daraus wurde Claire nicht schlau und genau das machte ihr A ngst.

4.
     
    Clair e ging zurück ins Wohnzimmer, setzte sich an Amandas Schreibtisch und klappte ihren Laptop auf.
    Das Passwort für Amandas Laptop war CLAIRE. Claire wusste das, weil sie ihn Amanda vor zwei Jahren zum Geburtstag geschenkt hatte. Claire hatte sich damals einen Spaß daraus gemacht , ihren eigenen Namen als Passwort zu definieren, bevor sie Amanda das Gerät schenkte.
    Amanda hatte darüber gespöttelt und behauptet, Claire wollte ihr damit unter die Nase reiben, dass sie ihr den Laptop ge schenkt hatte, um zum Geburtstag auch ein möglichst tolles Geschenk von ihr zu bekommen. Dabei hatte es sich aber nur um einen Spaß unter Schwestern gehandelt. Das bewies zumindest der Umstan d, dass Amanda das Passwort noch immer nicht geändert hatte.
    Als das Gerät hochgefahren war, öffnete Claire den Web-Browser und nahm dann wieder ihren Notizblock zur Hand. Dann durchsuchte sie die Liste der Ärzte nach dem jüngsten Datum , an dem Amand a Valium ausgestellt worden war . Als sie es gefunden hatte, tippte sie den Namen des Arztes, der neben dem Datum notiert war , in die Suchmaske des Browsers ein:
    Dr. Arnold James.
    Dann drückte sie die Entertaste.
    Die Suchmaschine spuckte innerhalb von Sekundenbruchteilen Millionen von Ergebnissen aus. Claire klickte gleich auf den ersten Treffer und rief die Homepage des Arztes auf. Gleich auf der ersten Seite fand sie die Telefonnummer der Praxis , nach der sie gesucht hatte.
    Sie griff in ihre Handtasche und holte ihr zweites Mobiltelefon heraus. Es handelt sich um jenes Gerät, mit dem sie für gewöhnlich all die brisanten Telefonate führte, die ihr Beruf hin und wieder mit sich brachte .
    Es war ein Wertkartenmobiltelefon, d as sie vor einiger Zeit gebraucht bei einem Elektrohändler gekauft hatte und das unmöglich mit ihr in Verbindung gebracht werden konnte. Das war natürlich ein enormer Vorteil, wenn es darum ging , in brisanten Fällen Quellen auszufragen, die wichtige Geheimnisse preisgaben. Jedenfalls bewahrte das Telefon sie hin und wieder davor, in die Schusslinie zu geraten. Sie ahnte zwar, dass Dr. James ihr den Grund f ür die Ausstellung des Valiums
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