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Flaschenpost

Flaschenpost

Titel: Flaschenpost
Autoren: Alexander Frost
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Scheibenwischer gekommen sein, ich vermute mal, dass es David war“. - „Na klar, ich bin sowieso immer alles schuld“, erwiderte David.
    Mit einem Grinsen steckte ich mir eine Zigarette an. „Raus! Rauche dein Kraut draußen!“ stieß mich David an. Es war eine Last mit zwei Nichtrauchern zusammen zu sein. Ich zog den Reißverschluß meiner Jacke bis zum Kinn hoch, wollte mich nach draußen begeben und bekam die Tür nicht zu öffnen. „Kann mir mal jemand helfen, wir sind total eingeschneit!“, stieß ich in die Runde. David zögerte nicht lange, schließlich wollte er nicht am Zigarettenrauch ersticken, holte tief Luft und stemmte sich mit seiner ganzen Masse gegen die Tür.
    Unter einem Ächzen bahnte sich die Tür durch die Schnee- und Eiswand ihren Weg und gab schließlich den Weg nach draußen frei. „Wenn du nicht rauchen und mehr essen würdest, hättest du das auch alleine geschafft!“, wandte sich David an mich, drückte seinen bulligen Körper an mir vorbei und betrat das Freie. Wir folgten ihm, und machten erst einmal Platz für den morgendlichen Kaffee. So standen wir Drei nebeneinander und urinierten in den Schnee. „Mein Gott, wir werden Spitzhacken brauchen, um das Fahrzeug zu befreien“,  raunte Bob und schüttelte dabei mit dem Kopf. David hatte, wie immer, die vollste Blase, verewigte sich ausgiebig im Schnee und sprach dabei:“ Meine Mutter hat mir erzählt, dass ich als Kind immer Bilder in den Schnee uriniert habe“. -
    „Mein Hund kann das auch“,  erwiderte Bob.
    Wir lachten gemeinsam und freuten uns wahrscheinlich am meisten darüber, dass wir den Sturm überstanden hatten. So, wie der Sturm gekommen war, war er auch verschwunden.. Es wehte kein einziges Lüftchen,  und die Sicht war glasklar. Bob holte aus dem Führerhaus seine Karte und seinen Kompass heraus, blickte kritisch zum Horizont und verkündete: “ Wir sind circa drei km von Wostock entfernt! Man! Nur lumpige drei Kilometer!“
    Ich nickte ihm zu und erwiderte: “ Okay, Jungs, dann lasst uns zu den Spitzhacken und Schaufeln greifen, sonst kommen wir da nie mehr an. Bob und David seufzten im Chor, dann sprang ich auf den Container  und warf die benötigten Utensilien nach draußen.
    Der Schnee war über Nacht zu Eis gefroren, und wir mussten unsere ganze Kraft aufbringen,  um unser Fahrzeug zu befreien. Zwischendurch hörte man von David an Bob gerichtet: “ Pass‘ doch auf, du Idiot!“,  weil immer wieder durch Bobs gekonnte Spitzhackenstöße, Eissplitter mitten in Davids Gesicht flogen und das schmerzt gewaltig. Ohne Unterlass hämmerten wir auf das Eis und schaufelten den Schnee beiseite. Nach anderthalb Stunden war unser treues und geliebtes Fahrzeug fast freigelegt. Plötzlich und unerwartet schrie David: “Ach, du meine Güte, hier ist eine Tür!“. Bob und ich sahen uns an, ich grinste, und er lachte drauf los. Beleidigt und voller Zorn in seinem Gesicht antwortete er auf unsere Reaktion: “Ihr glaubt mir nicht?“.
    Er schlug mit der Spitzhacke in den Boden, worauf es immer wieder einen metallischen Ton gab, und seine Stimme überschlug sich fast als er sich wiederholte:“ Hier im Boden ist eine Tür!“.
    Ich grinste nicht mehr, Bob lachte nicht mehr, uns war der Schreck in die Glieder gefahren. Wir warfen unsere Schaufeln in den Schnee und stolperten wie gelähmt zu David. Bob fing sofort an, mit den Händen an der Stelle hastig zu graben und stammelte:“ Tat....sächlich, hier ist eine Tür!“. Instinktiv suchte ich in meiner Jacke nach meinen Zigaretten, atmete tief durch als ich sie fand,  und zündete mir eine an. Bob holte eine Karte aus dem Führerhaus und breitete sie ihm Schnee aus, dann sprach bestimmend: “ Entweder haben wir uns verfahren oder unter uns ist etwas,  was uns bisher unbekannt war. Auf der Karte ist nichts eingezeichnet, und ich denke nicht, dass wir uns verfahren haben.“  In der Zwischenzeit hatte David die Tür ganz frei geschaufelt,  und so hockten wir vor einer runden Luke von circa zwei Metern Durchmesser, die in der Mitte einen Drehmechanismus hatte. Wir Drei sahen uns hilflos an, dann unterbrach ich unsere Lethargie und betätigte mich am Drehmechanismus. Wenig später packten Bob und David mit an, aber sie ließ sich nicht öffnen. Völlig außer Atem ließen wir von der Luke ab und setzten uns erschöpft in den Schnee.
     „Klopf doch mal, vielleicht macht einer auf“,  pustete David. Bob wußte was zu tun war, kletterte auf den Container und
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