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Flaschenpost

Flaschenpost

Titel: Flaschenpost
Autoren: Alexander Frost
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versuchte es mir wie immer nicht anmerken zulassen.
    Als Vizevorsitzender einer kanadischen Umweltorganisation hatte ich die Idee, auf eigene Faust Messungen durchzuführen und mal endlich die Wahrheit ans Licht zu bringen.  
    Die Politiker der westlichen also der kapitalistischen Welt gaben zwar zu, dass im letzten Jahr die Ozonschicht weiter geschrumpft sei, schmierten aber einige Wissenschaftler mit viel Geld, dass diese die These aufstellten,  dass ein Schrumpfen der Ozonschicht normal sei, und sie sich ab dem nächsten Jahr von alleine wieder regeneriere. Überhaupt waren diverse Lobbyisten der Energiekonzerne damit beschäftigt, Wissenschaftler zu Aussagen zu bewegen, die die Ergebnisse von Umweltorganisationen und Instituten  relativieren sollten.  Die Berichte, die wir miteinbrachten, wurden zunächst ignoriert und dann vernichtet. Es scheint als sei das Ozonloch oder gar die globale Erderwärmung ein Tabuthema der Regierungen und dies, obwohl die Fakten offen auf dem Tisch liegen und für sich alleine sprechen müssten. Scheinbar stopfen sich zu viele Politiker die eigenen Taschen voll und der eigene Geldbeutel ist wichtiger als die Zukunft ihrer Kinder. Unsere Kinder werden dann schmerzhaft begreifen, dass sich bestimmte Dinge mit keinem Geld der Welt mehr kaufen lassen werden.  Jeder, der die Zahlen kennt weiß, dass die Zeit schon länger gegen uns läuft. Vor kurzem entdeckten Forscher auf Grönland einen Süßwasser See, der bis dato nirgends eingezeichnet war. Na, wie auch!? Süßwasser bedeutet - Schmelzwasser, dies bedeutet, der See ist erst vor kurzem entstanden und wiederum bedeutet das,
    dass die Pole schmelzen! Noch alarmierender war die Tatsache, dass sich ein Teil der Antarktis, so groß wie eine Stadt, gelöst hat und nun im Atlantik herumtreibt, dies ein weiterer Beweis dafür, dass die Pole langsam, aber sicher schmelzen, und wir direkt in eine Umweltkatastrophe hineinsteuern. Im Gegensatz zu den meisten Politikern, denen ihre eigenen Nachfahren scheinbar einfach egal sind, möchte ich nicht, dass die Kinder meiner Kinder im Schlauchboot zur Arbeit paddeln müssen, oder  auf keinen Fall ohne Lichtschutzfaktor 300 ihr Steghaus verlassen dürfen. Unser Geologe,  Bob Fox, hatte alle Fakten zusammen getragen und dies rief uns in die Verpflichtung,  hierher zu eilen. Als „Normalbürger“ hätte man keine Chance, über die normale Berichterstattung an diese Zahlen und Fakten zu gelangen, man müßte stets selbst darum bemüht sein, sich ein solches Wissen anzueignen. Bob, David und ich wollten allerdings nicht die Hoffnung aufgeben, dass es noch Menschen, gab die sich von den  „normalen“ Nachrichten  nicht manipulieren ließen, denen es unwichtig erschien, in Erfahrung zu bringen, wer mit wem gerade poppt und mit wem nun nicht mehr. Wir waren für alle Menschen hier unten, die nach der Wahrheit streben und diese auch leben. Wir hatten Pläne, nach der Expedition an die Weltöffentlichkeit zu treten und die Wahrheit ans Licht zu bringen. Uns war es allen klar, dass es harte Auseinandersetzungen mit Politikern und vor allen Dingen mit Energiekonzernen geben würde, aber wir waren entschlossen, diesen Weg zu gehen. „Wenn nicht wir, wer dann?“, sagte ich mir immer. Außerdem hatte ich die Menschen hier, die mir im Laufe der Jahre so ans Herz gewachsen waren, dass  ich gar nicht daran dachte,  keinen Erfolg mit unserer Expedition haben zu können. Bob war, genau wie David und ich, Mitte 30, sein Haar war im Gegensatz zu meinem sehr füllig, und er trug es meist zu einem Zopf gebunden. Er sah mit seinem blonden Vollbart und seinen langen Haaren wie ein Holzfäller aus, und zudem kleidete er sich auch noch wie einer. Er war aber ein sanfter Riese, dem ich jedes Mal, wenn wir uns sahen, seinen Hinweis an mich verzieh, dass meine Geheimratsecken gewachsen seien. Bob lernte ich in einem steckengebliebenen Fahrstuhl innerhalb eines Bürogebäudes in Toronto kennen. Wir unterhielten uns, stellten fest, dass wir beide ein ähnliches Studium absolvierten und beruflich unsere Wege fast identisch waren. Als nach zwei Stunden immer noch niemand erschien, um uns zu befreien, beschlossen wir, dies selbst in die Hand zu nehmen. Bob hatte zufälligerweise, wie in einem Rambofilm, das passende Werkzeug im Rucksack. So kletterten wir auf das Dach des Fahrstuhls, und hatten Glück, weil der Fahrstuhl genauso stoppte, dass die Tür für uns gut zu erreichen war. So stemmten wir die Tür der oberen
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