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Flandry 3: Rebellenwelt

Flandry 3: Rebellenwelt

Titel: Flandry 3: Rebellenwelt
Autoren: Poul Anderson
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fest. »Na, na«, sagte er unbeholfen und den Tränen nahe. Er strich ihr über das helle, zerzauste Haar. »Na, na, es ist vorbei, wir haben gewonnen, du und ich …« Sie sackte in sich zusammen. Nur knapp konnte er sie vor dem Sturz bewahren.
    Mit dem teuren Gewicht in den Armen ging er zum Lazarett, legte sie auf ein Bett und verabreichte ihr eine Stimulol-Spritze. Nach Sekunden kehrte die Farbe in ihr Gesicht zurück, die Lider flatterten, und die grünen Augen fanden ihn. Sie setzte sich auf. »Dominic!«, rief sie. Ihre Stimme war rau vom Weinen. »Ist das wahr?«
    »Sieh doch selbst«, sagte er lächelnd. »Aber sei vorsichtig. Ich habe dir die Minimaldosis gegeben. Metabolisch wirst du dafür trotzdem teuer bezahlen.«
    Sie kam zu ihm, noch immer matt und zittrig. Sie schlangen die Arme umeinander und küssten sich sehr lange.
    »Ich wünschte«, sagte sie mit brüchiger Stimme, »ich wünschte fast …«
    »Lass es.« Er zog ihr Gesicht in seine Halsbeuge.
    Sie trat zurück. »Nun, ich wünsche dir alles Gute, das es je geben wird, angefangen mit der Frau, die wirklich die Richtige für dich ist.«
    »Danke«, sagte er. »Mach dir um mich keine Sorgen. Es war allen Ärger wert, den ich vielleicht hatte« – und noch bekommen werde. »Verliere keine Zeit, Kathryn. Geh zu ihm.«
    Sie gehorchte. Flandry ging an das Steuerpult, wo er sehen konnte, wie das Beiboot sie fortbrachte.

 
XVI
     
     
    Fremde Sonnen umgaben die Persei. Eine Dunkelwolke hinter ihr verdeckte den Blick auf die letzten Imperiumssterne.
    McCormac schloss die Tür der Suite hinter sich. Kathryn erhob sich. Erholung, zuerst unter Betäubung, dann unter Beruhigungsmitteln, und Medikamente und Aufbaunahrung hatten sie schön gemacht. Sie trug eine graue Robe aus Shimmerlyn, die ihr jemand geschenkt hatte, an Hals und Wade frei, mit einer Schärpe um die Taille, glatt über den starken, tiefen Kurven.
    Er blieb stehen. »Ich hatte noch nicht mit dir gerechnet!«, stieß er hervor.
    »Die Ärzte haben mich entlassen«, entgegnete sie, »da wir doch gute Neuigkeiten haben.« Sie lächelte ängstlich.
    »Nun … ja«, sagte er hölzern. »Wir haben verifiziert, dass wir die Aufklärer durch unser Manöver in dem Nebel abschütteln konnten. Im unkartierten interstellaren All finden sie uns niemals wieder. Nicht dass sie es wollten, da bin ich mir sicher. Es wäre zu riskant, so viel Kampfkraft, wie man gegen uns bräuchte, so weit hinauszuschicken, wie wir gehen. Nein, wir sind sie los, es sei denn, wir kehren zurück.«
    Erschrocken rief sie aus: »Das tust du nicht! Du hast es versprochen!«
    »Ich weiß. Nicht dass es mir wichtig wäre, wenn … Nein, keine Angst. Ich tu’s nicht. Flandry hatte Recht, verdammt soll er sein. Ich müsste Verbündete suchen, und was ich diesen Verbündeten anbieten müsste, würde das Imperium spalten, wenn ich Wort hielte. Hoffen wir, dass die Furcht, ich könnte zurückkehren, sie zwingt, in Zukunft besser zu regieren … da hinten.«
    Ihr Gram verriet ihm, wie lange es noch dauern würde, bis sie ihre alte gelassene Stärke wiedererlangt hätte. »Dyuba, wie kannst du jetzt nur an Politik und Kampf denken?«
    »Ich entschuldige mich«, sagte er. »Niemand hat mich verständigt, dass du kommst. Und ich war mit den Gedanken ganz woanders.«
    Sie trat zu ihm, doch sie umarmten einander nicht. »So sehr?«, fragte sie.
    »Warum, warum, was meinst du? Hör mal, du solltest nicht mehr stehen als unbedingt nötig. Komm, setz dich hin. Und, ähem, wir müssen uns darum kümmern, dass die Schlafkammer umgebaut wird …«
    Sie schloss kurz die Augen. Als sie die Lider wieder aufschlug, hatte sie die Fassung zurückerlangt. »Armer Hugh«, sagte sie. »Auch du hast schlimme Narben davongetragen. Ich hätte daran denken müssen, wie verletzt du sein musst.«
    »Unsinn.« Er drängte sie sanft zur Couch.
    Sie widersetzte sich auf solche Art, dass seine Arme sich um sie legten. Sie schlang ihm die Arme um den Hals und drückte ihr Gesicht gegen seine Brust, dann sagte sie: »Warte. Du hast versucht zu vermeiden, über uns nachzudenken. Über das, was ich für dich sein kann, nach allem, was passiert ist. Über das, was ich ungesagt gelassen habe, was zwischen Dominic und mir vorgegangen ist, wenn es auch kein … Aber ich habe geschworen, dass es so ist.«
    »Ich kann an deinem Wort nicht zweifeln«, rumpelte er.
    »Nein, du bist zu ehrenhaft, um nicht eifrig zu versuchen, mir zu glauben und wiederaufzubauen, was wir
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