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Flandry 3: Rebellenwelt

Flandry 3: Rebellenwelt

Titel: Flandry 3: Rebellenwelt
Autoren: Poul Anderson
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zu erreichen hoffen – Kathryn und ich –, wir hoffen, Sie davon abhalten zu können, noch mehr Menschenleben, noch mehr Reichtum, noch mehr imperiale Kampfkraft mit sich in den Abgrund zu ziehen.«
    »Unsere Aussichten sind so schlecht gar nicht. Ich entwickle gerade einen Plan …«
    »Ihr Sieg wäre das schlechteste aller möglichen Ergebnisse.«
    »Was? Flandry, ich … ich bin auch nur ein Mensch, ich bin fehlbar, aber jeder wäre geeigneter für den Thron als Josip, der diesen Snelund ernannt hat.«
    Mit dem Gespenst eines Lächelns auf den Lippen, denn sein Zorn erstarb, und ein Maß an Mitleid füllte das Vakuum, das er hinterließ, entgegnete Flandry: »In dieser Hinsicht stimmt Kathryn noch immer mit Ihnen überein. Sie ist nach wie vor der Ansicht, dass Sie der denkbar beste Mann für diese Aufgabe wären. Ich kann sie nicht vom Gegenteil überzeugen, und ich habe mir auch keine besondere Mühe gegeben. Sie verstehen, es spielt keine Rolle, ob Kathryn recht hat oder nicht. Der springende Punkt ist, dass Sie uns vielleicht die brillanteste Regierung der Geschichte geschenkt hätten, und dennoch wäre Ihre Thronbesteigung eine Katastrophe gewesen.«
    »Wieso?«
    »Weil Sie das Prinzip der Legitimität außer Kraft gesetzt hätten. Das Imperium wird Josip überleben. Seine mächtigen Interessengruppen, seine vorsichtigen Bürokraten, seine schiere Größe und Trägheit werden ihn daran hindern, allzu großen Schaden anzurichten. Doch wenn Sie den Thron gewaltsam an sich bringen, warum soll in der nächsten Generation ein anderer unzufriedener Admiral nicht das Gleiche tun? Und dann noch einer und wieder einer, bis Bürgerkriege das Imperium in Fetzen reißen. Bis die Merseianer einmarschieren, und die Barbaren. Sie haben selbst Barbaren angeworben, um gegen Terraner zu kämpfen, McCormac. Egal ob Sie Vorsichtsmaßnahmen getroffen haben oder nicht, die Tatsache bleibt bestehen, dass Sie Barbaren ins Imperium geholt haben, und früher oder später würde es auch einen Rebellen geben, der nicht davor zurückscheut, ihnen Territorium zuzugestehen. Und die Lange Nacht bricht an.«
    »Das ist doch hanebüchen!«, widersprach der Admiral mit Nachdruck. »Die Sanierung eines dekadenten Staatswesens …«
    Flandry schnitt ihm das Wort ab. »Ich versuche auch bei Ihnen keine Bekehrung. Ich erkläre Ihnen nur, weshalb ich so und nicht anders gehandelt habe.« Wir brauchen dir nicht zu sagen, dass ich für Kathryn meine Pflicht im Stich gelassen hätte. Das macht jetzt sowieso nichts mehr aus – kreischendes inneres Gelächter –, nur würde es meiner Predigt die Schärfe nehmen. »Sie können nichts sanieren, was irreparabel unterminiert ist. Ihre Revolution hat lediglich erreicht, dass Sophonten getötet wurden, dringend benötigte Schiffe vernichtet und Kummer aufgerührt wurde, der Jahre brauchen wird, um sich wieder zu legen – und all das an dieser wichtigen Grenze.«
    »Was hätte ich denn sonst tun sollen?«, wandte McCormac ein. »Lassen Sie meine Frau und mich einmal aus der Sache heraus. Überlegen Sie nur, was Snelund in diesem Sektor bereits angerichtet hatte. Was hätte er erst getan, wenn er es geschafft hätte, nach Terra zurückzukehren? Gab es eine andere Lösung, als gegen die Wurzel allen Übels loszuschlagen?«
    »›Wurzel‹ – radix – ihr Radikalen seid alle gleich«, erwiderte Flandry. »Ihr glaubt, alles entspringt ein oder zwei einmaligen Gründen, und wenn ihr die nur beseitigen könnt, wird alles andere automatisch zum Paradies. Nur laufen geschichtliche Entwicklungen so nicht ab. Lesen Sie ein bisschen, dann sehen Sie, wozu jeder einzelne Fall geführt hat, wenn Reformer zur Gewalt Zuflucht genommen haben.«
    »Ihre Theorien!«, rief McCormac, der inzwischen rot angelaufen war. »Ich … Wir standen Tatsachen gegenüber.«
    Flandry zuckte mit den Schultern. »Möglich waren viele Reaktionen«, sagte er. »Eine Reihe war begonnen worden: Beschwerden an Terra, Ausübung von Druck, damit Snelund aus dem Amt entfernt oder wenigstens in seinem Tun eingeschränkt wird. Wäre das nicht gelungen, hätten Sie einen Mordanschlag in Betracht ziehen können. Ich bestreite ja nicht, dass er eine Gefahr für das Imperium gewesen ist. Nehmen wir doch einmal konkret an, Sie hätten, nachdem Ihre Freunde Sie befreit haben, eine kleine, schlagkräftige Streitmacht zusammengezogen und einen Überfall auf den Palast unternommen mit dem begrenzten Ziel, Kathryn zu befreien und Snelund zu töten. Hätte
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