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Flandry 3: Rebellenwelt

Flandry 3: Rebellenwelt

Titel: Flandry 3: Rebellenwelt
Autoren: Poul Anderson
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hatten. Armer Hugh, du hast Angst, dass du’s vielleicht nicht kannst.«
    »Nun … Assoziationen natürlich …« Sein Griff wurde steif.
    »Ich werde dir helfen, wenn du mir hilfst. Ich habe es genauso dringend nötig wie du.«
    »Ich verstehe«, sagte er sanfter.
    »Nein, du verstehst nicht, Hugh«, entgegnete sie ernst. »Ich habe die Wahrheit begriffen, während ich allein war und mich erholt habe und nichts anderes zu tun hatte, als auf eine merkwürdig klare Weise nachzudenken, bis ich eingeschlafen bin und die Träume kamen. Ich bin so weit über das, was im Palast geschehen ist, hinweg, wie ich kann. Ich muss jetzt dich davon kurieren. Aber du musst mich von Dominic kurieren, Hugh.«
    »Ach, Kathryn!«, sagte er in ihr Haar.
    »Wir werden es versuchen«, murmelte sie. »Wir schaffen das, zumindest zum Teil, zumindest so weit, dass wir damit leben können. Das müssen wir.«
     
    Vice Admiral Sir Ilja Cheraskoff blätterte in den Papieren auf seinem Schreibtisch. Das Geräusch hallte im ganzen Büro wider. Der Projektionsschirm hinter ihm zeigte heute ein Bild des Saturns.
    »Nun«, sagte er, »ich habe seit Ihrer Rückkehr recht intensiv Ihre Aussage und andere relevante Daten gelesen. Sie waren ganz schön beschäftigt, Lieutenant Commander.«
    »Jawohl, Sir«, erwiderte Flandry. Er hatte sich auf einen Stuhl gesetzt und gab sich alle Mühe, den Eindruck zu vermitteln, er sitze stramm.
    »Ich bedaure, dass Ihnen der Urlaub verweigert wurde und Sie die ganzen beiden Wochen in Luna Prime verbringen mussten. Dürfte ganz schon frustrierend gewesen sein, die Fleischtöpfe Terras direkt über sich leuchten zu sehen. Doch eine ganze Menge Ungereimtheiten waren zu überprüfen.«
    »Jawohl, Sir.«
    Cheraskoff lachte leise. »Machen Sie sich keine Sorgen. Wir werden Sie einer Reihe ausgesuchter Rituale unterwerfen, aber ich kann Ihnen im Vertrauen schon sagen, dass Sie aus dem Schneider sind und Ihr Brevetrang eines Commanders permanent gemacht wird – bis Sie bei Ihrer nächsten Eskapade entweder gebrochen oder wieder befördert werden. Ich würde sagen, die Chancen stehen fünfzig zu fünfzig.«
    Flandry lehnte sich zurück. »Danke, Sir.«
    »Sie wirken leicht enttäuscht«, bemerkte Cheraskoff. »Haben Sie mit mehr gerechnet?«
    »Nun, Sir …«
    Cheraskoff neigte den Kopf zur Seite und grinste breiter. »Sie könnten sich ruhig etwas überschwänglicher zeigen. Dass Sie überhaupt so viel bekommen, verdanken Sie nur mir. Und ich musste mich dafür anstrengen!«
    Er atmete tief durch. »Sicher«, sagte er, »dass Sie den Code erbeutet haben, war eine Leistung, die es rechtfertigt, über eine ganze Menge hinwegzusehen. Und diese Menge ist erklecklich. Außer dem Verlust der Asieneuve auf einem Abstecher, den man selbst in freundlichen Worten noch leichtsinnig nennen muss, haben Sie Vorstellungen inszeniert, die man bestenfalls als anmaßend bezeichnen kann und schlimmstenfalls als grobe Überschreitung Ihrer Kompetenzen. Wie etwa die Gefangene des Sektorengouverneurs aus eigenem Ermessen zu entführen, sie mit sich zu nehmen, bei der Rückkehr ihre Gegenwart zu verschweigen, erneut mit ihr aufzubrechen und sie dann an den Gegner zu verlieren … Flandry, ich fürchte, Sie können jeden Rang erreichen, den Sie wollen, aber ein Schiff bekommen Sie nicht mehr.«
    Eine Strafe ist das nicht. »Sir«, sagte Flandry, »mein Bericht rechtfertigt alles, was ich getan habe, als mit den Vorschriften übereinstimmend. Die Männer, die unter mir gedient haben, werden das Gleiche aussagen.«
    »Wenn man das Recht auf Ermessensentscheidungen, die Ihre Befehle Ihnen zugestanden, möglichst weitherzig auslegt – dann vielleicht. Doch hauptsächlich, Sie Halunke, habe ich ein Wort für Sie eingelegt und Fäden gezogen, weil das Nachrichtenkorps Sie braucht.«
    »Erneut danke ich Herrn Admiral.«
    Cheraskoff schob ihm die Zigarrenkiste zu. »Nehmen Sie eine«, sagte er, »und beweisen Sie mir Ihre Dankbarkeit, indem Sie mir sagen, was wirklich passiert ist.«
    Flandry nahm das Angebot an. »Es steht alles in meinem Bericht, Sir.«
    »Ja, und ich erkenne genau, wann mir jemand ausweicht. Zum Beispiel – ich lese aus der Zusammenfassung des wundervollen Dokuments, das Sie verfasst haben … ähem. ›Kurz nach meinem Aufbruch mit Lady McCormac nach Terra mit Minimalbesatzung aus Gründen der Geschwindigkeit und befohlenen Geheimhaltung ortete mich durch einen unglücklichen Zufall ein feindlicher Kreuzer, der mich aufbrachte.
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