Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flandry 1: Im Dienst der Erde

Flandry 1: Im Dienst der Erde

Titel: Flandry 1: Im Dienst der Erde
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
»Wirklich?«
    »Ich tue es, Sir.«
    »Vielleicht. Angenommen, ich befehle einen Aufklärungseinsatz. Wie Sie schon sagten, ist es nicht unwahrscheinlich, dass es zu einem Zusammenstoß mit merseianischen Vorposten kommt. Werden Sie den Einsatz begleiten?«
    Ein Dröhnen ging durch Flandrys Kopf. »Jawohl, Sir!«, brüllte er.
    »Hm. Sie trauen mir so sehr? Es wäre ratsam, wenn Sie mitgingen: eine Geisel für Ihre eigenen Behauptungen mit besonderen Erfahrungen, die sich als nützlich erweisen könnten. Aber wenn Sie nicht hierher zurückkommen, könnten wir uns Problemen gegenübersehen.«
    »Sie bräuchten die Kursowiker nicht mehr«, entgegnete Flandry. Er begann zu zittern.
    »Wenn Sie die Wahrheit sagen und Ihre Annahme richtig ist.« Enriques blieb eine Weile reglos. Das Schweigen wuchs und wuchs.
    Dann plötzlich sagte der Admiral: »Sehr gut, Ensign Flandry. Die Anklagen gegen Sie werden aufgeschoben. Hiermit unterstelle ich Sie vorübergehend wieder meinem Kommando. Sie begleiten mich nach Highport und warten dort auf weitere Befehle.«
    Flandry salutierte. Alles in ihm jubilierte. »Aye, aye, Sir!«
    Dragoika erhob sich. »Was habt Ihr gesagt, Dommanniek?«, fragte sie nervös.
    »Entschuldigen Sie, Sir, ich muss sie auf den neuesten Stand bringen.« Auf Kursowikisch fuhr er fort: »Das Missverständnis ist aufgelöst, fürs Erste jedenfalls. Ich verlasse mit meinem Kapitän die Stadt.«
    »Hr-r-r.« Sie senkte den Blick. »Und was dann?«
    »Tja, dann gehen wir an Bord eines fliegenden Schiffes und ziehen in eine Schlacht, die vielleicht den ganzen Krieg beendet.«
    »Ihr habt nur sein Wort«, wandte sie ein.
    »Betrachtet Ihr ihn denn nicht als ehrenwert?«
    »Doch, aber ich könnte mich irren. Gewiss werden in der Schwesternschaft einige eine List vermuten, von den einfachen Leuten ganz zu schweigen. Blut bindet uns an Euch. Ich glaube, es wäre das Beste, wenn ich mitkäme. Dann hättet Ihr ein lebendiges Unterpfand.«
    »Aber … Aber …«
    »Außerdem«, sagte Dragoika, »ist das auch unser Krieg. Soll niemand von uns daran teilnehmen?« Sie schaute ihn wieder an. »Im Namen der Schwesternschaft und meinem eigenen beanspruche ich dieses Recht. Ihr werdet nicht ohne mich aufbrechen.«
    »Probleme?«, bellte Enriques.
    Hilflos versuchte Flandry zu erklären.

 
XVII
     
     
    Das imperiale Geschwader nahm seine Formation ein und beschleunigte. Es war keine große Streitmacht, die dort ein wenig Schwärze vertrieb. Gewiss, im Zentrum lief die Sabik, ein Schiff der Star-Klasse, die man hin und wieder als »Westentaschenschlachtschiffe« bezeichnete, doch sie war alt, abgenutzt und in mancher Hinsicht obsolet; das Saxonische System war ihre letzte Station vor der Verschrottung gewesen. Niemand hatte erwartet, dass sie noch einmal ins Gefecht ziehen würde. Gesichert wurde sie von dem Leichten Kreuzer Umbriel, der ebenso müde war, und den Zerstörern Antarctica, New Brazil und Murdoch’s Land. Die beiden Aufklärer, die Encke und die Ikeya-Seki, zählten nicht als Kampfschiffe; sie trugen jeweils nur ein Energiegeschütz, das allenfalls gegen Flugzeuge wirksam gewesen wäre, und ihr eigentlicher Wert lag in ihrer hohen Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit. Dennoch kam ihnen bei dem bevorstehenden Einsatz die wichtigste Teilaufgabe zu, die anderen waren nur ihre Helfer. Beide führten sie ein Dokument mit sich, das von Admiral Enriques unterzeichnet war.
    Zunächst bewegte sich das Geschwader auf Gravitationsantrieb, würde damit aber nicht lange fortfahren. Die zu überwindende Distanz betrug nur wenige Lichttage, mit Hyperantrieb eine kaum nennenswerte Entfernung, unter realer Geschwindigkeit eine beschwerliche Reise. Dennoch hätten die Merseianer einen plötzlichen Ausbruch von Hyperwellen auf einer weiten Kreisbahn um Saxo sofort geortet, und ihr Verdacht wäre geweckt gewesen. Ihre Stärke im Saxonischen System war dem Kampfwert von Captain Einarsens Verband durchaus vergleichbar, und hinzu käme, was außerhalb des Systems zusätzlich stationiert sein mochte. Der Kommandeur beabsichtigte, vorsichtig in dieses Wasser zu steigen. Es war tief.
    Doch nach vierundzwanzig Stunden ohne Zwischenfall wies der Captain die New Brazil an, überlichtschnell zum Bestimmungsort vorzustoßen. Beim ersten Anzeichen von dort wartenden Feindschiffen hatte sie kehrt zu machen.
    Flandry und Dragoika saßen in einem Messeraum der Sabik mit Lieutenant Junior-Grade Sergej Karamzin zusammen, der zufällig Freiwache
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher