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Flammenzungen

Flammenzungen

Titel: Flammenzungen
Autoren: Administrator
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Interessenten vorbei, um ihnen das Haus zu zeigen. Seine Frau war auch dabei, weil die beiden sofort danach zu einem Geschäftsessen fahren mussten. Ich spürte, dass Zwischen den beiden dicke Luft war. Also machte ich ihr einen Tee in Nabils Küche, während die anderen sich die Zimmer anschauten. Ich habe sie zum Lachen gebracht. Sie errötete, als ich sie intensiv ansah. Das hat was zu bedeuten, dachte ich, wusste aber, dass sie das niemals zugeben würde, wenn ihr Alter dabei war.“ Cholerisch schlug er auf die Rückenlehne der Couch.
    Amy erschreckte sich so sehr, dass sie aufschrie, nach hinten auswich, über eine Teppichkante stolperte und beinahe in die Vitrine gefallen wäre, in der Skyler die verschiedenen Baseballkappen der New Orleans Saints aufbewahrte. Im letzten Moment gewann sie ihr Gleichgewicht zurück.
    Er lachte schallend über ihre Unbeholfenheit - und auch über ihre Angst, vermutete sie. „Ich fand heraus, in welcher Galerie sie ihre Bilder ausstellte, und schickte ihr Blumen dorthin. Das habe ich noch bei keiner Frau getan, aber sie ist auch ein ganz anderes Kaliber, nicht so leicht zu beeindrucken wie die anderen Weiber. Ich steh drauf, harte Nüsse zu knacken, das weckt meinen Jagdinstinkt.“
    Er sprach von ihr im Präsens. Lebte Kimora noch? Unauffällig schaute sich Amy nach etwas um, das sie als Waffe benutzen konnte. Aber Skyler legte keinen Wert auf Vasen und-Nippes. Auf dem Tisch stand nur ein schmutziger Teller, leider ohne Besteck. Damit würde sie ihn nicht aufhalten können.
    „Ich habe mich echt ins Zeug gelegt, habe ihre Handynummer herausgefunden und sie zum Essen eingeladen, nicht nur einmal, sondern so oft, dass es meinem Ego echt wehtat. Aber diese Hure hat mich immer wieder abgewiesen, wollte wohl auf das Geld ihres reichen Mackers nicht verzichten. Das hätte sie nicht tun sollen.“ Sein Kopf lief hochrot an. „Vielleicht hätte ich sie einmal gefickt und mein Interesse an ihr verloren. Oder wir hätten eine nette kleine Affäre gehabt. So jedoch wurde ich echt sauer. Und da ich eine zweite Bewohnerin für meinen Keller suchte, nominierte sie sich mit ihrem zickigen Verhalten selbst. Sie nahm deinen Platz ein, nur ihr hast du einen Aufschub zu verdanken. Aber wie sagt man so schön? Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.“
    Lorcan war unschuldig. Die Gewissheit trieb Amy Tränen in die Augen. Vermutlich würde sie keine Chance mehr bekommen, sich bei ihm für ihr fehlendes Vertrauen zu entschuldigen. Sie hatte ihn eiskalt abserviert. Bestimmt hatte er längst ihr Haus, ihr Leben verlassen. Selbst wenn er ihr hinterhergelaufen war, weil er sich nicht damit abfinden wollte, dass sie ihn rausgeworfen hatte, so würde er zu ihren Eltern fahren. Er konnte nicht wissen, dass sie sich im Nachbarhaus befand.
    Sie war auf sich allein gestellt. Und sie würde kämpfen.
    Und zwar bis zum letzten Atemzug.
    Den Garten könnte sie nur erreichen, wenn sie durch die Glastür sprang. Dazu konnte sie sich nicht überwinden. Sie musste durch die Küche nach vorn rennen und im Laufen bestenfalls ein Messer greifen. Ihr war zum Heulen zumute, aber sie rang ihre Tränen nieder. Sie kniff sich in die Oberschenkel, damit ihre Beine aufhörten zu zittern.
    Vor ihr knetete Skyler seinen Schritt, und sie erkannte, dass er nicht nur offen mit ihr sprach, da er sie ohnehin in sein Verlies sperren würde, sondern auch, weil er sich an ihrem wachsenden Entsetzen aufgeilte. Sie ahnte, was sie in dem Loch unter dem Sea Snake erwartete. Ein Albtraum!
    Panisch sprintete sie los.

29. KAPITEL
    Ihr Herz pochte lauter als ihre Schritte auf dem fleckigen Fußboden. Sie lief um das Sofa herum. Gehetzt visierte sie die Küche an - ihr Etappenziel. Aus dem Augenwinkel sah sie Skyler heranrauschen. Für jemanden mit seinem massigen Oberkörper bewegte er sich ausgesprochen schnell. Zu schnell.
    Seine Hand schoss nach vorn.
    Er versuchte, Amy zu packen.
    Im letzten Moment wich sie aus und schob ihre Hüfte beiseite.
    Nur knapp verfehlte er sie.
    Lauthals fluchte er. Amy keuchte vor Anspannung. Sie lief in den angrenzenden Raum und sah sich hektisch um, ohne anzuhalten. Unter den Bergen von schmutzigem Geschirr in der Spüle musste doch auch benutztes Besteck liegen! Sie hoffte auf ein Messer, würde sich aber auch mit einer Gabel zufriedengeben. Ein kraftvoller Stich in Skylers Visage würde ihr die nötigen Sekunden verschaffen, um einen Vorsprung herauszuholen und zu fliehen.
    Sie dachte zu viel nach und war
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