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Flammender Himmel

Titel: Flammender Himmel
Autoren: Ann Maxwell
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Zeit und hielt Angel eine Himbeere hin.
    »Läßt sich nur auf eine Art feststellen.«
    Sie öffnete erwartungsvoll den Mund. Lächelnd schob ihr Hawk die Beere zwischen die Lippen. Sie schnalzte mit der Zunge.
    »Ein bißchen sauer«, sagte sie.
    Angel entdeckte einen Zweig in der Nähe, der sich nur so bog unter den reifen, schweren Früchten. Sie pflückte die saftigste und ging damit zu Hawk.
    »Probier die mal«, sagte sie.
    Hawk saugte die Himbeere von Angels Fingerspitzen, wobei er abschließend mit der Zunge über ihre zarte Haut leckte. Er schloß die Augen und stieß ein wohliges Seufzen aus.
    »Schmeckt wie du«, murmelte er. »Einfach unglaublich.«
    Er öffnete stumm fordernd den Mund. Angel ließ noch eine Himbeere hineinplumpsen. Das Spiel wiederholte sich mehrmals, bis sie sich lachend auf die Zehenspitzen stellte und seine erwartungsvoll geöffneten Lippen küßte.
    Der Geschmack nach Hawk und nach Himbeeren überwältigte Angel ganz plötzlich. Sie klammerte sich an ihn und küßte ihn wild und leidenschaftlich. Als sie sich schließlich voneinander lösten, waren sie beide außer Atem.
    »Wie viele davon braucht Mrs. Carey?« fragte er mit Feuer in den braunen Augen.
    »Eimerweise.«
    Hawk stieß einen leisen Fluch aus.
    »Dann machen wir uns wohl besser an die Arbeit«, sagte er und gab Angel zögernd frei.
    Rasch fingen sie wieder an zu pflücken, wobei sie sich immer wieder verstohlene Seitenblicke zuwarfen. Sie füllten ihre Eimerchen und leerten sie in einen größeren Behälter.
    »Du ißt mehr, als du sammelst«, sagte Angel nach einer Weile.
    Hawk sah sie an. Sein Mund war ganz rot von den Beeren, die er sich heimlich wie ein Kind in den Mund gestopft hatte.
    »Aber wenn mir schlecht wird«, sagte er, »hab’ ich was Besseres fürs Bett als eine Wärmflasche.«
    Lächelnd nahm sie ihre Arbeit wieder auf. Dann entdeckte Angel auf einmal eine besonders schöne Himbeere. Dick, rot und saftig funkelte sie fast wie ein Juwel auf ihrer Handfläche. Sie stellte ihr Eimerchen ab und rannte zu Hawk.
    »Das ist die perfekteste Himbeere, die ich je gesehen habe«, sagte sie und hielt sie ihm zwischen Daumen und Zeigefinger entgegen. »Mund auf.«
    Hawks Blick hing mehr an Angels himbeersaftroten Lippen als an der dicken Beere.
    »Du hast sie gefunden«, sagte er. »Sie ist für dich bestimmt.«
    »Aber sie trägt deinen Namen.«
    Hawks Mundwinkel verzogen sich zu einem zärtlichen Lächeln. Er blickte die glänzende, makellose Himbeere an.
    »Ich sehe nichts«, sagte er.
    »Weil du nicht richtig guckst«, sagte Angel und ließ die Himbeere in ihre Handfläche rollen. »Siehst du? Genau da. Da steht dein Name.«
    Doch alles, was Hawk sah, war die Liebe, die mit Angels Geschenk verbunden war. Langsam senkte er den Kopf und leckte die Beere von ihrer Handfläche. Dann küßte er die Stelle, auf der sie gelegen hatte.
    Die Qual, die Hawk empfand, hatte nichts mit der Lust zu tun, aber alles mit dem Engel, der ihn mit Augen voller Liebe anstrahlte.
    Er wollte sie fragen, wo sie ihre Sanftmut und Stärke hernahm, wollte all ihre Geheimnisse erfahren, wollte wissen, ob er auch je so würde lieben können wie sie, ebenso süß, mutig und leidenschaftlich. Er öffnete schon den Mund, um zu sprechen, als ihm plötzlich bewußt wurde, daß er das nicht von ihr verlangen konnte.
    Also stellte Hawk die einzige Frage, die er stellen konnte, doch Angel spürte die andere, die versteckte Frage, die, die er nicht zu äußern wagte.
    »Sind das wilde Himbeeren?« fragte er und ließ seinen Blick über das umliegende Dickicht schweifen.
    »Nein. Sie sind verwildert wie eine Hauskatze«, sagte sie. »Menschen haben sie angepflanzt und großgezogen und dann einfach sich selbst überlassen. Die meisten Dinge gehen dabei zugrunde. Einige überleben jedoch ... und zur rechten Zeit tragen die stärksten dieser Überlebenden dann die süßesten und herrlichsten Früchte, die man sich vorstellen kann. Wie du, Hawk.«
    Hawk ließ seinen Eimer fallen. Er hob Angel mit einer kraftvollen Bewegung auf die Arme und drückte sie so fest an sich, wie er konnte. Er flüsterte ihren Namen wie eine süße Melodie, flüsterte ihn, bis seine Lippen die ihren in einem Kuß fanden, der sie beide zitternd und schwer atmend zurückließ.
    Dann trug er sie zur Decke und entkleidete sie, als ob es das erste Mal wäre, mit Händen, die unendlich sanft waren und einem Mund, der sie wie süßes Feuer verzehrte. Als sie es nicht länger ertragen
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