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Flammen um Mitternacht

Flammen um Mitternacht

Titel: Flammen um Mitternacht
Autoren: Stefan Wolf
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Augen traten
hervor.
    „Ehhh...
das... tut so weh...“
    Er röchelte.
Die Pistole polterte zu Boden. Mit verdrehten Augen sackte er in die Knie. Dann
kippte er zur Seite und blieb liegen, das Gesicht auf dem Teppich.
    Weber atmete
schnaufend. „Der... der... hat einen Herzinfarkt. Die Aufregung hat ihn
umgebracht!“
    Er kniete
neben Schulz. An dessen Hals fühlte er nach dem Puls.
    „Carola, er
ist tot.“
    Weber wandte
sich um. Verständnislos blickte er auf die Pistole, die jetzt in ihrer Hand
lag. Die Mündung wies auf seine Stirn.

    „So geht’s
auch!“ sagte Carola. „Ursprünglich war das Gift zwar für dich bestimmt — das
Gift in den Eiswürfeln. Aber ich führe gern aus, was Schulz beabsichtigt hat.
Ja, mein Lieber! Du hängst mir zum Hals raus. Und ich denke seit langem über
nichts anderes nach als darüber, wie ich dich loswerden kann. Otto hat mich auf
die Idee gebracht. Otto Heidenreich. Ich weiß, du hast ihn nie gemocht, und es
war dir nie recht, daß er zu unseren Bekannten zählt. Was für einen
untrüglichen Instinkt du doch hast! Otto ist nämlich mein Liebhaber. Schon
lange. Und von ihm habe ich auch das Gift, an dem Schulz nun verreckt ist.
Gleich bin ich frei für Otto. Gleich! Ach so, du fragst dich, warum ich dich
umbringe, wo’s doch auch eine Scheidung getan hätte? Aber, Josef, denk doch an
die Lebensversicherung! An die hohe Lebensversicherung, die du zu meinen Gunsten
abgeschlossen hast. Soviel Geld! Darauf soll ich verzichten? Das wird meine
Mitgift sein, wenn ich Otto Heidenreich heirate.“
    Sie drückte
ab.
    Der Schuß
krachte.
    Josef Weber
erhob sich.
    Sie glaubte,
sie hätte ihn verfehlt, und feuerte in rascher Folge noch vier Schüsse auf ihn
ab.
    Aber die
Kugeln schienen von ihm abzuprallen.
    In diesem
Moment richtete sich auch Schulz auf.
    „Geben Sie
sich keine Mühe,“ sagte er. „In der Pistole sind nur Platzpatronen.“
    Sie starrte
die beiden an. Alles Blut wich aus ihrem Gesicht. Über die frechen Augen schien
sich ein milchiger Schleier zu legen.
    „Das ist
übrigens mein lieber Freund Gunter Rehm“, sagte Weber. „Der Lokalchef vom
Tagblatt. Ja, meine Liebe! Pech für dich! Du wurdest beobachtet, als du hier eingebrochen
bist. Von Nina Rehm, seiner Tochter, einem — fast 15jährigen — Mädchen. Ein
süßes Geschöpf, Carola! Und ein toller Charakter! Nicht so verworfen und
bestialisch wie du. Nina erfuhr, wer du bist, und wunderte sich. Sie gab mir
Bescheid. Mißtrauisch wie ich bin, überlegte ich mir, was du damit wohl
bezweckst. Daß es sich gegen mich richtet, war mir von Anfang an klar. Und daß
es was mit Langzeitwirkung sein muß — auch. Da blieben nicht viele
Möglichkeiten. Und der Eiswürfeltrick ist ja allgemein bekannt.“
     
    *
     
    Als die
Polizei eintraf, um Carola Weber abzuholen, standen Locke, Tom und Mike auf der
Kreuderschen Terrasse. Sie waren mit Gunter hergekommen, heimlich, ohne daß
Carola Weber was merkte.
    „Dein Plan
hat funktioniert“, sagte Mike zu seiner Schwester.
    „Aber nur
weil Papi seine Rolle so überzeugend gespielt hat“, nickte Locke.
    „Weber tut
mir leid“, meinte Tom. „Er muß seine eigene Frau überführen. Jetzt ist er ein
gebrochener Mann.“
    Locke sah
auf die Uhr. „Heidenreich ist jetzt schon verhaftet. Wegen Anstiftung zum Mord.
Oder muß man sagen: wegen Mittäterschaft? Eigentlich komisch. Papi hat sich
abgestrampelt. Aber es war nicht möglich, dem Baulöwen seine illegalen
Geschäfte nachzuweisen. Und doch sitzt er jetzt bis zum Hals in der Tinte. Als
Mordkomplicen erwartet ihn eine hohe Strafe.“
    „Die er
verdient hat“, sagte Tom. „Genau so wie seine Geliebte.“
     
    - ENDE —

Liebe
Locke-und-Tom-Freunde!
     
    Ganz
schön aufregend, was die beiden erleben, nicht wahr?! Wenn es darum geht,
anderen zu helfen, greifen Locke und Tom ein — koste es, was es wolle. Denn
Locke ist schon ein tolles Mädchen, und Tom ein prima Kumpel, mit dem man
Pferde stehlen kann. Es vergeht kaum ein Tag, an dem bei Tom nicht das Telefon
klingelt: „Hallo Tom, hier Locke...!“ Und was bei diesen Telefonaten ausgeheckt
wird, erfahrt Ihr in den spannenden „Locke-und-Tom-Büchern“, von denen es noch
mehr gibt. Stefan Wolf hat sie geschrieben, den Ihr sicher schon als Autor der
TKKG-Bücher kennt, auch einer erregenden PELIKAN-Serie. Gewiß interessieren
Euch die anderen „Locke-und-Tom-Bücher“ ebenso — mit den vielen lustigen
Zeichnungen Eurer Lieblinge! Hier sind
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