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Flammen über Arcadion

Flammen über Arcadion

Titel: Flammen über Arcadion
Autoren: B Perplies
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seinem Helm. Er schaltete durch alle Militärfunkkanäle, die er kannte. Alles war ruhig. »Was ist los?«, fragte er Enzo leise. »Langsam sollten wir wirklich etwas vom Angriff der Mutanten hören. Uns läuft die Zeit davon.«
    »Hm«, brummte der Invitro. »Wenn es hart auf hart kommt, müssen wir wohl auf Plan B umsteigen.«
    Plan B … Jonan hoffte, dass es nicht so weit kommen würde, denn dieser Plan sah vor, dass sie versuchten, den Hubschrauber einfach direkt aus der Kaserne zu stehlen. Allerdings bestand bei einem dermaßen dreisten Raub unter den Augen der Militärs die erschreckend große Wahrscheinlichkeit, dass sie von den Schnellfeuergeschützen auf dem Aureuswall abgeschossen wurden, bevor sie auch nur zehn Meter hoch in der Luft waren. Also drücken wir weiter die Daumen, dass alles klappt , dachte er. Die Mutanten greifen mit dem Leviathan Arcadion an, der Templerorden schickt mit dem Phantom sein bestes Stück Waffentechnologie in die Schlacht, und wir übernehmen den Hubschrauber dann ganz gemütlich weit draußen vor den Stadttoren, wo uns keine Luftabwehr etwas anhaben kann. So weit, so gut. Nur leider schienen ihre Verbündeten sie im Stich zu lassen.
    In just diesem Augenblick, so, als wolle ihn das Schicksal für seine Zweifel verspotten, plärrte draußen in der Kaserne eine Sirene los. Eine Stimme verkündete etwas über Lautsprecher, das Jonan nicht verstehen konnte. Rasch schaltete er durch die Funkkanäle. Auf einem vernahm er eine hektische Stimme. »… Riesending! So etwas habe ich noch nicht gesehen«, sagte der Mann in hörbarer Aufregung. »Es sieht aus, als würde es von Mutanten gesteuert, denn überall an der Außenhülle hängen diese bemalten Kerle und schießen in der Gegend herum. Außerdem wird der Panzer von gut zwei Dutzend Wilden auf Motorrädern und Pferden begleitet. Ich wiederhole: Hier spricht Außenposten 12 an der Nordhandelsstraße. Wir haben ein riesiges Panzerfahrzeug gesichtet, das vermutlich von Mutanten gesteuert wird und direkt auf Arcadion zufährt. Ich … «
    »Sie kommen«, sagte Enzo, der neugierig nach vorne gehuscht war und durch das kleine Seitenfenster in der linken Schiebetür hinausgeschaut hatte. Jonan regelte den Funk so weit herunter, dass dieser kaum noch hörbar war. Gleichzeitig glitt der Invitro wieder zu ihm in Deckung.
    Keine zehn Sekunden später wurde die Tür aufgerissen, und zwei Piloten in Overalls sprangen ins Innere. Ohne nach links und rechts zu blicken, eilten sie zum Cockpit und begannen mit den Startvorbereitungen. Einer von ihnen zog die Cockpittür zu, dann begann der Hubschrauber ruckelnd aus dem Hangar zu rollen.
    Jonan runzelte die Stirn. »He, die haben vergessen, die Außentür zu schließen. Was soll das denn?«
    Die Antwort darauf bekam er keine zwei Atemzüge später, als ein Uniformierter mit leichter Rüstung und Sturmgewehr vor der Brust in den Laderaum sprang und anfing herumzubrüllen: »Auf geht’s, Leute! Avanti, avanti ! Wir haben keine Zeit zu verlieren. Mutter Arcadion ist in Gefahr. Alle Mann rein, und dann zeigen wir’s diesen Wilden und ihrem Spielzeugpanzer!«
    Ein Dutzend Soldaten sprangen im Eiltempo ins Innere des Phantom und drängten sich in den Laderaum, um in Reih und Glied Aufstellung zu nehmen, die Hände an den Haltestangen und die Gesichter nach vorne gerichtet. Als der Letzte eingestiegen war, schlug der Anführer der Truppe die Schiebetür zu und marschierte zwischen seinen Männern durch zum Cockpit. Dort klopfte er gegen die Tür. »Kann losgehen!«, brüllte er.
    Das Brausen der Rotoren verstärkte sich, und mit einem Satz hob der Phantom ab. Jonan spürte, wie ihn die Schwerkraft erst nach rechts und dann nach vorne zog, als der Hubschrauber in einer weiten Kurve herumschwenkte und sich auf den Weg in den Kampf machte.
    Fassungslos starrte Jonan auf die dreizehn Soldaten vor seiner Nase. Welcher hirnrissige Stratege hatte den Befehl gegeben, einen Leviathan -Panzer mit Fußtruppen anzugreifen? Das ergab überhaupt keinen Sinn. Und trotzdem waren die Männer nun da, standen im Laderaum und blockierten den Weg zum Cockpit – und damit die Übernahme des Phantom durch Enzo und ihn.
    Das ist schlecht , dachte Jonan. Ganz schlecht.

Kapitel 40
    Der Himmel an diesem Morgen war von einer unnatürlichen, geradezu gläsernen Klarheit. Als blassblaue Glocke wölbte er sich über Arcadion, und die Sicht schien beinahe bis zur Unendlichkeit zu reichen. Es würde ein wundervoller Tag werden. Ein
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