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Flaming Bess 09 - Die Erde

Flaming Bess 09 - Die Erde

Titel: Flaming Bess 09 - Die Erde
Autoren: Thomas Ziegler
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humorlos. »Machen Sie sich keine Sorgen. Alle hier an Bord scheinen Flaming Bess für eine Art Wunderwesen zu halten. Dabei hat sie genau wie jeder andere Mensch einen schwachen Punkt, und dort werde ich ansetzen.«
    Er sicherte den Nadler, schob ihn in die Innentasche seines Jacketts und schnippte einen Staubfussel vom Revers. »Flaming Bess ist eine Frau. Das ist ihr schwacher Punkt.«
    Dann ging er mit raschen Schritten davon und war kurz darauf zwischen den Kistenstapeln verschwunden. Der Zyn-Gladiator blieb allein in der Halle zurück. Und er dachte an das, was Lady Gondelor ihm aufgetragen hatte, und wieviel Vergnügen es ihm bereiten würde, diesen arroganten Bastard mit beiden Händen langsam zu erwürgen … natürlich erst nach Flaming Bess’ Tod und der Machtübernahme durch seine Herrin …
     

2.
     
    Bevor sich Vordermann Frust ins 4. Oberdeck begab, um die letzten Vorbereitungen für den Virus-Anschlag auf Planung Bess zu treffen, suchte er sein Büro im 1. OD auf und führte einige Interkomgespräche mit seinen Anhängern, Flüchtlingen von Centrus, die wie er hohe Positionen im Verwaltungsdienst des Sternenbunds bekleidet hatten und fürchten mußten, nach der Befreiung von den Herculeanern nicht wieder in ihre alten Stellungen aufzurücken. Da er annahm, daß sein Anschluß vom SD abgehört wurde, gab er seine Anweisungen nur verschlüsselt.
    Sie sollten Stabsoffizier Zerkonnien und seine Mitverschwörer in der Flottenführung über den Zeitpunkt der Aktion informieren und dafür sorgen, daß die Übernahme der Kommandogewalt sofort nach dem Tod von Flaming Bess erfolgte.
    Zufrieden verließ er dann sein Büro und machte sich auf den Weg zur Zentralsektion. Die meisten Flüchtlinge, die unter dem Psycho-Bann der Elektrischen Ritter das Schiff verlassen und sich über den halben Planeten verstreut hatten, waren inzwischen an Bord zurückgekehrt. Von Lagoslav Vanshunje, einem Westwolken-Bewohner, der in der Schiffsregistratur arbeitete und ihm zufällig in der Messe begegnete, erfuhr Frust, daß Calvin Kospodin die letzten Verschollenen in der Eiszeit-Zone des Grünen Ritters aufgespürt hatte.
    Dem Start stand also nichts mehr im Wege.
    Mit dem Hauptaufzug fuhr er ins 4. OD und inspizierte die Lagerräume im Heck — ein reines Ablenkungsmanöver, um etwaige Verfolger zu täuschen.
    Anschließend stattete er dem Nebula -Casino in der Luvsektion einen Besuch ab. Das Casino — ein T-förmiger Raum, der unmittelbar mit der Schiffswandung abschloß und über ein riesiges Panoramafenster verfügte — lag in der Nähe seines eigentlichen Zieles.
    Am Eingang blieb Frust stehen und sah sich prüfend um. An der Bar, die zwischen der Tür und dem Panoramafenster in einer Wandnische eingelassen war, saßen nur vier Männer, Klimatechniker, die nach dem zeitraubenden Check des Lebenserhaltungssystems bei einigen Gläsern Vurguzz Entspannung suchten. Harp, der kleine, dicke Barkeeper mit dem ewig melancholischen Gesicht, schlurfte soeben hinter dem Glastresen hervor und brachte einem Pärchen, das an einem der Tische saß, zwei dunkelblaue Cocktails. Er grüßte Frust mit einem knappen Nicken, servierte die Drinks und kehrte hinter den Tresen zurück.
    Erleichtert nahm der Chefregistrator an einem Tisch vor dem Panoramafenster Platz. Die Klimatechniker machten einen harmlosen Eindruck und schienen außerdem bereits betrunken zu sein; es war unwahrscheinlich, daß sie zu McLaskys oder Kospodins Leuten gehörten. Und das Pärchen — Linderghast-Flüchtlinge, nach den grünen Augäpfeln zu urteilen — schmuste ungeniert und achtete nicht auf die anderen Gäste. Frisch verliebt.
    Frust winkte den Keeper zu sich.
    Harp kam müde herangeschlurft. »Ich habe Sie lange nicht mehr hier gesehen «, bemerkte er.
    »Ich war sehr beschäftigt. Die Versorgungslage mit Klimatech-Ersatzteilen ist desolat. Wir hoffen, daß es in den Unterdecks in irgendeinem vergessenen Lagerraum noch ein paar Reserven gibt, aber … « Frust zuckte die Schultern. »Bisher haben wir trotz ununterbrochener Suche nichts gefunden.«
    Harp zwinkerte ihm aufmunternd zu. »Ich würde mir keine Sorgen machen. In wenigen Stunden erreichen wir die Erde. Dann hat die NOVA STAR ohnehin ausgedient.«
    »Vielleicht. Wir werden sehen.« Frust gähnte. »Bringen Sie mir einen Blaukaffee, Harp. Damit ich heute noch wach werde.«
    »Wäre auch peinlich, wenn Sie die Ankunft auf der Erde verschlafen würden.«
    Der dicke Keeper lachte.
    »Ich werde Ihnen
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