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Flaming Bess 09 - Die Erde

Flaming Bess 09 - Die Erde

Titel: Flaming Bess 09 - Die Erde
Autoren: Thomas Ziegler
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sinnlose Gespräch eingelassen hatte. Ein Zeichen dafür, wie angespannt seine Nerven waren. Er steckte die Phiole mit dem tödlichen Virus in ein gefüttertes Stahletui und schob das Etui in die Innentasche seines Jacketts. »Wo ist die Lady?«
    »In ihrer Suite.«
    »Und Trimalorius?«
    »Der Händler hält sich in der Stargonauten-Bar auf.« Brisco grinste abfällig. »Er trinkt. Er trinkt, weil er Angst hat.«
    Frust warf einen Blick auf sein Multifunktionsarmband. »In zweieinhalb Stunden findet in der Messe des 1. Oberdecks eine Bord-Versammlung statt. Flaming Bess wird eine Rede halten.«
    »Bekannt«, nickte der Zyn-Gladiator.
    »Flaming Bess wird mit dem Sternenpest-Virus infiziert, bevor sie ihre Rede hält — und wir sollten alle beten, daß der Händler die Wahrheit gesagt hat und es sich wirklich um eine nicht ansteckende Mutation des Virus handelt.«
    »Trimalorius ist kein Selbstmörder«, sagte Brisco gleichmütig.
    »Hoffentlich«, brummte Frust. »Aber er hat zwanzig Jahre allein in der menschenlosen Fremde verbracht, und nach zwanzig Jahren Einsamkeit ist niemand mehr normal.«
    »Meine Herrin und Trimalorius werden ebenfalls an der Bordversammlung teilnehmen«, erklärte Brisco kühl. »Beruhigt Sie das?«
    »Außerordentlich. Die ersten Krankheitssymptome werden noch während ihrer Rede auftreten. Mit ein wenig Geschick und der Unterstützung unserer Anhänger sollte es uns gelingen, den Start zu verschieben und den Tod der Kommandantin abzuwarten. Dann« — Frust lächelte schmal — »dann wird es Zeit, die Crew zu neutralisieren und das Kommando zu übernehmen.«
    Der Gladiator winkte ab. »Überlassen Sie die Crew mir. Kümmern Sie sich um McLasky und Calvin Kospodin.«
    »Einige von Clusters alten Stabsoffizieren sind auf unserer Seite. Sie werden Kospodin verhaften, sobald Flaming Bess erkrankt ist.« Frusts Lächeln wurde breiter. »Man wird gewisse, hm, Beweise dafür finden, daß er der Drahtzieher des Virus-Anschlags ist.«
    »Genial.«
    »Es war Lady Gondelors Idee.«
    »Natürlich. Es ist genau ihr Stil.«
    »Ich werde dafür sorgen, daß McLasky keine Dummheiten macht. Vielleicht ist es am besten, wenn er es ist, der die, hm, Beweismittel gegen Kospodin entdeckt. Das läßt sich arrangieren — und er wird eine Weile beschäftigt sein, bis wir eine, sagen wir, andere Verwendung für ihn finden.«
    Brisco rieb sein Kinn. »Und wenn er den Trick durchschaut?«
    »Erleidet er einen Unfall.« Frust fixierte den Gladiator. »Oder ist das ein Problem für Sie?«
    »Ich bin Champion der Gladiatorenschule von Zyn. Das ist Antwort genug.« Brisco hielt Frusts stechenden Blicken gelassen stand. »Allerdings gibt es ein anderes Problem. Meine Herrin trug mir auf, es mit Ihnen zu besprechen.«
    Frust sah erneut auf den Zeitmesser seines Multifunktionsarmbands. »Ich höre. Aber beeilen Sie sich.«
    »Das Problem heißt Trimalorius.«
    »Ah«, machte Frust gedehnt. »Ich verstehe.« Er verstand tatsächlich. Also hielt auch Lady Gondelor den galaktischen Händler für ein Sicherheitsrisiko.
    Trimalorius hatte mehr als einmal bewiesen, wie skrupellos er bei der Verfolgung seiner Ziele war. Wenn er sich einen Vorteil davon versprach, würde er ohne Zögern ihn und die Lady ans Messer liefern. Und dann war da noch die Unsterblichkeitsformel, die in den Informationspollen des Galaktischen Archivs gespeichert war — Trimalorius hatte deutlich gemacht, daß er die Formel als sein persönliches Eigentum betrachtete.
    »Meine Herrin«, fuhr Brisco fort, »ist der Meinung, daß das Problem Trimalorius so schnell wie möglich gelöst werden sollte. Schon um jedes Risiko auszuschalten. Er ist gefährlich. Man darf ihn nicht unterschätzen.«
    Der Chefregistrator nickte. »Sagen Sie Ihrer Herrin, daß ich ihre Ansicht teile. Aber ich bitte um Verständnis dafür, daß ich keinen Wert darauf lege, in die Einzelheiten eingeweiht zu werden.«
    »Natürlich.« Brisco lächelte verschlagen. »Sie waschen Ihre Hände in Unschuld.«
    Frust wollte aufbrausen, doch er beherrschte sich. Es war unter seiner Würde, mit einem Bediensteten wie Brisco zu streiten.
    »Ich muß gehen«, sagte er abrupt. »Warten Sie einige Minuten, ehe Sie ebenfalls aufbrechen. Ich möchte nicht, daß man uns zusammen sieht.«
    Er wandte sich ab und hob seinen Nadler vom Boden auf.
    »Frust?«
    »Was wollen Sie noch?«
    »Ich frage mich, wie Sie die Kommandantin unbemerkt mit dem Virus infizieren wollen … «
    Vordermann Frust lachte
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