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Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv

Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv

Titel: Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv
Autoren: Thomas Ziegler
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Dankbarkeitsfest mit einer Dichterlesung zu bereichern … Die Leute werden rasen! Sie werden außer sich sein! Preisen Sie mich schon einmal an — ich eile in meine Klause und hole die neueste Gedichtspule!«
    Beiderbecke hastete davon.
    Vira sah ihm kopfschüttelnd nach, wie er in der Stahlröhre des Hauptaufzugs verschwand, dann setzte sie ihren Weg in Richtung Luvsektion fort.
    Das Nebula -Casino war ein T-förmiger Raum in der Peripherie des Schiffes; der Querbalken des T schloß mit der Wandung ab und bestand aus einem riesigen Panoramafenster, das einen beeindruckenden Blick in den interstellaren Weltraum bot. Die NOVA STAR stand hoch über der Ebene der Milchstraße, die als gleißender Lichtstrudel die kosmische Nacht durchbrach. Deutlich zeichneten sich die Spiralarme vor dem schwarzen Hintergrund ab — einer dieser Spiralarme war das Ziel des Schiffes. Dort, dicht am Rand des Millionen Lichtjahre breiten Abgrundes, der die Galaxien voneinander trennte, musste sich die legendäre Erde befinden, die Urheimat aller Menschen und einzige Rettung für die versklavten Völker des Sternenbundes. Suchend blickte sich Vira um.
    Das Casino war noch relativ leer; nur ein Teil der Tische entlang der Wände war besetzt, und an der glä sernen Bartheke, die in einer Nische zwischen Eingang und Panoramafenster eingelassen war, saß ein hagerer, blasser Mann mit pechschwarzen, exakt gescheitelten Haaren, einer Hakennase und dünnen, blutleeren Lippen. Di-Analytiker Grey, der Fremdweltenspezialist der Crew.
    Vira Mandala hob die Brauen.
    Normalerweise trug Di Grey einen schwarzen, stock-konservativ geschnittenen Anzug, der ihm den Charme eines Totengräbers verlieh, doch für das von der Crew organisierte Fest zu Ehren der Kommandantin hatte er ein himmelblaues Jackett, ein pinkfarbenes Hemd, eine grasgrüne Röhrenhose und silberne Stiefel gewählt.
    Kopfschüttelnd steuerte Vira auf ihn zu und ließ sich neben ihm auf einem der hochbeinigen Barhocker nieder.
    »Du siehst aus, als wärest du nacheinander in ein paar Farbtöpfe gefallen, Di Grey«, sagte sie ironisch. »Was ist los mit dir? Machst du Ferien vom Ich?«
    Der Fremdweltenspezialist hüstelte. »Mitnichten. Ich war nur so leichtsinnig, das Studio unseres berüchtigten Haute Couturiers Lassan Lassaner aufzusuchen, um mich modisch beraten zu lassen. Als ich wieder zu mir kam, fand ich mich in dieser, hm, Aufmachung wieder. Ich betrachte es als ein Experiment.«
    Di Grey senkte die Stimme.
    »Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber seit ich in Lassaners Kreation herumlaufe, habe ich schon drei Anträge erhalten — bedauerlicherweise nur von Personen männlichen Geschlechts.«
    Tröstend legte ihm Vira die Hand auf die Schulter und zog sie hastig wieder zurück, als sie ein gewisses Funkeln in seinen Augen bemerkte. Beim heiligen Valentin, dachte sie, was ist heute nur mit den Männern los?
    Di Grey deutete ihre Reaktion richtig. »Keine Bange, Vira«, sagte er beruhigend. »Ich weiß, was du denkst, doch ich bin die große Ausnahme.«
    »Tatsächlich?«
    Er nickte. »Auch wenn alle nur das eine wollen — ich will auch noch alles andere!«
    Vira rutschte von ihrem Hocker. »Ah, da hinten kommt Katz!«, sagte sie erleichtert und deutete auf Ken Katzenstein, den Bordingenieur, der braungebrannt und mit einem breiten Lächeln soeben das Casino betrat.
    »Bis später, Di Grey.«
    Sie ging davon.
    Seufzend wandte sich Di Grey wieder der Theke zu und signalisierte Harp, dem kleinen, dicken Keeper mit dem melancholischen Gesicht, sein Glas zu füllen. Harp schenkte ihm einen doppelten Venusiac ein und schielte wissend zu Vira Mandala hinüber, die sich mit Katzenstein an einen der freien Tische setzte.
    »Abgeblitzt, was?« brummte Harp.
    Di Grey runzelte indigniert die Stirn. »Meine Beziehung zu unserer Mediacontrolerin ist rein platonischer Natur«, wies er den Keeper zurecht. »Ein Schelm, der etwas anderes denkt.«
    »Und ein Narr, der diesen Unfug glaubt.« Harp lachte hohl. »Die Hälfte der Männer an Bord ist scharf auf Vira, und die andere Hälfte auf Flaming Bess. Aber Vira hat nur Augen für diesen Schürzenjäger von Katzenstein, und die Kommandantin denkt vierundzwanzig Stunden am Tag an diesen Höhlencharmeur, diesen Rhonn Endor, der auf Argylon zurückgeblieben ist. Eine ausweglose Situation, wenn Sie mich fragen.«
    »Ich denke nicht daran, Sie zu fragen, Harp.« Der Fremdweltenspezialist nippte an seinem doppelten Venusiac und bekam einen
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